Barcelona folgt Arsenal nach Paris

publiziert: Mittwoch, 26. Apr 2006 / 23:00 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Apr 2006 / 09:21 Uhr

Der FC Barcelona steht zum vierten Mal im Final des bedeutensten Europacups. Im Halbfinal-Rückspiel der Champions League reichte nach dem 1:0-Auswärtsieg ein 0:0 gegen die AC Milan.

Geschafft: Ronaldinho kann nun im Finale zaubern.
Geschafft: Ronaldinho kann nun im Finale zaubern.
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Ins Zittern kam der FC Barcelona vor 95 000 Zuschauern im Camp Nou nur selten.

Auch mit dem 1:0 im Rücken spielte der spanische Meister seine offensiven Trümpfe aus und zeigte spielerisch und taktisch eine reife Leistung, die bereits Vorfreude auf seinen nächsten internationalen Auftritt aufkommen lässt.

Am 17. Mai trifft das Ensemble um Ronaldinho auf Arsenal London und kann im Pariser Stade de France seine aussergewöhnliche Saison mit dem zweiten Champions-League-Titel krönen.

Barcelona zu stark

Milan gelangen über die 90 Minuten zwar einige Aktionen, die mit etwas Glück die Führung hätten bringen können.

Schon nach 39 Sekunden setzte sich Spielmacher Kaka auf der rechten Mittelfeldseite durch, sein Schuss, der knapp am Pfosten vorbeizog, war aber nicht der Startschuss zum Mailänder Sturmlauf, sondern vielmehr Weckruf für die Gastgeber, die in der Folge mehr vom Spiel hatten.

Vor allem das Offensivtrio Ronaldinho, Samuel Eto´o und Ludovic Giuly sorgte für viel Wirbel in der Mailänder Defensive. Einziges Manko war die Chancenverwertung. Alleine Eto´o, in der Meisterschaft 24-facher Torschütze, vergab in den ersten 45 Minuten zweimal den Führungstreffer.

Treffer annuliert

Milan war verständlicherweise nicht darauf aus, sich auf einen Schlagabtausch mit dem technisch stärkeren und auch individuell besser besetzten FC Barcelona einzulassen.

Aus einer gesicherten Abwehr beschränkten sich die Italiener darauf, einige Ausrufezeichen zu setzten. In der 50. Minute köpfelte Andrej Schewtschenko eine Flanke von Clarence Seedorf in die Arme von Barcelonas Goalie Valdes und zwanzigen Minuten später wurde sein Treffer wegen eines vorangegangenen Fouls annuliert.

Mit dem 1:0 wären die Italiener zumindest in die Verlängerung gekommen. Doch unter dem Strich war Barcelona schlichtwegs zu stark für den italienischen Meisterschaftszweiten.

Gute Torchancen für Barça

Denn selbst als Milan alles auf eine Karte setzen musste, kontrollierte Barcelona das Spiel und kam durch Konter zu einigen sehr guten Torchancen, wie etwa eine Viertelstunde vor Schluss als der eingewechselte Henrik Larsson mit seinem Flugkopfball aus fünf Metern an Dida scheiterte.

Der Milan-Goalie, in dieser Saison nicht immer tadellos, zeigte eine herausragende Leistung und sorgte - dies dürfte für die Italiener allerdings ein kleiner Trost sein - dafür, dass Milan im Rückspiel ohne Gegentreffer blieb.

Ein Weiterkommen von Milan wäre auch eine «statistische Sensation» gewesen: In der 14-jährigen Champions-League-Geschichte schaffte lediglich Ajax Amsterdam nach einer 0:1-Heimniederlage noch den Sprung in die Nächste Runde.

Barças Revanche

Barcelona wird sein 100. Champions-League-Spiel ohne Zweifel in Erinnerung behalten.

Denn, dass die Finalqualifikation gegen Milan gelang, ist für die Katalanen zusätzlich speziell: 1994 mussten sie im Final der Champions League gegen die Italiener eine der bittersten Niederlage der Vereinsgeschichte hinnehmen (0:4). In Paris können die Spanier diese Schmach definitiv vergessen machen.

Barcelona - AC Milan 0:0
Camp Nou. -- 95 000 Zuschauer. -- SR Merk (De).

Barcelona: Valdes; Belletti, Marquez, Puyol, van Bronckhorst; Iniesta, Edmilson, Deco; Giuly (69. Larsson), Eto´o (89. van Bommel), Ronaldinho.

Milan: Dida; Stam, Costacurta (64. Cafu), Kaladze, Serginho; Pirlo; Gattuso (68. Rui Costa), Kaka, Seedorf; Schewtschenko, Inzaghi (79. Gilardino).

Bemerkungen: Barcelona ohne Oleguer (gesperrt) und Messi (verletzt). Milan ohne Nesta, Ambrosini, Maldini (alle verletzt); Vogel auf der Ersatzbank. 69. Tor von Schewtschenko wegen Foulspiel annuliert. Verwarnungen: 44. Costacurta (Foul). 90. Edmislon (Foul).

(fest/Si)

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