BR: Steigende Strompreise durch Liberalisierung

publiziert: Freitag, 26. Sep 2008 / 18:35 Uhr

Bern - Die Liberalisierung des Strommarkts ist nach Ansicht des Bundesrats ein preistreibender Faktor. Es gebe jedoch noch andere Gründe, weshalb die Tarife um bis zu 20 Prozent steigen sollen, hält die Landesregierung vor der dringlichen Debatte am Mittwoch fest.

Die Netzbetreiber haben diverse Strukturen und Abläufe angepasst.
Die Netzbetreiber haben diverse Strukturen und Abläufe angepasst.
8 Meldungen im Zusammenhang
In seinen Antworten auf dringliche Interpellationen der SP, der SVP und der FDP analysiert der Bundesrat die von den Elektrizitätunternehmen angekündigten Erhöhungen eingehend.

Indirekt, aber auch direkt stehe die Liberalisierung mit den steigenden Tarifen in Zusammenhang, antwortet er der SP-Fraktion.

Indirekt sei dies der Fall, weil Kantone und Gemeinden im Zuge der notwendigen Neugestaltung des Tarifsystems ihre Abgaben erhöht und so den Strom verteuert hätten.

Eine direkte Folge sei, dass die Netzbetreiber diverse Strukturen und Abläufe angepasst hätten. Dies verursache einmalige Ausgaben, die in die Netzkosten fliessen würden. Zahlreiche Betreiber hätten ausserdem ihre Netze wegen der Liberalisierung aufgewertet.

Weitere Gründe

Daneben gebe es aber Gründe, die mit der Liberalisierung nichts zu tun hätten. Die gestiegenen Preise seien auch das Resultat des knapper werdenden Stromangebots und des steigenden Verbrauchs. Hinzu komme, dass die internationalen Strompreise wesentlich von den Öl- und Gaspreisen abhingen, die in letzter Zeit erheblich gestiegen seien.

Gestiegen seien aber auch die Kosten für die Systemdienstleistungen, die für den stabilen Betrieb des Netzes nötig seien, und die Abgabe zur Förderung erneuerbarer Energien, ergänzt der Bundesrat in seiner Antwort auf die dringliche Interpellation der FDP-Fraktion.

Es sei auch nicht so, dass der Wettbewerb zu wenig spiele. Die Voraussetzungen dafür seien vorhanden. Vermutlich werde aber die Möglichkeit, den Lieferanten zu wechseln, noch zu wenig genutzt. Der Grund liege wohl darin, dass in der Regel die Versorgung durch den bisherigen Lieferanten günstiger sei als der Bezug von einem neuen Lieferanten zu Marktpreisen.

Gleichzeitig bekräftigte der Bundesrat, er wolle nicht selber aktiv werden. Dies sei Sache der unabhängigen Elektrizitätskommission (ElCom), die die Tarife derzeit prüfe, bescheidet er den Parteien. Ende Jahr würden erste Ergebnisse vorliegen.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Bei den Verhandlungen über tiefere Strompreise bleiben die ... mehr lesen
Bundesrat Moritz Leuenberger.
Die Politik setzt auf freiwillige Schritte der Strombranche.
Bern - Die Energiekommission ... mehr lesen 1
Bern - Die Stromnetzgesellschaft ... mehr lesen
Nicht nur linke sondern auch bürgerliche Ratsmitglieder kritisieren die Tariferhöhung.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Altdorf - Im Kanton Uri wird der Strom ... mehr lesen
Wer über den Strompreis bestimmt, bleibt im neuen Strommarkt umstritten.
Die Strompreise werden laut Aebi noch weiter steigen.
Bern - Swissgrid-Chef Hans-Peter ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Publinews Ab dem 1. Januar 2024 wird der Bundesrat eine Verordnung namens «KFZ-Verordnung» ... mehr lesen  
Die KFZ-Bekanntmachung und -Verordnung sollen  wettbewerbsschädliche Absprachen verhindern und eine Abschottung des schweizerischen Automobilmarktes verhindern.
Buchhaltung Die Schweiz und Frankreich haben sich auf eine Lösung für die Besteuerung des Einkommens des Homeoffice geeinigt: Ab dem 1. Januar 2023 können pro Jahr bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice geleistet werden, ohne dass dies Auswirkungen auf den Staat der Besteuerung der Einkommen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit hat - insbesondere für Grenzgängerinnen und Grenzgänger. mehr lesen  
Es wird eine Preisobergrenze festgelegt. Ein Internetzugangsdienst mit 80/8 Mbit/s kostet 60 Franken im Monat (ohne Mehrwertsteuer).
Der Bundesrat baut die Internet-Geschwindigkeit in der Grundversorgung aus. Ab 2024 wird die Grundversorgung neu eine Übertragungsrate von 80 Mbit/s umfassen. Der Bundesrat hat am 16. Dezember 2022 die ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Di Mi
Zürich 6°C 20°C Nebelfelderleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Basel 8°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 6°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Bern 5°C 20°C Nebelfelderleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 7°C 20°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Genf 8°C 21°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 10°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten