Schweiz intensiviert Kampf

BAG: Masern bis Ende 2015 eliminiert

publiziert: Freitag, 20. Apr 2012 / 11:05 Uhr / aktualisiert: Freitag, 20. Apr 2012 / 14:31 Uhr
Bald ein Bild der Vergangenheit? (Symbolbild)
Bald ein Bild der Vergangenheit? (Symbolbild)

Bern - 679 Masernerkrankungen sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) im vergangenen Jahr gemeldet worden. Bis Ende 2015 soll die Krankheit eliminiert sein. Für das konsequente Impfen gegen verschiedene Krankheiten wirbt die Europäische Impfwoche vom 21. bis 27. April.

6 Meldungen im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Impf-Information
.
sichimpfen.ch

Als eliminiert gelten die Masern, wenn 95 Prozent der Bevölkerung dagegen immun sind. Dazu braucht es zwei Impfungen oder eine Erkrankung. Laut BAG-Mitteilung waren im Jahr 2010 80 Prozent der Kinder unter zwei Jahren zweimal geimpft. Weitere zehn Prozent nur einmal - sie waren nicht ausreichend geschützt.

Genaue Angaben zur Durchimpfungsrate der gesamten Bevölkerung liegen nicht vor, sagte Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Sicher einige 100'000 Personen» in der Schweiz seien nicht immun.

Die natürliche Immunisierung durch das Durchmachen der Krankheit genüge bei weitem nicht. Beim Masernausbruch zwischen 2006 und 2009 wurden rund 4400 Erkrankungen gemeldet. Der jüngste Ausbruch erfolgte im vergangenen Jahr mit 679 erfassten Fällen.

Zehn Prozent der Erkrankten mussten laut BAG im Spital behandelt werden. Bei vier Prozent kam es als Komplikation zu einer Lungenentzündung, ein Patient erkrankte an Hirnentzündung. Zwischen grösseren Ausbrüchen liege die Zahl der Masernerkrankungen laut Koch bei 20 bis 30 jährlich.

Meldungspflichtige Krankheit

Masern sind eine hochansteckende, meldungspflichtige Krankheit. Jeder von einem Arzt erfasste Fall muss den Behörden gemeldet werden. Das sind laut Koch weitaus die meisten. Die Dunkelziffer dürfte deshalb klein sein.

Gründe dafür, seine Kinder nicht oder nicht, wie nötig, zweimal impfen zu lassen, gibt es verschiedene: Während in den untersten sozialen Schichten eher die Unkenntnis des ärztlichen Angebots ausschlaggebend sei, herrsche bei den obersten sozialen Schichten häufiger eine impfkritische Haltung, sagte Koch.

Eliminierungsfrist verlängert

Ursprünglich sah die Weltgesundheitsorganisation eine Ausrottung der Masern in Europa bis 2010 vor. Dieses Ziel wurde nicht erreicht, die Frist deshalb bis Ende 2015 verlängert.

Wie viele andere Länder hat die Schweiz für die diesjährige europäische Impfwoche die Masernimpfung als Thema gewählt. Die Woche soll die Bevölkerung sensibilisieren und damit mithelfen, die Impfrate zu erhöhen. Dazu werden Informationsbroschüren breit gestreut.

Zur europäischen Impfwoche ruft jeweils das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation WHO auf. Dieses Jahr beteiligt sich auch die WHO weltweit - die Kampagne findet also auf der ganzen Welt statt.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Information statt Zwang: Um ... mehr lesen 2
Die Bevölkerung ist zum Impfen aufgerufen.
Der Ursprung der beiden Masernausbrüche ist nicht bekannt.
Bern - In der Schweiz sind seit Anfang Juni in zwei Regionen die Masern ausgebrochen. In der Zentralschweiz erkrankten 29 Personen, im Tessin deren acht. Damit haben die Behörden 2013 ... mehr lesen
Genf - Hunderttausende Menschen sind dank umfangreicher Impfkampagnen vor dem Tod durch Masern bewahrt worden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sank die Zahl der Masern-Toten um 71 Prozent von 542'000 im Jahr 2000 auf 158'000 im Jahr 2011. mehr lesen 
Paris - Die UNO hat ihr Ziel verfehlt, die Zahl der Maserntoten bis 2010 weltweit um 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000 zu senken. Dies liegt unter anderem an einem grossen ungedeckten Impfbedarf in Indien und an neuen Ausbrüchen der Krankheit im südlichen Afrika. mehr lesen 
Zürich - Die Schweizer Bevölkerung steht dem Impfen eher skeptisch gegenüber. In einer Umfrage des Pharmaunternehmens Pfizer sagten 57,2 Prozent, Kinderkrankheiten solle man durchmachen. Die Gefahren der Erkrankungen werden dabei häufig unterschätzt. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bern - Die Masern sollen in der Schweiz bis 2015 eliminiert sein. Zu diesem Zweck hat der Bundesrat an seiner Sitzung eine nationale Strategie verabschiedet. Denn mit 600 Masernfällen im laufenden Jahr ist das Ziel noch in weiter Ferne. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Lachen hat viele positive Affekte auf den Körper und die Psyche.
Lachen hat viele positive Affekte auf den Körper und die Psyche.
Wellness Das Lachen dient nicht nur als Zeichen von Freude und Glück, sondern hat auch viele positive Effekte auf unsere Gesundheit. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Lachen sowohl körperliche als auch psychische Vorteile bietet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Ein Wirkstoff zur Heilung wird mit der Kontaktlinse in das Auge gegeben.
Ein multidisziplinäres Team der Universität von Waterloo hat ein innovatives Kontaktlinsenmaterial entworfen, das als Verband für Hornhautwunden dienen und ... mehr lesen  
Beauty In einer Welt, die oft von Jugendlichkeit und strahlender Haut geprägt ist, ist es wichtig, ... mehr lesen  
Wenn die Haare grau werden, ist auch eine gute Pflege der Haut wichtig.
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten