Athen hat Rate an IWF gezahlt

Athens Hoffnung auf baldige Hilfsmilliarden gedämpft

publiziert: Montag, 11. Mai 2015 / 16:00 Uhr / aktualisiert: Montag, 11. Mai 2015 / 19:29 Uhr
Athen gibt sich pflichtbewusst.
Athen gibt sich pflichtbewusst.

Brüssel/Athen - Die Euro-Partner haben Hoffnungen Griechenlands auf eine baldige Auszahlung von 7,2 Milliarden Euro Hilfsgeldern gedämpft. Im Streit um ein griechisches Reformpaket, das Voraussetzung für die Kredithilfe ist, war am Montag kein Kompromiss mit den Geldgebern in Sicht.

6 Meldungen im Zusammenhang
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici sagte beim Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel, es gebe "selbstverständlich immer noch einen grossen Abstand" zwischen den Positionen.

Die Sorge besteht, dass Griechenland spätestens im Juni das Geld ausgehen könnte und das Land in die Zahlungsunfähigkeit rutscht - mit unabsehbaren Folgen. Die bisherigen Hilfen für Griechenland belaufen sich auf 240 Milliarden Euro.

Eine Einigung war bei der Eurogruppe nicht geplant. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble sagte: "Die Fortschritte sind nicht so, dass mit irgendeiner Entscheidung zu rechnen ist. Das wissen alle." Und auch Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem stiess ins gleiche Horn: "Heute ist kein Ergebnis auf dem Tisch."

Besorgt gab sich der für den Euro verantwortliche Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis. Das Rettungsprogramm sei bis Ende Juni verlängert, "aber angesichts der schwierigen finanziellen Lage der griechischen Regierung gibt es Anlass, die Verhandlungen so schnell wie möglich abzuschliessen".

Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis zeigte sich vor Beginn des Treffens hingegen optimistisch, bald einen Kompromiss zu finden. Auf die Frage, an welchen Zeithorizont er denke, antwortete er: "In den nächsten Tagen, denke ich."

IWF-Rate bezahlt

Bereits am Montag überwies Athen ausserdem die für Dienstag anstehende Schuldenrate an den Internationalen Währungsfonds (IWF), wie der griechische Rundfunk unter Berufung auf das Finanzministerium berichtete. Es handelt sich um eine Tilgungszahlung an den IWF in Höhe von gut 756 Millionen Euro.

Die Schuldenrückzahlung könnte der Europäischen Zentralbank (EZB) die Möglichkeit geben, den Geldhahn für Athen etwas mehr aufzudrehen. Griechenland fordert von der Notenbank, den Rahmen für die Ausgabe kurzlaufender Geldmarktpapiere - so genannten T-Bills - zu erweitern.

Auf die Frage, was er von der EZB erwarte, sagte Varoufakis: "Dass sie ihren Job macht. Genau so wie wir unseren Job machen." Nach Angaben von Diplomaten ist man von solch einer Erhöhung des Rahmens aber noch weit entfernt.

Schäuble positiv gegenüber Referendum

Im Streit um die so genannte Reformliste machte Griechenland zuletzt dem Vernehmen nach Zugeständnisse bei den Renten und Steuern. Falls die Links-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras keine eigene Mehrheit für ein nötiges Gesetz über mögliche Steueränderungen zustande bekommt, schliesst sie eine Volksabstimmung nicht aus.

Schäuble äusserte sich positiv zu einem solchen Referendum: "Das wäre vielleicht sogar eine richtige Massnahme, das griechische Volk entscheiden zu lassen, ob es das, was notwendig ist, bereit ist zu akzeptieren oder ob es das andere möchte." Die Zeit für eine Volksabstimmung könnte allerdings knapp werden.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Berlin - Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat die internationalen ... mehr lesen
«Ich will dem griechischen Volk versichern, dass es keine Möglichkeit gibt, dass die Regierung bei Gehältern und Renten zurückweicht. Sie haben genug gelitten.»
Athen - In ihrer Geldnot greift die ... mehr lesen
Der griechische Finanzminster, das Schlitzohr Yanis Varoufakis.
Medienberichten zufolge besteht der IWF darauf, nur Länder mit tragbaren Schulden zu unterstützen.
Washington - Das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland hat die internationalen Gläubiger für das Stocken der Verhandlungen über die Auszahlung weiterer Hilfsgelder ... mehr lesen
Brüssel/Athen - Das gesamte lange Wochenende einschliesslich des 1. Mai wollen ... mehr lesen
Laut Pierre Moscovici gibt es keinen Plan B. (Archivbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Gianis Varoufakis bestätigte die Rückzahlung.
Washington - Der griechische ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Im Hauptort Karyes fand eine kurze feierliche Messe statt.
Auf der Griechenlandreise  Athen - Russlands Präsident Wladimir Putin ist am zweiten Tag seiner Griechenlandreise zur Mönchsrepublik Berg Athos gepilgert. Der Berg Athos ist eine Hochburg des orthodoxen Christentums. mehr lesen 
Politische Gespräche  Athen - Der russische Präsident Wladimir ... mehr lesen  
Privatisierungspläne  Athen - Das hochverschuldete Griechenland will sich von ... mehr lesen  
Der Staat hält zehn Prozent an OTE. (Symbolbild)
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten