Autorin Anne-Lise Grobéty 60-jährig gestorben

publiziert: Donnerstag, 7. Okt 2010 / 09:58 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 7. Okt 2010 / 13:15 Uhr
Anne Lise Grobéty.
Anne Lise Grobéty.

Bern - Anne-Lise Grobéty, eine der wichtigsten Autorinnen der Romandie, ist tot. Sie erlag am Dienstag 60-jährig den Folgen einer Krankheit. Grobéty war erst 19 Jahre alt, als ihre erste Erzählung «Pour mourir en février» sie bekannt machte.

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Die Neuenburgerin erhielt dafür 1970 den Prix Georges Nicole. Das Buch wurde auch auf deutsch übersetzt, ebenso wie ihre Romane «Zéro positif» (1975, «Fluchtbewegungen») und «Infiniment plus» (1989, «Unendlich mehr). Für ihr Gesamtwerk erhielt sie 2000 den Grand Prix C. F. Ramuz.

»Sie war eine grosse Dame in der Westschweizer Literatur«, sagte ihr Verleger Bernard Campiche am Donnerstag der Nachrichtenagentur SDA, »so etwas wie die Nachfolgerin von S. Corinna Bille«. »Am Wochenende habe ich ihr mehrere Mails geschickt. Ich war sehr beunruhigt, als sie nicht antwortete.«

Die Autorin, die zuletzt in La Chaux-du-Milieu (NE) und Evolène (VS) lebte, publizierte auch Gedicht- und Erzählbände. Für »La Fiancée d'Hiver« (»Wintersbraut«) erhielt sie 1986 den Prix Rambert.

Gleich mit zwei Auszeichnungen - dem Prix Saint Exupéry und dem Prix Sorcières - wurde 2001 »Le Temps des Mots à Voix basse« (»Die Zeit der leisen Worte«) geehrt, ein Jugendbuch über die Judenverfolgung während des Zweiten Weltkriegs.

Journalistin und Politikerin

Anne-Lise Grobéty wurde am 29. Dezember 1949 in La Chaux-de-Fonds NE geboren. Sie studierte an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Neuenburg und arbeitete als Journalistin. 1973-82 sass die dreifache Mutter für die Sozialdemokraten im Neuenburger Grossen Rat.

»Sie lebte drei Leben: eins als Frau, eins als Mutter und eins als Autorin. Manchmal liess sie acht bis zehn Jahre vergehen, bevor sie wieder ein Buch publizierte. Wenn sie anderweitig engagiert war, steckte sie als Autorin jeweils zurück«, sagt Campiche.

Der Verleger hält Grobétys Roman »La Corde de mi« (2006) für eines der wichtigsten Westschweizer Bücher der letzten Jahre. Vor ihrem Tod legte sie letzte Hand an ein Werk, das ganz anders ist als ihre bisherigen.

Es spielt im Mittelalter und handelt von einem Mann, dessen Beruf es ist, die Körperausscheidungen des Königs - sprich Fäkalien - aufzusammeln. »Sie hoffte, das sei nicht ihr letztes Buch«, sagt ihr Verleger.

(bra/sda)

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