Aschwanden visiert den dritten EM-Titel an

publiziert: Mittwoch, 24. Mai 2006 / 23:22 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Mai 2006 / 23:43 Uhr

Der Schweizer Teamleader Sergei Aschwanden strebt an den Judo-Europameisterschaften von Freitag bis Sonntag in Tampere (Fi) seinen dritten Titel nach 2000 und 2003 im Limit bis 81 kg an. Je drei Schweizer Männer und Frauen starten in Finnland.

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Nach der verletzungsbedingten Absage des WM-Neunten Dominique Hischier im Gewicht bis 90 kg rückt Micha Egger als Ersatz nach. Der Wetziker hatte sich in diesem Frühjahr in der Gewichtsklasse bis 81 kg zwei beachtliche 3. Plätze auf Weltcup-Niveau erkämpft, in seinem angestammten Gewicht wurde er aber letztlich von Aschwanden übertrumpft.

«Micha besitzt die Fähigkeiten, sich auch im Gewicht bis 90 unter den Top 7 zu klassieren. Er kann ohne jeglichen Druck auftreten. Ausserdem ist er den Gegnern in diesem Gewicht weitgehend unbekannt», meint Nationaltrainer Leo Held. Im Vorjahr war Aschwanden an den EM in diesem Limit gestartet - und hatte Bronze geholt.

«Gestählter» Aschwanden

Diese Saison konnte Aschwanden unter anderem mit dem Sieg am Super-Weltcupturnier in Moskau glänzen. Trotz der grossen Konkurrenz ist der 30-jährige Romand mit Urner Wurzeln zuversichtlich: «Die interne Konkurrenz um den EM-Startplatz mit Micha Egger hat mir geholfen. Ich konnte mich schon in der Vorbereitung mit dem Faktor Druck intensiv auseinander setzen.»

Leo Held sieht auch einen im Bereich Physis und mentale Härte «gestählten» Aschwanden: «Sergei hat an den Weltcupturnieren im Frühjahr alle Kämpfe dominiert, die im Golden Score (Verlängerung -- Red.) entschieden wurden.»

Im Gewicht bis 73 kg wird die Schweiz durch David Papaux vertreten sein. Nach einem 7. Rang an den EM 2005 will sich der Freiburger in Tampere verbessern und in die Entscheidung um die Medaillen eingreifen.

Göldi «kann jede Gegnerin schlagen»

Eine ähnliche Zielsetzung hat Lena Göldi. Nach dem Verletzungs-Aus an den Olympischen Spielen in Athen und dem folgenden Wiederaufbau fehlt ihr zwar noch die Konstanz. «Die erste Saisonhälfte hat mir aber gezeigt, dass ich jede Gegnerin schlagen kann.»

Ihre erste EM werden sowohl Juliane Robra (63 kg) als auch Esther Durtschi (52kg) bestreiten. Beide streben eine Klassierung unter den Top 7 an. Die Genferin Robra wurde vergangenen November in der Ukraine EM-Zweite bei den bis 23-Jährigen.

Einen anderen Weg hat die in München wohnhafte Durtschi eingeschlagen. Die 29-Jährige zog es vor einigen Jahren nach Deutschland. Dort blieb ihr trotz regelmässigen Top-Klassierungen an deutschen Meisterschaften (u.a. Gold 2005) und Teilnahme an Europacup-Turnieren ein Einsatz auf höchstem Niveau verwehrt. Daraufhin wandte sie sich im letzten Jahr an Leo Held. Seither startet die deutsch-schweizerische Doppelbürgerin Durtschi für die Schweiz.

Schweizer Aufgebot:
Männer. Bis 73 kg: David Papaux (25/Freiburg). -- 81 kg: Sergei Aschwanden (30/Magglingen). -- 90 kg: Micha Egger (25/Wetzikon).

Frauen. Bis 52 kg: Esther Durtschi (München). -- Bis 57 kg: Lena Göldi (27/Magglingen). -- Bis 63 kg: Juliane Robra (23/Magglingen).

Programm:
Freitag, 26. Mai. Männer: bis 60 kg, 66 kg, 73 kg (mit Papaux). -- Frauen: 48 kg, 52 kg (Durtschi).

Samstag, 27. Mai: Männer 81 kg (Aschwanden), 90 kg (Egger). -- Frauen 57 kg (Göldi), 63 kg (Robra).

Sonntag, 28. Mai. Männer Bis 100 kg, über 100 kg. -- Frauen bis 70 kg, bis 78 kg, über 78 kg.

(bert/Si)

 
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