Meistbefahrene Zugstrecke Europas gesperrt

Aufräumarbeiten nach Zugunglück dauern an

publiziert: Samstag, 21. Mai 2011 / 19:27 Uhr

Müllheim - Die Explosionsgefahr in Müllheim ist gebannt, aber eine der meistbefahrenen Bahnstrecken Europas ist weiter gesperrt. Entgleiste Güterwaggons blockieren die Strecke zwischen Karlsruhe und Basel. Wann die Züge wieder rollen können, ist unklar.

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Nach der Beinahe-Katastrophe im Bahnhof der badischen Kleinstadt Müllheim kamen die Aufräumarbeiten nur schleppend voran. Die explosive Fracht eines entgleisten Güterzugs war auch am Samstag noch nicht geborgen.

Die viel befahrene Rheintalbahn blieb daher weiter gesperrt. Tausende Reisende mussten Zugausfälle und erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen.

Zunächst müssten die chemischen Stoffe in den umgestürzten Waggons geleert und in andere Wagen umgefüllt werden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Müllheim. Dies werde bis mindestens Mitternacht andauern.

Spezialkräne der Bahn könnten erst dann mit der Bergung der entgleisten Güterzugwaggons beginnen, wenn alle Chemikalien vom Einsatzort entfernt sind. An den Gleisen und der Oberleitung gebe es grosse Schäden.

Zwei Container geborgen

Zwei Container mit PVC-Granulat haben die Einsatzkräfte bereits mit Seilwinden von den Gleisen gezogen und ausgepumpt. Drei weitere Güterwaggons mit einer entzündlichen alkoholischen Flüssigkeit standen am Samstagnachmittag noch auf dem Plan.

Die Feuerwehr wollte daher die Vorsichtsmassnahmen zum Brandschutz nicht lockern. Einsatzleiter Alexander Wiedmeyer schloss eine Explosionsgefahr nicht prinzipiell aus, gab aber zunächst Entwarnung: Von den ausgelaufenen Stoffen im Bahnhof gehe keine Gefahr aus.

Im Bahnhof von Müllheim war am Freitagmittag ein aus 25 Waggons bestehender Güterzug verunglückt. Acht Waggons hatten sich vom Zug gelöst und waren entgleist. Der Lokführer erlitt einen Schock und kam ins Spital. Er konnte bisher nicht vernommen werden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Geladen hatte der Zug keine giftigen, aber bei hoher Temperatur entzündliche Chemikalien. Zum Schutz der Bevölkerung hatte die Polizei einen Evakuierungsradius von 500 Metern eingerichtet.

Zentrale Route nach Italien

Die Bahnstrecke Karlsruhe-Basel ist eine der meistfrequentierten Nord-Süd-Verbindungen und eine der bedeutendsten Güterbahnstrecken Europas. Sie gilt als zentrale Route in die Schweiz und nach Italien.

Die Schienenstrecke in Südbaden bleibe bis mindestens Samstagabend gesperrt, sagte der Bahnsprecher. Laut der SBB müssen Reisende aus der Schweiz in Deutschland mit Verspätungen, Zugsausfällen und Umleitungen rechnen.

Bergungsarbeiten womöglich bis Sonntag

Von Basel Richtung Freiburg und weiter fahren Regio-Züge bis Schliengen und von dort Busse bis Heitersheim. Von Bülach, Winterthur oder Schaffhausen ist die Reise via Singen, von St. Gallen via Konstanz möglich.

Innerhalb der Schweiz seien indes für die Reisenden keine Auswirkungen spürbar, sagte ein SBB-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

Wann die Bahnstrecke Karlsruhe-Basel wieder freigegeben wird, war am frühen Samstagabend noch unklar. Nicht ausgeschlossen wurde, dass die Bergungsarbeiten auch am Sonntag andauern.

(et/sda)

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