Arsenal glücklos - Milan im Vorteil

Das erste Champions-League-Duell zwischen den beiden europäischen «Schwergewichten» begann Arsenal nach der Demütigung im FA-Cup (0:4 gegen Manchester United) wie von Arsenals Trainer Arsène Wenger angekündigt mit gelöster Handbremse.

Die Londoner befanden sich von Beginn weg mehrheitlich in der Vorwärtsbewegung und suchten ihr Glück vor allem mit langen Zuspielen auf Emmanuel Adebayor.

Das erste (und für lange Zeit einzige) Ausrufezeichen hatte jedoch nach sechs Minuten Milans Captain Paolo Maldini gesetzt. Sein Kopfball wurde von Jens Lehmann gut pariert.

Mehr Druck in der zweiten Hälfte

Trotz massivem Aufwand gelang es Arsenal in der Folge nicht, das starke Defensivkollektiv des routinierteren Gegners nachhaltig zu gefährden. Das Direktspiel der «Gunners» funktionierte auch deshalb nicht wie erwünscht, weil Milans Ballfänger im Mittelfeld abermals gut harmonierten.

Arsène Wenger dürfte während seiner Pausenanalyse kaum besonnen agiert haben. Anders ist nicht zu erklären, dass Arsenal in der zweiten Halbzeit den Druck klar erhöhte.

Aufwand und Ertrag standen aber erneut in keinem Verhältnis. Eboué (52.) aus elf Metern und Eduardo verfehlten mit ihren Abschlüssen das von Zeljko Kalac gehütete Milan-Tor.

Arsenal durchschaubar

Je länger die Partie dauerte, desto durchschaubarer und umständlicher wurden Arsenals Angriffsversuche. Die Prüfungen durch Distanzschüsse bestand Kalac ohne Mühe.

Einzig gegen Adebayors Kopfball in der Nachspielzeit wäre der australische australische Keeper machtlos gewesen, die Latte rettete Milan indes vor dem späten, wenn auch nicht unverdienten Gegentreffer.

Durch das 0:0, durch das es als schwachen Trost die Heimserie in der Champions League auf 20 Spiele ohne Niederlage verlängerte, läuft Arsenal Gefahr, wie schon im Vorjahr gegen den PSV Eindhoven die Viertelfinals zu verpassen.

Senderos mit starker Leistung

In der Hektik des Geschehens ging die gute Leistung von Philippe Senderos fast unter.

Der bereits nach sieben Minuten eingewechselte Genfer meldete zusammen mit seinen Abwehrkollegen Milans einzigen Stürmer Pato praktisch komplett ab.

In den heiklen Situationen im eigenen Strafraum, die an einer Hand abgezählt werden konnten, wahrte Senderos stets die Übersicht. Dazu war er vor allem in der ersten Halbzeit bei Standards ein Gefahrenherd.

Arsenal - AC Milan 0:0
Emirates Stadium. -- 60'082 Zuschauer. -- SR Larsen (Dä).

Arsenal: Lehmann; Sagna, Touré (7. Senderos), Gallas, Clichy; Eboué (89. Walcott), Flamini, Fabregas, Hleb; Adebayor, Eduardo (74. Bendtner).

AC Milan: Kalac; Oddo, Nesta (50. Jankulovski), Maldini, Kaladse; Gattuso, Pirlo, Ambrosini; Kaka, Seedorf (86. Emerson); Pato (77. Gilardino).

Bemerkungen: Arsenal ohne Almunia (krank), Diaby, Djourou, Rosicky, Song und Van Persie, Milan ohne Dida und Ronaldo (alle verletzt). -- 53. Tor von Adebayor aberkannt (Offside). -- Verletzt ausgeschieden: 7. Touré, 49. Nesta. -- Verwarnungen: 33. Pato. 70. Senderos (beide wegen Fouls). 81. Eboué (Unsportlichkeit/«Schwalbe»). -- 94. Kopfball von Adebayor an die Latte.

(rr/Si)