Proteste

Ausnahmezustand in Bangkok - Opposition will Proteste fortsetzen

publiziert: Dienstag, 21. Jan 2014 / 12:27 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 21. Jan 2014 / 20:53 Uhr
Seit Wochen fordern Demonstranten in Thailand den Rücktritt der Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra. (Archivbild)
Seit Wochen fordern Demonstranten in Thailand den Rücktritt der Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra. (Archivbild)

Bangkok - Nach wochenlangen Strassenprotesten mit wachsender Gewalt hat Thailands Regierung für die Hauptstadt Bangkok und Umgebung den Ausnahmezustand verhängt. Die Massnahme gelte ab Mittwoch für 60 Tage, teilte der stellvertretende Regierungschef Chalerm Yoobamrung mit.

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Der Ausnahmezustand erlaubt Sicherheitskräften, Demonstrationen von mehr als fünf Menschen zu verbieten, Ausgangssperren zu verhängen, Medien zu zensieren und Polizisten mit Sonderbefugnissen für Festnahmen auszustatten. Die Regierung plane zunächst nicht, die Demonstranten zu vertreiben, sagte der Minister nach Medienberichten.

Die Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra versicherte, es werde keine Konfrontation mit den Demonstranten gesucht. Ziel seien friedliche Verhandlungen. Die Polizei sei angewiesen worden, internationale Standards einzuhalten und "geduldig mit den Demonstranten zu sein".

Für Besucher in Bangkok ändert sich zunächst nichts. Sollten die Sicherheitskräfte allerdings Ausgangssperren verhängen, müssten sie sich auch daran halten.

Mehr als 60 Verletzte

Vize-Regierungschef Yoobamrung nannte als Grund für die Massnahme die wachsende Gewalt bei den Protestaktionen gegen die Regierung. Seit Freitag waren bei Anschlägen auf die Demonstranten mehr als 60 Menschen verletzt worden. Ein Mann kam uns Leben.

Die Täter wurden zunächst nicht gefasst. Die Demonstranten machen Regierungsanhänger für die Attacken verantwortlich. Das Regierungslager argwöhnt, dass die Demonstranten selbst dahinter stecken, um Chaos zu erzeugen und damit die Armee zu einem Militärputsch zu zwingen.

Einer der Anführer der Protestbewegung "Demokratisches Reformkomitee des Volkes" (PDRC), Issara Somchai, kündigte die Fortsetzung der Proteste an. "Der Ausnahmezustand hebelt nicht die in der Verfassung garantierten Rechte des Volkes (auf Meinungsäusserung) aus", sagte er nach Angaben der Zeitung "Nation".

Bauern drohen mit Protest

Die angespannte wirtschaftliche Lage hat auch zu ersten Rissen in dem Yingluck unterstützenden Block geführt. Einige Bauern drohten, ins Lager der Protestierer zu wechseln, wenn ihnen nicht der im Wahlkampf versprochene Preis für Reis gezahlt werde.

Zudem hat der japanische Autobauer Toyota damit gedroht, wegen der Proteste geplante Investitionen in Höhe von 600 Millionen Dollar zu überdenken oder die Produktion herunterzufahren.

Yingluck stützt sich vornehmlich auf die ärmere Landbevölkerung, während ihre Gegner vor allem aus der städtischen Mittelschicht und den Unterstützern des Königshauses kommen.

Strassenkreuzungen besetzt

Regierungsgegner protestieren seit Wochen in Bangkok. Seit mehr als einer Woche halten sie mehrere Strassenkreuzungen in der Stadt besetzt und versuchen, Regierungseinrichtungen lahmzulegen.

Sie wollen die Regierung stürzen und die Wahlen am 2. Februar verhindern. Sie werfen der Regierung Korruption und Verschleuderung von Staatsgeldern vor. Sie verlangen Reformen, die das künftig verhindern sollen. Dafür soll ein ungewählter Rat für ein oder zwei Jahre die Regierung führen.

(fest/sda)

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Macht
"Bei Explosionen waren am Freitag und Sonntag in Bangkok ein Mensch getötet und zahlreiche weitere verletzt worden."

Das perfide an diesen Attentaten ist, sie könnten von beiden Lagern initiiert worden sein. Scheinbar soll die Armee gezwungen werden, zugunsten der sogenannten "Opposition" Partei zu ergreifen.
Diese Opposition, die zu 90% aus Geschäftsleuten und deren Helfershelfern besteht, versucht, ohne die Mehrheit in der Bevölkerung hinter sich zu haben, die Macht zu übernehmen. Dass sie zudem Wahlen ablehnen, bei denen sie nur verlieren kann, spricht für sich.Wenn sich aber das "thailändische Kapital" durch solche Aktionen dem Staat und seiner Regierung verweigert, kann man von einem Staatsnotstand sprechen.
Die Tatsache, dass es in Thailand schon immer Korruption auf hohem Niveau gegeben hat, sind alte Kamellen. Aber der Versuch einer Elite, sich durch Streiks, Verweigerung und vielleicht sogar durch gezielte Attentate an die Macht zu putschen, ist schon etwas Neues.
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