«Armut: Grösster Menschenrechtsskandal unserer Zeit»

publiziert: Freitag, 17. Okt 2008 / 11:05 Uhr / aktualisiert: Freitag, 17. Okt 2008 / 14:11 Uhr

Bern - Armut sei nicht einfach Schicksal, sondern weltweit Folge und Ursache von Menschenrechtsverletzungen. Dies sagte Daniel Bolomey von Amnesty International anlässlich des UNO-Welttages zur Überwindung von Armut in Bern.

Schweizweit finden am 17. Oktober in rund 25 Städten Aktionen zum Thema Armut statt.
Schweizweit finden am 17. Oktober in rund 25 Städten Aktionen zum Thema Armut statt.
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«Armut ist der grösste Menschenrechtsskandal unserer Zeit», sagte der Generalsekretär der Schweizer Amnesty-Sektion. «Die Überwindung der Armut ist nicht einfach nur die Forderung nach besserer Entlöhnung und einer gerechteren Verteilung der Ressourcen. Es ist die Forderung, die Menschenrechte zu schützen und durchzusetzen.»

Bereits in diesem Jahr ist laut Weltbank die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen aufgrund der Nahrungsmittel- und Energiekrise um weitere 100 Millionen gestiegen. Es sei zu befürchten, dass die Ärmsten zudem am härtesten von der globalen Bankenkrise getroffen werden, sagte Bolomey.

Armut in der Schweiz werde weiterhin tabuisiert und die Dunkelziffer der Betroffenen sei hoch, sagte die Sozialdirektorin der Stadt Bern, Edith Olibet. «Viele Menschen leben weit unter der Armutsgrenze und melden ihre Not nicht an. Sie wollen sich und ihre Kinder nicht dem öffentlichen Blick aussetzen.»

Strategie zur Armutsbekämpfung

Deshalb sei es entscheidend, den von Armut Betroffenen eine Stimme zu geben, ergänzte Hans-Peter Furrer, Präsident von ATD Vierte Welt Schweiz: «Wir müssen Orte und Räume schaffen, damit Armutsbetroffene auch in der Öffentlichkeit Gehör finden und sich in den gesellschaftlichen Dialog einbringen können.»

Dies gilt laut Amnesty auch für die Formulierung der nationalen Strategie zur Armutsbekämpfung, die der Bundesrat beim Bundesamt für Sozialversicherung in Auftrag gegeben hat. Eine nationale Armutskonferenz sei für 2009 geplant.

Schweizweit fanden in rund 25 Städten Aktionen zum Thema Armut statt, darunter in Basel, Bern, Genf, Lausanne und Zürich. An der nationalen Veranstaltung in der Berner Heiliggeistkirche nahmen Schauspielerin Stephanie Glaser und Miss Schweiz 2006 Christa Rigozzi teil.

(smw/sda)

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