Aufregung um Musikvideos auf YouTube

publiziert: Freitag, 7. Mrz 2008 / 08:26 Uhr

San Mateo - Gleich mehrere Top-Manager der Musikindustrie haben gegenüber dem US-amerikanischen Branchenportal Cnet ihrem Unmut wegen der Nichteinhaltung vertraglicher Vereinbarungen bei der Online-Video-Plattform YouTube Luft gemacht.

Noch habe kein einziger Künstler Geld für seine Werke gesehen.
Noch habe kein einziger Künstler Geld für seine Werke gesehen.
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Mit Verweis auf teils anonyme Quellen kritisieren sie dabei vor allem, dass ihre Künstler trotz entsprechender vertraglicher Verpflichtungen noch kein Geld vom Video-Portal bekommen hätten.

Dies sei äusserst verwunderlich, da doch neun der zwölf gelisteten, meist gesehenen Videobeiträge auf YouTube professionell erstellte Musikclips seien.

Ein spezielles Video einer Rockband sei beispielsweise nachweislich über 75 Mio. Mal angesehen worden.

Filtersystem verantwortlich?

«Ich kenne keinen Künstler, der eine Tantiemenauszahlung von seinem Label erhalten hat, die Gelder von YouTube beinhaltet», stellt der auf die Musikbranche spezialisierte US-Anwalt Chris Castle gegenüber Cnet fest. Die hierfür ausschlaggebenden Gründe könnten vielseitiger Natur sein.

Nach Auffassung der Musik-Manager liegt ein Hauptgrund für das bisherige Ausbleiben von Geldzahlungen vor allem in dem von YouTube verwendeten Filtersystem.

Dieses sei nicht dafür geeignet, kopiergeschützte Songs, die von den Usern auf die Seite geladen werden, in ausreichend präziser Art und Weise ausfindig zu machen. Ohne eine genaue Auswertung der Musiknutzung sei es den Labels aber nicht möglich, ihre Künstler entsprechend zu entlohnen, so der Vorwurf der Industrievertreter.

Alte Vertragsansätze - neue Technologien

«Auch wenn die Labels einen bestimmten Betrag bekommen hätten, heisst das noch lange nicht, dass dieser angemessen ist», betont Jay Rosenthal, Anwalt der US-Musikervertretung Recording Artists Coalition (RAC).

Es sei für die Künstler zudem in der Regel nur schwer nachvollziehbar, wie diese Geldbeträge überhaupt zustande kommen. «Alte Vertragsansätze kollidieren hier mit neuen Technologien», erläutert Rosenthal die Problematik.

Es nütze deshalb in diesem Zusammenhang auch nichts, die Schuld allein auf YouTube zu schieben. Dieses habe «in guter Absicht» gehandelt und unternehme bereits Schritte, um das kritisierte System zu verbessern.

Finanzielle Einzelheiten nicht bekannt

YouTube hat in den vergangenen 18 Monaten Verträge mit allen vier grossen Musiklabels abgeschlossen. Angefangen mit Warner Music im September 2006 verpflichtete sich das Online-Portal dazu, für kopiergeschützte Musikstücke der Lables zu zahlen.

In diesen Vereinbarungen enthalten ist auch die pflichtgemässe Abgabe eines Teils der durch das wiederholte Abspielen der Titel erzielten Umsätze.

Konkrete finanzielle Einzelheiten zu den einzelnen Vertragsabschlüssen sind allerdings nicht bekannt.

(rr/pte)

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