Xstrata soll verklagt werden

Argentinischer Generalstaatsanwalt will gegen Xstrata klagen

publiziert: Montag, 19. Mrz 2012 / 21:22 Uhr
Xstrata gibt sich gelassen.
Xstrata gibt sich gelassen.

Washington/Bern - Der Bergbaukonzern Xstrata steht wegen angeblicher Umweltdelikte und Falschdeklaration von exportierten Mineralien bei seiner argentinischen Tochter «Minera La Alumbrera» im Visier der lokalen Behörden. Xstrata verweist auf frühere Untersuchungen und gibt sich gelassen.

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Da vier laufende Verfahren bisher ergebnislos verliefen, erhebt ein argentinischer Generalstaatsanwalt nun Anklage bei der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte in Washington.

Am 28. März soll die Klage eingereicht werden gegen die Betreiberin der La Alumbrera Mine im Nordwesten Argentiniens, an der Xstrata eine 50-Prozent-Aktienbeteiligung hält.

Antonio Gustavo Gomez, Generalstaatsanwalt des argentinischen Strafgerichts, tritt als Vertreter der Klägerschaft auf. Sie besteht allen voran aus den Anwohnern der Gold- und Kupfermine, die gemessen an ihrem täglichen Stromverbrauch die grösste Tagbaumine in ganz Argentinien ist.

Umweltverschmutzung und Falschdeklaration

Gomez wirft «Minera La Alumbrera» zum einen vor, Umweltvorschriften verletzt zu haben. Insbesondere handle es sich dabei um die Delikte Gewässer- und Luftverschmutzung, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur sda am Montag erklärte.

Diese würden durch unsauber entsorgte Chemikalien oder Sprengungen in der Mine verursacht. Von den Verschmutzungen betroffen sind gemäss Gomez über eine Million Menschen in der weiteren Umgebung der Mine. Den argentinischen Staat bezichtigt er in dieser Sache der Komplizenschaft und Vertuschung der wahren Gegebenheiten, weshalb er in Washington auch gegen diesen Klage erhebt.

Der Minenbetreiberin wirft der Generalstaatsanwalt zum anderen vor, falsche Angaben bei den aus der Mine gewonnenen Mineralien zu machen. Wie er sagt, werde der Grossteil der zumeist nach China exportierten Rohstoffe als Kupfer oder Schotter und ein keiner Teil als Gold deklariert.

Stichproben hätten aber ergeben, dass sich unter den verschifften Gütern auch wertvolle Mineralien wie Silber, Titanium und andere seltene Erden befänden. Durch diese unter ihrem realen Wert deklarierten Exporte entstünden der lokalen Volkswirtschaft Verluste in der Höhe von rund 17 Mrd. Dollar, sagt Gomez.

Xstrata gibt sich gelassen

Die in Zug beheimatete Xstrata stellte am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda fest, dass Minera Alumbrera in ihrer 15-jährigen Tätigkeit nie eine Busse wegen Umweltvergehen erhalten habe. Das Umweltverhalten des Unternehmens werde von lokalen sowie staatlichen Behörden überwacht.

Zum Vorwurf der Falschdeklaration von Mineralien stellte Xstrata weiter fest, dass der Bundesgerichtshof in Santa Fe vor mehreren Jahren solche Klagen abgewiesen habe, weil keine Beweise für ein Fehlverhalten erbracht werden konnten. Xstrata gehe davon aus, dass die laufende Untersuchung zum gleichen Ergebnis kommen werde.

(fest/sda)

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