Auf die Schweiz wartet nun Schweden

publiziert: Dienstag, 21. Feb 2006 / 22:50 Uhr

Das Schweizer Eishockey-Nationalteam trennte sich zum Abschluss der Vorrunde von Olympia-Gastgeber Italien 3:3, sicherte sich Platz 2 in der Gruppe und trifft am Mittwoch (16.30 Uhr) auf Schweden.

Patrick Fischer trifft zum 2:0 gegen Torhüter Jason Muzzatti.
Patrick Fischer trifft zum 2:0 gegen Torhüter Jason Muzzatti.
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Das Unwichtige vorweg: Die Italiener dominierten das Spiel gegen die Schweizer und hätten aufgrund ihrer starken Leistung den Sieg (und damit Platz 9 im Turnier) verdient gehabt. Ein grober Fehler Mario Chitarronis, der vor dem eigenen Tor den Puck «liegen liess», ermöglichte Ivo Rüthemann aber 202 Sekunden vor Schluss den kaum mehr erwarteten 3:3-Ausgleich.

Zuvor waren die Schweizer in den ersten sechs Minuten durch Romano Lemm und Patrick Fischer 2:0 in Führung gegangen, ehe die Italiener mit drei Toren die Partie kippten. «Die Italiener führten 3:2, und sie trafen in der Schlussphase Latten und Pfosten - wir haben ihnen einen Punkt gestohlen», so Nationalcoach Ralph Krueger.

Die Schweizer Leistung, die nicht besonders gut war (oder war es eine abgeklärte?), spielte für einmal keine Rolle. Es zählt einzig und allein, was das Krueger-Team im Viertelfinal bietet. Krueger: «Aber wir dürfen uns auch jetzt schon freuen: Das Erreichen des 2. Platzes in dieser Gruppe stellt für die Schweiz einen Riesenerfolg dar. Nur in einem Spiel von fünfen haben wir nicht gepunktet.»

Ziegler verletzt ausgefallen

Getrübt wurde diese Freude durch den Ausfall von Mittelstürmer Thomas Ziegler. Der 27-jährige SCB-Stürmer lief in der 50. Minute in eine Attacke eines italienischen Spielers und erlitt eine Hirnerschütterung.

Für Ziegler wurde der Davoser Flügelstürmer Andres Ambühl umgehend nachnominiert. Zieglers Ausfall hinterlässt jedoch im Schweizer Unterzahlspiel und in der Defensive grosse Lücken. Und Krueger muss entweder die Linien umstellen oder Ambühl als Center auflaufen lassen.

Krueger: «Wir müssen uns gut überlegen, was die gescheiteste Lösung ist. Ambühl braucht womöglich Zeit, um ins Spiel zu finden - obwohl das Tempo in den Privattrainings mit (dem 52-jährigen) Köbi Kölliker sicherlich auch sehr hoch war...»

Ambühl trainierte seit Samstag nur noch zusammen mit dem dritten Torhüter Marco Bührer und Krueger-Assistent Kölliker zusammen, weil die übrigen Akteure Spiele bestritten (am Samstag, Sonntag und Dienstag) oder regenerierten (am Montag).

Rückkehr in die Esposizioni-Halle

Für den Viertelfinal kehrt die Schweiz wieder in die alte, eigentlich olympia-unwürdige Esposizioni-Halle zurück. Das freut Krueger und die Spieler, denn «dort fühlen wir uns zu Hause», was nach den Siegen gegen Tschechien und Kanada niemanden erstaunt.

Die Schweizer hätten sofort nach dem Italien-Spiel am frühen Dienstagnachmittag umziehen können. Sie warteten aber aus freien Stücken vier Stunden, bis die Finnen jene Kabine freigaben, die sie schon gegen den Tschechen und die Kanadier belegt hatten.

«Traumlos» Schweiz

Wie erwartet erspielte sich Schweden am Dienstagabend das «Privileg», im Viertelfinal gegen die Schweiz (statt gegen Kanada oder Tschechien) antreten zu dürfen.

Bengt-Ake Gustafsson, Schwedens Headcoach, hatte im Vorfeld der Partie kein Hehl daraus gemacht, dass er gegen die Schweiz und niemanden anders spielen will. Die Schweizer seien von den möglichen Gegnern der mit Abstand schwächste, so der ehemalige Langnau-Trainer und Krueger-Assistent im schwedischen Radio.

Die Schweden erfüllten sich ihr «Traumlos» mit der erwarteten Niederlage gegen die Slowakei (0:3). Die Gegenwehr hielt sich in engen Grenzen; im Tor spielte Mikael Tellqvist, der zuvor stets auf der Tribüne gesessen hatte.

Wiedersehen

Die Schweiz und Schweden standen sich letzten Mai schon an der WM in Österreich im Viertelfinal gegenüber. Damals siegten die Schweden in Innsbruck nach einem 0:1-Rückstand mit 2:1; im Tor standen Henrik Lundqvist und Martin Gerber.

Die gleichen Keeper werden auch heute Nachmittag wieder das Tor hüten. Lundqvist bestreitet diese Saison bei den New York Rangers und gewann letzte Saison in Schweden mit Frölunda (Plüss) den Playoff-Final gegen Gerber und Färjestad (Jenni).

Bei den Schweden kam am Dienstag zum zweiten Mal im Turnier auch Peter Forsberg zum Einsatz. Forsberg bildete mit Fredrik Modin uns Mats Sundin die Paradeformation.

Und wie sieht Ralph Krueger die Schweizer Möglichkeiten zu einer weiteren Sensation? «Ich denke, dass wir an einem perfekten Tag auch gegen die Schweden gute Chancen haben.»

Italien - Schweiz 3:3 (1:2, 1:0, 1:1)
Palasport Olympico. -- 9600 Zuschauer. -- SR LaRue (USA), Masik/ Sericolo (Slk/USA). -- Tore: 4. Romano Lemm (Bezina, Blindenbacher/ Ausschluss Zisser) 0:1. 7. Patrick Fischer (Martin Plüss) 0:2. 16. Busillo (Nardella, Cirone/Ausschluss Romano Lemm) 1:2. 21. (20:50) Trevisani (Cirone, Busillo/Ausschluss Olivier Keller) 2:2. 47. Iob (De Bettin, Nardella) 3:2. 57. Rüthemann 3:3. -- Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Italien, 7mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Italien: Muzzatti; Strazzabosco, Florian Ramoser; Gegen Gastgeber Italien resultierte nach einer mageren Leistung ein äusserst glückhaftes 3:3- Unentschieden. Damit beenden die Schweizer die Vorrunde auf Platz 2. Helfer, Borgatello; Trevisani, Nardella; Lorenzi; Busillo, Chitarroni, Margoni; De Bettin, Parco, Iob; Ansoldi, Cirone, Fontanive; Topatigh, De Toni, Zisser.

Schweiz: Aebischer; Olivier Keller, Mark Streit; Beat Forster, Seger; Hirschi, Julien Vauclair; Bezina, Blindenbacher; Di Pietro, Martin Plüss, Della Rossa; Paterlini, Thomas Ziegler, Rüthemann; Jenni, Conne, Patrick Fischer; Romano Lemm, Jeannin, Adrian Wichser.

Bemerkungen: Schweiz ohne Martin Gerber (Ersatz) und Bührer (überzählig). -- Lattenschuss Nardella (50.), Pfosteschuss Nardella (59.). -- Timeout Italien (59.). -- Torschüsse: Italien 35 (11-12- 12); Schweiz 25 (9-8-8). -- Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/4; Italien 2/6.

Resultate:
Schweiz - Italien 3:3 (2:1, 0:1, 1:1). Finnland - Deutschland 2:0 (1:0, 1:0, 0:0). Kanada - Tschechien 3:2 (3:0, 0:1, 0:1).

Rangliste: (je 5 Spiele)
1. Finnland 10. 2. Schweiz 6 (10:12). 3. Kanada 6 (15:9). 4. Tschechien 4. 5. Deutschland 2 (7:16). 6. Italien 2 (9:23).

Viertelfinals:
Schweiz - Schweden (16.30 Uhr)
Finnland - USA (17.30)
Russland - Kanada (20.30)
Slowakei - Tschechien (21.30)

(bert/Si)

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