Atmosphärische Störungen

publiziert: Donnerstag, 8. Jun 2006 / 00:37 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 8. Jun 2006 / 02:00 Uhr

Intensiv und fröhlich waren die letzten Einheiten des Schweizer Nationalteams am Mittwochmorgen auf dem Sportplatz in Freienbach.

Hakan Yakin hat jetzt die offizielle Genehmigung für seinen Einsatz. Bild: Gestern Nachmittag beim Show-Training.
Hakan Yakin hat jetzt die offizielle Genehmigung für seinen Einsatz. Bild: Gestern Nachmittag beim Show-Training.
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Heute fliegt die Mannschaft mit Hakan Yakin und ohne Johan Vonlanthen nach Deutschland, wo sie in Bad Bertrich ihr WM-Quartier bezieht. Die FIFA liess in ihrem am Mittwoch-Abend kommunizierten Entscheid keine Zweifel: Sie anerkennt die Verletzung Vonlanthens und hiess den Antrag des Schweizerischen Fussballverbands gut, den verletzten Stürmer durch Hakan Yakin zu ersetzen.

«Wir bestätigen, dass Johan Vonlanthen nicht fit genug ist, um an der WM 2006 spielen zu können, und dass er daher ersetzt werden sollte», heisst im von FIFA-Generalsekretär Urs Linsi unterzeichneten Fax, den der Weltverband gestern Abend dem SFV zuschickte und der die Ersetzung Vonlanthens durch Yakin bestätigt.

Die FIFA verliess sich dabei auf die Angaben des medizinischen Personals des SFV, die Vonlanthen am Pfingstmontag in einem an die Sportinformation gesendeten Fax angezweifelt hatte.

«Der Riss im Muskel ist noch immer leicht sichtbar», erklärte Nati-Arzt Ruedi Roder gestern in Freienbach. Bei voller Belastung im Match sei die Gefahr sehr gross, dass die Verletzung erneut aufbreche und der Spieler dann gar für ein halbes Jahr ausfalle.

Normalität beim Training

Von den atmosphärischen Störungen, die Vonlanthen in den letzten Tagen mit seinen selber eingeholten medizinischen Bulletins verursacht hatte, war beim gestrigen Training zumindest äusserlich nichts zu merken. Der fraglos talentierte Angreifer war vor allem am Rand des Rasenvierecks Gesprächsthema; die Nationalspieler mochten sich so kurz vor WM-Beginn nicht zum 20-Jährigen äussern.

Zumindest sieben Spieler aus dem aktuellen Kader hatten jedoch schon zuvor eine Eskapade Vonlanthens erlebt. Als ihn U21-Coach Bernard Challandes vor drei Jahren für das Hinspiel in der EM-Barrage auf die Ersatzbank setzte, weigerte dieser sich, dort Platz zu nehmen und schmollte auf der Tribüne. Challandes nahm ihn -- nach zahlreichen Gesprächen und gegen den Willen der Mannschaft -- trotzdem mit fürs Rückspiel in Ostrava.

Extratouren

Vergessen sind die Einzelgänge Vonlanthens längst nicht, höchstens verdrängt haben sie seine Nationalmannschaftskollegen -- im Wissen um die fussballerischen Qualitäten des gebürtigen Kolumbianers. Dieser hatte sich 2002 geweigert, für die Schweiz an der U17-EM teilzuehmen, weil er mit einem Aufgebot seines Geburtslandes liebäugelte.

Immerhin weiss Vonlanthen in Captain Johann Vogel einen wichtigen Fürsprecher. «Johan ist ein wichtiger Spieler mit Blick auf die Euro 2008», erklärte der Genfer gestern. «Ich hätte an seiner Stelle wohl gleich gehandelt.»

Kuhn mit Verständnis

Auch Coach Köbi Kuhn wollte sich mit Blick auf zukünftige Aufgebote des zuweilen sehr eigenwilligen Stürmers nicht äussern. «Jetzt steht die WM bevor, und wir wollen uns ausschliesslich darauf konzentrieren», so Kuhn, der dem Verhalten des Spielers immerhin ein gewisses Verständnis entgegenbringt.

Während sich Vonlanthen längst nicht mehr den Ärzten des Nationalteams anvertraut, bereiten dem Trio um Cuno Wetzel, Roland Grossen und Roder die beiden Verteidiger Philippe Senderos und Valon Behrami Arbeit. Senderos hat eine Verhärtung im Oberschenkel; Behrami leidet an Leistenbeschwerden. «Beide könnten jedoch spielen, wäre heute ein Match», sagte Roder.

(Sascha Rhyner, Freienbach/sda)

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