Lohndeckel

Auswirkungen der 1:12-Initiative auf Fiskus gering

publiziert: Donnerstag, 3. Okt 2013 / 18:16 Uhr
Spitzenverdiener würden weniger Lohn erhalten.
Spitzenverdiener würden weniger Lohn erhalten.

Zürich - Sollte die 1:12-Initiative angenommen werden, halten sich die positiven und die negativen Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen fast die Waage. Zu diesem Befund kommt eine Studie des Think Tanks «Denknetz».

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Zwischen 30 Millionen Minder- und 50 Millionen Franken Mehreinnahmen für Bund, Kantone, Gemeinden und die Sozialversicherungen wären nach einem Ja zu erwarten, wie der Think-Tank am Donnerstag schrieb.

Wird die Initiative der JUSO angenommen, müssten die Löhne von 2500 bis 4700 Spitzenverdienern und -verdienerinnen in der Schweiz gesenkt werden. Gleichzeitig könnten - je nach Szenario - Normalverdiener mehr Lohn und Aktionäre mehr Gewinne beziehen.

Tiefere Löhne könnten höher werden

Was Spitzenverdiener weniger erhalten, werde durch höhere Steuern und Beiträge bei Arbeitnehmenden oder Aktionären kompensiert. Weil Bezüger tieferer Löhne im Verhältnis zum Einkommen mehr ausgeben würden als Spitzenlohn-Bezüger, gehe mit jedem zusätzlichen Franken, an Normalverdienende mehr Geld an den Konsum.

Dies würde die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer erhöhen. Auch das Wachstum würde begünstigt. Die Autoren gehen davon aus, dass Managements nach einem Ja zum Lohndeckel versuchen würden, die tiefsten Löhne nach oben anzupassen, um sich selbst höhere Saläre auszahlen zu können.

Bei der Berechnung der Höchstlöhne berücksichtigten sie, dass Spitzenverdiener häufig länger arbeiten als 45 Stunden pro Woche. Sie haben, davon ausgehend, Höchstlöhne zwischen 750'000 Franken und einer Million Franken errechnet.

Unmöglich zu quantifizieren ist laut der «Denknetz»-Studie, wie die Unternehmen nach einem Ja zur 1:12-Initiative reagieren. Es gebe schlicht keine Vergleichsfälle. Immerhin würden die für Unternehmen relevanten Standortfaktoren gleich bleiben, halten die Autoren fest.

Widerspruch zu Bundesrat und HSG-Studie

Die Studie von «Denknetz» widerspricht einer Studie der Hochschule St. Gallen (HSG), die im Auftrag des Gewerbeverbandes erstellt worden war. Die Autoren der HSG kamen zum Schluss, dass der Bund bei einem Ja auf bis zu vier Milliarden Franken im Jahr verzichten müsste. Ausfälle gäbe es bei Steuern und AHV.

Auch Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann warnte am vergangenen Freitag vor hohen Ausfällen bei den Sozialwerken. AHV und Arbeitslosenversicherung müssten im Jahr auf bis zu 600 Millionen Franken verzichten, sagte er. Zunächst hatte der Bundesrat wegen zu vieler Unsicherheitsfaktoren die möglichen Ausfälle nicht beziffert.

Die Initiative der JUSO verlangt, dass in einem Unternehmen der höchste Lohn das Zwölffache des tiefsten Lohns nicht überschreiten darf. Abgestimmt wird am 24. November.

(bg/sda)

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Wäre eine Schweiz im sozialistischen Niedergang
Herr Frei, die üblichen Argumente der Polemik. Erstens finden Sie auf jeder Seite Experten die etwas anderes behaupten. Flassbeck ist zudem Deutscher und wenn man seine Geschichte anschaut, dann wundert man sich auch nicht über dessen Aussage. Wegen dem stimmt sie noch lange nicht. Ihr Artikel basiert zu 50 % auf den üblichen Hass und Neid Argumenten.

Finde ich die Löhne von Dougan oder Quintella gut? Nein. Wenn Sie Ihrem Sohn pro Woche 500 Taschengeld geben würden, empfände ich dies als falsch, aber es ist Ihr Geld. Es ist auch nicht die Schuld anderer wenn einer durch die Schule kifft, abbricht, dann bei DSDS ausscheidet und den Rest seines Lebens bei McDoof am Tresen steht und über Löhne anderer schreit. Selber schuld.

Es interessiert mich nicht was andere verdienen. Es interessiert mich ob die Firma keine Hungerlöhne bezahlt und jeder gerecht leben kann. Eine Mindestlohninitiative ist deshalb angebracht. In Dubai verdiene ich vielleicht 120 x mehr als mein niedrigster Angestellter. Gerecht? Ja. Ich habe 10 Jahre Sch*** gefressen, mein ganzes Hab und Gut riskiert, Niederlagen eingesteckt und auch an Wochenenden von 8 bis 22 Uhr gearbeitet. Wäre es schief gelaufen sässe ich in der Gosse und keiner würde mir helfen. Ich hätte alles verloren. Wichtig ist für mich, dass meine Angestellten gemessen am Umfeld einen sehr guten, besseren und fairen Lohn erhalten mit dem sie zufrieden sind.

Die Schweiz hat eine der niedrigsten Arbeitslosenzahlen der Welt, ein sehr hohe Lohnniveau und sehr hohen sozialen Frieden. Zusammen mit den andern Vorteilen der Schweiz, zum Beispiel dem Steuerwettbewerb hat uns dies Erfolg und Wohlstand gebracht. Wir jammern also auf dem weltweit höchsten Niveau der Fettgefressenen. Nun wollen die Sozis alles erledigen. Den Steuerwettbewerb, den Sozialfrieden, 1:12 auf die Minder obendrauf, Mindestlohn, Finanzplatz, Rohstoffhandel bodigen, etc. Dann wünsche ich der Schweiz viel Glück. Wir können ja dann vom Kakao-Abbau am Gotthard leben.

Wenn wir höhere Löhne kappen, so ist es einfach falsch zu glauben die unteren Angestellten würden dann mehr verdienen. Das ist das gleiche Linke Märchen wie wenn man die Steuern erhöht und glaubt der Staat würde dann keine Schulden mehr machen. Bei all dieser Argumentation vergessen die Befürworter auch, dass die billigsten Arbeiter immer noch in China, Vietnam und Indien sind.

Bei dieser Initiative stimmt vor allem das Timing. Finanzkrise, Eurokrise, Bankenskandal machen den Wähler blind. Die Presse schürt seit vielen Monaten den Sozialneid. Machen Sie mal die Kommentarseite des Tagesanzeigers auf. Es ist unglaublich welcher Hass hier entgegenschlägt. Auch die Presse und die Diskussion müssen sich dem DAU (Dümmsten Aller Bürger) anpassen. Diskussionen sind gut, aber wer Hass sät, wird Sturm ernten. In Zürich häufen sich bereits die Fälle wo Autos meiner Kollegen von hinten bis vorne zerkratzt werden und wenn man sich kein tolles Handy leisten kann, dann haut man halt einem anderen die Faust in die Fresse. Nicht alle können noch demokratisch mit der Verteilung von Reichtum umgehen.

Alles was Sie hier schreiben zählt aus folgenden Gründen nicht.

Es handelt sich um private Gelder und privates Risiko. Die Schweiz hat erst der Minder Initiative zur Stärkung von Aktionären zugestimmt und die Resultate nicht wirklich abgewartet. Es geht hier auch darum dass der Staat nicht über privates Eigentum bestimmt.

Es geht hier darum ob wir Sozialismus wollen. Ein staatlicher Eingriffe und eine versuchte (nicht mögliche) Umverteilung fremder Gelder ist nicht mehr sozialdemokratisch sondern sozialistisch. Das Argumente die freie Marktwirtschaft damit zu retten ist pure Lüge und unverfrorene Dummheit.

Ich jedenfalls möchte nicht dass wir unseren Wohlstand UNNÖTIG aufgrund weniger Manager Idioten mit einem sozialistischen Experiment gefährden. Mit dem wir weltweit auch noch alleine dastehen würden. Ich will keine sozialistische Schweiz im Niedergang.

Nein ich bin auch nicht für diese Saläre, aber noch weniger bin ich für staatliche Eingriffe. Die 1:12 ist in Kombination (wichtig in Kombination) mit anderen Vorstössen und Gesetze nach linker Salami Taktik eine wirkliche Gefahr für die Schweiz.
Warum überhaupt sollen Manager mehr verdienen als gewöhnliche Angestellte oder Arbeiterinnen?
Am 24. November 2013 wird in der Schweiz über die „1:12 Initiative für gerechte Löhne“ der Jungsozialisten, der JUSO, abgestimmt. Dieses Volksbegehren fordert: Topverdiener in einem Unternehmen sollen nicht mehr als 12-mal mehr verdienen als der am schlechtesten entlohnte Mitarbeiter. - Eigentlich ist das Salär eines Chefs der zwölfmal mehr verdient als sein kleinster Knecht immer noch viel zu hoch. Warum überhaupt sollen Manager mehr verdienen als gewöhnliche Angestellte oder Arbeiterinnen? –
Der Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) hat am 23. Januar 2012 zudem eine Mindestlohn-Initiative eingereicht, über die später abgestimmt wird.

Der deutsche Ökonom Heiner Flassbeck hält die Initiative der Schweizer Jungsozialisten für ein taugliches Rezept gegen Lohnexzesse. Sie könne die Marktwirtschaft retten, denkt er. Für Fassbeck ist auch ein Mindestlohn absolut notwendig. Flassbeck war bis 1999 Staatssekretär unter SPD-Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine und von 2003 bis Ende 2012 Chefökonom der Unctad, der UNO.

Der Amerikaner Brady Dougan, Chief Executive Officers (CEO) der Schweizer Bank Crédit Suisse bezog 2012 ein Salär von 7,8 Millionen Franken. Seit er das Steuer der Bank 2007 übernommen hat, ist der Aktienkurs dennoch um 72 Prozent gefallen. Dougan „verdiente“ 116-mal mehr als die Angestellten in seiner Bank die am wenigsten verdienten. Bei der Crédit Suisse verdiente Dougan aber nicht am meisten. Sein Top-Mann, Antonio C. Quintella, arbeitete in diesem Etablissement anscheinend so gut, dass er 2012 mit 15,6 Millionen Franken entschädigt werden musste.

Antonio C. Quintella verdient bei der Crédit Suisse in der Stunde rund 8‘000 Schweizer Franken und in jeder Minute 135 Franken. Ein Minutenlohn von 135 Franken ist 6-mal mehr als Mindeststundenlohn von 22 Franken der jetzt vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund mit einer Volksinitiative eingefordert wird. Ist der Stundenlohn eines CEO einer Bank von über 8000 Franken wirklich angemessen? Ist es frech, unverschämt und wirtschaftsschädigend, wenn jetzt der Schweizerische Gewerkschaftsbund mit seiner Volksinitiative einen minimalen Stundenlohn von 22 Franken einführen möchte?
Zum schmunzeln;-)
Gut getroffen und das in einem einzigen, aber gehaltvollen Satz.
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