Ausschreitungen bei serbischer Kosovo-Demo

publiziert: Dienstag, 26. Feb 2008 / 16:08 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 26. Feb 2008 / 19:14 Uhr

Sarajevo/Banja Luka - Im serbischen Teil von Bosnien-Herzegowina haben mehr als 10'000 Menschen gegen die Unabhängigkeit des Kosovo protestiert. Dabei kam es erneut zu schweren Ausschreitungen.

Junge Serben versuchten wieder nach der freidlichen Kundgebung das US-Konsulat zu stürmen. (Archivbild)
Junge Serben versuchten wieder nach der freidlichen Kundgebung das US-Konsulat zu stürmen. (Archivbild)
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«Wir werden die serbische Seele nicht dem Teufel geben», skandierten die Demonstranten in Banja Luka. Gleichzeitig verlangten sie das Recht auf Eigenständigkeit auch für die bosnische Serbenrepublik.

Ministerpräsident Milorad Dodik bezeichnete die Kundgebung als «Revolte des Volkes». Die Unabhängigkeitserklärung der ehemaligen südserbischen Provinz Kosovo am 17. Februar befeuerte die Autonomiebestrebungen der bosnischen Serben.

Bosnien-Herzegowina entstand nach dem Friedensabkommen von Dayton 1995 als föderaler Staat aus der muslimisch-kroatischen Föderation und der Republika Srpska. Die gemeinsamen staatlichen Institutionen sind nach wie vor schwach, Regierung und Polizei sind getrennt. Viele bosnische Serben fühlen sich Serbien zugehörig.

Tränengas und Molotow-Cocktails

Nach der Kundgebung am Dienstag versuchten mehrere hundert Jugendliche das geschlossene US-Konsulat zu stürmen. Starke Polizeieinheiten versperrten ihnen unter Einsatz von Tränengas den Weg.

Die Demonstranten bewarfen die Beamten mit Steinen und Molotow-Cocktails. Dabei wurden mehrere Polizisten verletzt. Die Menge zerstörte auch zahlreiche Geschäfte in der Innenstadt.

Ermittlungen

In Belgrad kam der nationale Sicherheitsrat zusammen, um zu ermitteln, weshalb die Polizei bei einer grossen Kosovo-Protestkundgebung am vergangenen Donnerstagabend randalierende Jugendliche nicht stoppte.

Bei den schweren Ausschreitungen war ein Mensch ums Leben gekommen, 130 weitere wurden verletzt. Die Demonstranten hatten die US-Botschaft angezündet und mehrere weitere westliche Botschaften angegriffen, darunter auch die deutsche.

Die US-Botschaft in Belgrad blieb weiter geschlossen. Die Mitarbeiter sollten jedoch in die serbische Hauptstadt zurückkehren und ihre Arbeit am Mittwoch wieder aufnehmen, wie die Nachrichtenagentur Beta News berichtete.

(fest/sda)

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