Aussenseiterin Bartoli im Final gegen Venus Williams

publiziert: Freitag, 6. Jul 2007 / 20:46 Uhr / aktualisiert: Freitag, 6. Jul 2007 / 21:34 Uhr

Justine Henins Traum vom ersten Wimbledon-Sieg ist geplatzt. Die Weltnummer 1 aus Belgien verlor in den Halbfinals sensationell gegen Marion Bartoli (Fr) 6:1, 5:7, 1:6. Im Final trifft diese am Samstag auf Venus Williams (27). Die dreifache Wimbledon-Siegerin (WTA 31) schlug die Serbin Ana Ivanovic (WTA 6) 6:2, 6:4.

Marion Bartoli gewann mit viel Spielwitz, geschickten Rhythmuswechseln und einer harten Rückhand.
Marion Bartoli gewann mit viel Spielwitz, geschickten Rhythmuswechseln und einer harten Rückhand.
Die Partie zwischen Justine Henin und Marion Bartoli (WTA 19) nahm zunächst den erwarteten Verlauf.

Die Wallonin, die in den ersten fünf Partien nur einen Satz abgegeben hatte (gegen Serena Williams), stürmte in 22 Minuten zum Gewinn des ersten Satzes, und ein schnelles Ende wie beim Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Eastbourne zeichnete sich ab. Damals hatte Henin gegen Bartoli im Halbfinal 6:1, 6:3 gewonnen.

Doch dann geschah, was niemand für möglich hielt. Mit ungemein viel Spielwitz, geschickten Rhythmuswechseln sowie einer harten und präzisen Rückhand bedrängte Bartoli ihre Widersacherin immer mehr, bis schliesslich das finale Set zum Monolog der Französin wurde.

Damit steht zum zweiten Mal in Folge eine Wahl-Genferin im Final der All England Championships. Wie Vorjahressiegerin Amélie Mauresmo hat auch die 22-jährige Marion Bartoli, die von ihrem Vater gecoacht wird, ihren Wohnsitz in der Westschweizer Metropole.

Erzitterte Siege bei Williams

Venus Williams hat nach einem bedächtigen Start ins Turnier mit erzitterten Dreisatz-Siegen gegen Alla Kudrjawzewa (Russ) und Akiko Morigami (Jap), in der zweiten Turnierhälfte das Gaspedal durchgedrückt.

Der Reihe nach deklassierte sie die Weltnummern 2 (Maria Scharapowa), 5 (Swetlana Kusnezowa) und 6 (Ana Ivanovic). In diesen drei Partien gab sie pro Satz nie mehr als vier Games ab.

Venus' Parcours ist umso erstaunlicher, weil sie zuletzt immer wieder Probleme mit den Handgelenken hatte. Im vergangenen Jahr absolvierte sie deshalb nur sechs Turniere und heuer kehrte sie erst im Februar auf die Tour zurück. Wimbledon ist 2007 erst der achte Start.

Daher ist sie im Ranking nur noch auf Platz 31 zu finden und auf der Setzliste auf Position 23 geführt. Gewinnt Venus den Final, ist sie die tiefstgesetzte Spielerin, die sich in die Siegerliste von Wimbledon einträgt. Die aktuelle «Bestmarke» setzte auch sie. Beim Triumph vor zwei Jahren war Williams die Turniernummer 14 gewesen.

(dl/Si)

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