Schweizer Hilfswerke wollen handeln

Armut durch rücksichtslose Ausbeutung der Bodenschätze

publiziert: Donnerstag, 10. Mrz 2011 / 14:59 Uhr
Die Menschen in Kongo leben in bitterer Armut.
Die Menschen in Kongo leben in bitterer Armut.

Bern - Jedes vierte Handy in der Schweiz enthält zu einem guten Teil Rohstoffe aus einer Mine im Kongo. Für die ausländischen Bergbauunternehmen ist dies ein lukratives Geschäft. Die Menschen in Kongo-Kinshasa aber leben in bitterer Armut. Schweizer Hilfswerke prangern dies als Ausbeutung an.

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Die Nachfrage nach den wertvollen Bodenschätzen verursache einen neuen Kolonialismus, hiess es an einer Medienkonferenz der drei Hilfswerke Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein am Donnerstag in Bern. Bergbauunternehmen plünderten rohstoffreiche Entwicklungsländer und nutzten die schwachen staatlichen Strukturen rücksichtslos aus.

So etwa in Kongo-Kinshasa. Gemessen an Gold, Diamanten, Kupfer und anderen Bodenschätzen gehört das zentralafrikanische Land zu den reichsten der Welt. Doch die Bevölkerung ist völlig verarmt. Die Mineure fördern die Bodenschätze unter teils unmenschlichen Bedingungen.

Hunger und Umweltzerstörung

«Rücksichtlose Ausbeutung der Bodenschätze erhöht die Zahl der hungernden Menschen», sagte Beat Dietschy, Zentralsekretär von Brot für alle. Dies gelte ganz besonders in einem Land wie dem Kongo, wo der grosse Teil der Bevölkerung vom Ackerbau lebe.

Viele Bauern verliessen ihre Felder in der Hoffnung, als Mineure am nächsten Tag bereits Geld in der Hand zu haben, statt ein Feld zu bestellen und in erst drei Monaten zu ernten, sagte Dietschy.

Petition an den Bundesrat

Auch Unternehmen aus der Schweiz, etwa der Rohstoffhändler Glencore mit Sitz in Zug, verdienen Geld mit Bodenschätzen aus dem Kongo. Glencore habe sich über ihre Tochterfirma Katanga Minining Limited in Kongo-Kinshasa wertvolle Nutzungsrechte für wenig Geld gesichert, heisst es einer Studie von Fastenopfer und Brot für alle.

Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein verlangen mit einer Petition vom Bundesrat, von international tätigen Unternehmen soziale Verantwortung einzufordern. Die fehlenden staatlichen Strukturen müssten durch verstärkte gesetzliche Regelungen in der Schweiz ausgeglichen werden.

(bg/sda)

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