Baby-Beobachtung soll Aggressionen bremsen

In einem Kindergarten sei der Projektversuch bereits in vollem Gange. Einmal wöchentlich treffen dort 25 Buben und Mädchen eine Mutter und ihr Neugeborenes.

Ein Jahr lang werden die Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren beobachten können, wie der Säugling Lisa gestillt und gewickelt wird. Von Krabbel-Versuchen bis zu den ersten Schritten nehmen sie an seiner Entwicklung teil.

Wir gehen davon aus, dass die wöchentliche Beobachtung den Kindern entscheidend dabei hilft, Einfühlungsvermögen zu entwickeln, indem sie ihre Wahrnehmung schulen und Gespür für die Motivation und Gefühle anderer entwicklen, erklärt Projektleiter Karl-Heinz Brisch die Grundidee des Modellversuchs.

Das Baby Watching wird in den USA bereits als Präventivprogramm gegen Aggression eingesetzt. Sollten sich auch hier zu Lande positive Einflüsse auf das Verhalten der Kinder bemerkbar machen, will Brisch einen innovativen Vorstoss wagen: Ist dies der Fall, werden wir uns dafür stark machen, dass das Baby Watching ins Standardprogramm deutscher Kindergärten aufgenommen wird.

(rr/sda)