Ausreiseverbot aus Bagdad

Das Verbot soll auch für Einreisen gelten, hiess es in einer amtlichen Erklärung, die von einem TV-Sprecher verlesen wurde. Allein am Samstag waren tausende Bewohner aus Bagdad geflohen. Die Stadt war seit Beginn des Irak-Kriegs vor zweieinhalb Wochen immer wieder Ziel massiver Luftangriffe US-geführter Streitkräfte.

Unmittelbar vor der Ankündigung war aus Richtung der westlichen Aussenbezirke Bagdads schweres Artillerie-Feuer zu hören. Wir hörten ein Grollen, dass durch die ganze Stadt hallte, sagte eine Reuters-Korrespondentin. Im Westteil der Stadt, in dem die wichtigsten Amtsgebäude und der Palast der Republik von Machthaber Saddam Hussein stehen, war die Stromversorgung weiter unterbrochen.

Nach einem Bericht des Fernsehsenders BBC bewegt sich eine massive US-Militärkolonne vom Süden aus auf die irakische Hauptstadt zu. Korrespondent Peter Grant, der die Kampftruppen begleitet, sprach von 2000 Panzern, Infantriefahrzeugen, gepanzerten Fahrzeugen und Nachschubfahrzeugen.

Die nordirakische Stadt Mossul wurde am Morgen erneut von Bombardements erschüttert. Auch in der Umgebung seien Explosionen zu sehen gewesen, berichtete ein Korrespondent des arabischen Senders El Dschasira. Nach eigenen Angaben eroberten Kurdische Peschmerga-Kämpfer die Stadt Ain Sifni 45 Kilometer nordöstlich von Mossul.

Die russische Regierung entschied nach den jüngsten Vorstössen der US-Truppen in Bagdad, seinen Botschafter im Irak abzuziehen. Der Diplomat Wladimir Titorenko sei mit Mitarbeitern auf dem Landweg in Richtung Syrien, gab das Aussenministerium in Moskau am Sonntag bekannt. In der Botschaft in Bagdad verblieben weiterhin zwölf Mitarbeiter.

(pt/sda)