Basel und Thun: Achtelfinals in Griffnähe

publiziert: Donnerstag, 23. Feb 2006 / 11:01 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 23. Feb 2006 / 11:17 Uhr

Mit einem 1:0-Polster geht der FC Basel heute (20.45 Uhr/live SF) ins Rückspiel des UEFA- Cup-1/16-Finals gegen Monaco. Den Baslern reicht ein Remis zum Weiterkommen.

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Gegen Thun vertraut Hamburgs Trainer Thomas Doll auf die Heimstärke des HSV, für den die Korrektur des 0:1 in Bern Pflicht ist.

Basels Ausgangslage hätte zweifellos noch besser sein können. Das Tor von David Degen im Hinspiel spiegelte die Überlegenheit der Basler nur ungenügend. Christian Gross trauerte noch gestern dem nicht gegebenen Penalty nach und bedauerte, dass das Polster nicht grösser ausgefallen ist. Nichtsdestotrotz ist der Vorstoss in die Achtelfinals in Griffnähe. Dieser gelang dem FC Basel letztmals 1981 im Meistercup.

In den letzten beiden Jahren endete die Champions- League- oder UEFA-Cup-Saison jeweils gegen Mannschaften aus einer der so genannten europäischen Top-5-Ligen: In der Champions-League- Qualifikation scheiterten die Bebbi an Inter Mailand und Werder Bremen, im UEFA-Cup an Newcastle United und Lille. Doch nie war die Ausgangslage vor dem Rückspiel so vielversprechend wie nun gegen Monaco. Die Vorgabe von Gross an seine Spieler ist klar: ein positives Resultat mit mindestens einem Tor.

Thuns Europa-Märchen zu Ende?

«Uns steht trotz der leichten Vorgabe ein verdammt schwerer Abend bevor. Der HSV ist haushoher Favorit. Er muss aber mehr als einen Zahn zulegen, um die Achtelfinals zu erreichen und uns in die Knie zu zwingen». Thuns Trainer Heinz Peischl weiss um die Schwere der Aufgabe. Der Österreicher ist nach zwei Wettbewerbsspielen als neuer Verantwortlicher der Berner Oberländer noch unbesiegt. Dem 1:0 im UEFA-Heimspiel in Bern folgte ein 1:1 im Berner Derby gegen die Young Boys in Thun.

Bleibt Peischl auch in der mit über 50 000 Zuschauern besetzten AOL-Arena unbezwungen, geht Thuns «Europacup- Märchen» weiter. Sonst endet es nach zwölf Auftritten auf europäischer Bühne.

voraussichtlichen Startformationen:

Hamburger SV: Wächter; Mahdavikia, Boulahrouz, Van Buyten, Atouba; Wicky; De Jong, Trochowski, Jarolim; Lauth/Takahara, Barbarez. --

Thun: Jakupovic; Hodzic, Deumi, Milicevic, Duruz; Ferreira, Friedli, Aegerter, Leandro Vieira/Sen; Adriano; Omar Faye. -- Bemerkungen: HSV ohne Ailton und Beinlich (beide verletzt). Thun ohne Gerber und Sinani (beide rekonvaleszent).

Monaco: Warmuz (Roma); Maicon, Squillaci, Modesto, Dos Santos; Zikos, Bernardi, Meriem, Kapo, Plasil; Vieri.

Basel: Zuberbühler; Zanni, Majstorovic, Smiljanic, Berner; David Degen, Delgado, Malick Ba, Petric; Sterjovski, Eduardo. -- Bemerkungen: Basel ohne Murat Yakin, Chipperfield, Carignano und Mesbah (alle verletzt) sowie Quennoz (rekonvaleszent) und Nakata (nicht spielberechtigt).

Basels Vorteile

Dass Gross seine Mannschaft weiterhin als krasse Aussenseiterin bezeichnet, dürfte vor allem daran liegen, dass er seinen Spielern nicht zuviel Druck auferlegen will. Denn vieles spricht für den FC Basel. Bereits ein Treffer des Schweizer Meisters würde Monaco zwingen, drei Tore zu schiessen.

Dies wäre angesichts der anhaltenden Formschwäche für den zweimaligen Europacup-Finalisten ein sehr schwieriges Unterfangen. Am Samstag verlor Monaco in Nizza (0:2) und wartet somit weiterhin auf den zweiten Sieg im Jahr 2006. Der letzte Heimerfolg liegt sogar über zwei Monate zurück.

Die Monegassen bezeichnen das Spiel gegen Basel als entscheidend, nicht nur für die Qualifikation für die nächste UEFA-Cup-Runde, sondern auch für den weiteren Verlauf der Saison.

Einen erneuten Rückschlag würde die Stimmung im Team weiter verschlechtern und die Position von Trainer Francesco Guidolin weiter schwächen. Der Italiener trägt mit zum Teil diskutablen personellen Entscheiden Mitverantwortung für die schlechten Resultate.

Veränderungen

Gegenüber dem Hinspiel wird Guidolin Veränderungen vornehmen. Innenverteidiger Gaël Givet, der in Basel nach einer Viertelstunde hatte ausgewechselt werden müssen, hat sich noch nicht von seinen Adukktorenbeschwerden erholt.

Dafür könnte Stammgoalie Flavio Roma nach wochenlanger Verletzungspause sein Comeback geben und der zeitweise aussortierte Olivier Kapo in die Stammformation zurückkehren.

Mindestens ein Tor

Die Basler dürften im Stade Louis II in gleicher Formation antreten wie vor acht Tagen im St.-Jakob-Park, das heisst mit Eduardo als einziger richtiger Sturmspitze und Mladen Petric als Ersatz für den verletzten Scott Chipperfield im linken Mittelfeld.

Die nach der Meisterschaftspartie gegen Schaffhausen am Wochenende angeschlagenen Matias Delgado und Boris Smiljanic sind einsatzbereit. Die Vorgabe von Gross an seine Spieler ist klar: ein positives Resultat mit mindestens einem Tor.

Um dieses Vorhaben zu realisieren und den Coup prefekt zu machen, verlangt der Zürcher eine ähnliche Leistung wie in Basel: «Wir müssen den Ball in der gegnerischen Platzhälfte halten und sehr diszipliniert spielen.»

500 Fans in Monaco

Dafür, dass die Disziplin und der Fokus auch am Mittelmeer inmitten von Yachten und Villen nicht verloren geht, ist gesorgt worden. Die Basler Equipe logiert nur eine Strassenbreite vom Stadion entfernt.

500 Fans werden den FCB im schmucken, aber wenig stimmungsvollen Louis II unterstützen. Verhelfen sie ihrer Mannschaft zum Sieg, dürfen sie sich aller Voraussicht nach auf eine Revanche und eine neuerliche, wenn auch kürzere Frankreich-Reise freuen. Vorrunden-Gegner Strasbourg ist nach dem 2:0 bei Litex Lovetsch auf bestem Weg in die Achtelfinals.

(von Julien Oberholzer, Monaco/Si)

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