Basels Schritt zur Titelverteidigung?

publiziert: Samstag, 7. Mai 2005 / 08:00 Uhr

Die Schweizer Fans dürften am Wochenende den Fokus auf zwei Spiele der 32. Axpo Super-League-Runde richten: Basel kann gegen Thun den wohl entscheidenden Schritt Richtung Titel tun und Schaffhausen mit einem Sieg in St. Gallen die Spannung im Abstiegskampf aufrecht erhalten.

Basel liegt in der Meisterschaft noch vor Thun.
Basel liegt in der Meisterschaft noch vor Thun.
1 Meldung im Zusammenhang
Die erste Entscheidung in der Super League dürfte bereits gefallen sein. Selbst wenn Thun seine fünf letzten Spiele verlieren und GC noch vier Mal gewinnen sollte, ist den Berner Oberländern Rang 2 und damit der Platz in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation nur noch mathematisch zu nehmen. Die Grasshoppers müssen gegenüber Thun eine Tordifferenz von -33 aufholen. Dazu würde allerdings selbst ein Effort "à la Thoune" (5 Heimsiege in Serie/19:2 Tore zwischen Mitte März und Ende April) nicht mehr ausreichen.

Für Thun wird das Kräftemessen im voraussichtlich ausverkauften Basler St.-Jakob-Park am Samstag die wohl letzte Gelegenheit sein, Branchenleader Basel auf dem Weg zur Titelverteidigung nochmals in Schwierigkeiten zu bringen. Aber selbst mit drei Punkten in Basel, wo in den letzten beiden Ligaspielen immerhin je ein Remis realisiert wurde, wäre Thun in der Schlussphase der Meisterschaft auf Aussetzer des FCB angewiesen, um diesen noch von der Spitze zu verdrängen. Denn dank dem 4:0-Sieg bei Neuchâtel Xamax kann Basel nun wieder das bessere Torverhältnis vorweisen.

Stilsicherheit

"Thun hat eine erstaunliche Stilsicherheit gefunden, hat eigentlich nichts zu verlieren und blüht in der Rolle des Aussenseiters auf", verteilte FCB-Coach Christian Gross Komplimente. "Seit Saisonbeginn spielt der FC Thun einen aggressiven, offensiv ausgerichteten Fussball." Und dennoch stellt die Mannschaft von Urs Schönenberger die beste Abwehr der Liga. Basels Offensive, die wiederum am meisten Treffer aller Super-League-Vereine auf dem Konto hat, wird gegen die Innenverteidiger Ljubo Milicevic und Armand Deumi deshalb wesentlich mehr gefordert sein als noch in La Chaux-de-Fonds.

Thuns Goalie Fabio Coltorti, der als designierter Nachfolger von Pascal Zuberbühler in der Nationalmannschaft gilt, kassierte zudem nur in fünf Partien mehr als zwei Gegentore, blieb aber elf Mal ohne Gegentor. Coltorti und seine Vorderleute werden ihr Augenmerk vor allem auf Christian Gimenez richten müssen. Der Argentinier, der am Donnerstag und gestern nach seinem Hattrick (gegen Xamax) rein präventiv mit dem Training aussetzte, erzielte zwölf der letzten 24 FCB-Treffer und wird morgen zur gleichen Stammformation gehören, die am Mittwoch Neuchâtel Xamax in der ersten 30 Minuten demontiert hatte.

Schaffhausens Zwang

Nachdem gegen Aarau die erste Chance verpasst worden war, steht Schaffhausen in St. Gallen unter Zugzwang. Mit einem Sieg könnte der Aufsteiger, der als einziges Team der Liga gegen St. Gallen in dieser Saison noch nie verloren hat, bis auf zwei Punkte zum spielfreien Aarau aufschliessen und gleichzeitig den morgigen Gegner in Bedrängnis bringen. Denn St. Gallen, das in den letzten drei Partien nie punktete, hat unter anderem noch Auswärtsspiele in Basel und Thun auf dem Restprogramm stehen.

Aufgeben will in Schaffhausens Führungsetage (noch) niemand, auch wenn das weitere Umfeld die Partie in St. Gallen als letzte Chance betrachtet. "Mit einem Lucky Punch sind wir wieder dabei", sagte Manager Christian Stübi in einem Interview mit den "Schaffhauser Nachrichten". "Noch sind wir nicht direkt abgestiegen!"

"Schwächster Aufsteiger aller Zeiten"

In der medialen Kritik standen im FCS zuletzt vor allem die beiden Stürmer Enzo Todisco und Ursal Yasar. Diese will Coach Jürgen Seeberger nicht gelten lassen: "Für die Tatsache, dass Todisco in der Nationalliga B auf der Bank sass, sind sieben Tore keine schlechte Ausbeute. Und Yasar war lange Zeit verletzt, da braucht es noch Anlaufzeit. Beide Spieler haben grosse Fortschritte gemacht." Auf Tore sind die Nordostschweizer aber gerade in der momentanen Situation mehr angewiesen denn je. Sonst droht dem vor der Saison vielerorts als "schwächster Aufsteiger aller Zeiten" eingestuften Verein unwiderruflich der (Rück-)Fall in die Challenge League.

Basel - Thun (bisherige Resultate: 1:4, 3:3, 0:3)
Samstag, 18.45 Uhr (live/SF2). -- Absenzen: Carignano, Huggel, Petric, Yakin (alle verletzt), Philipp Degen (gesperrt); Sinani (verletzt), Baykal (gesperrt). -- Fraglich: Gimenez; Gelson, Pallas. -- Statistik: Gegen keines der anderen acht Super-League-Teams weist Basel eine annähernd so schwache Saisonbilanz aus: In drei Ligapartien holte der FCB nur einen Punkt und schied zudem im Achtelfinal des Swisscom Cup gegen die Berner Oberländer aus.

St. Gallen - Schaffhausen (2:3, 2:2, 0:0)
Samstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Agouda, Wolf (beide rekonvaleszent); Bunjaku (verletzt). -- Fraglich: keiner; Leu. -- Statistik: Fast auf den Tag genau vor zwölf Jahren setzte sich Schaffhausen zum bislang einzigen Mal auf dem Espenmoos durch. Beim 3:2-Sieg in der Auf-/Abstiegsrunde war Adrian Allenspach zweifacher Torschütze für den FCS. Derzeit blicken beide Teams auf eine vier Spiele währende Serie ohne Vollerfolg zurück.

Neuchâtel Xamax - Grasshoppers (1:2, 2:0, 1:1)
Sonntag, 14.30 Uhr. -- Absenzen: keiner; Lichtsteiner (gesperrt), Schwegler, Seoane (beide rekonvaleszent). -- Fraglich: Von Bergen; Keiner. -- Statistik: Nach dem 0:4 am Mittwoch gegen Basel trifft Xamax mit GC (seit 10 Spielen ungeschlagen) auf einen weiteren Gegner, der den Neuenburgern einst eine ähnlich hohe Heimniederlage beibrachte. Am 27. Juli 2002 verlor Xamax auf der Maladière mit 1:5. Die letzten drei Male reiste GC allerdings jeweils punktelos aus der Westschweiz ab.

Young Boys - FC Zürich (3:2, 2:4, 5:0)
Sonntag, 16.15 Uhr (live/Sat.1). -- Absenzen: Coubageat, Eugster (beide verletzt); Capria, Hohl, Stanic (alle verletzt), Gygax, Nef, Rapisardo (alle gesperrt). -- Fraglich: keiner; Schneider. -- Statistik: Wer diese Partie verliert, wird den Kampf um Rang 3 wohl aufgeben müssen. In den drei bisherigen Duellen dieser Saison setzte sich stets das Auswärtsteam durch, das 0:5 am 13. März war die höchste Heimniederlage des FCZ (5 Spiele ohne Sieg/2 Punkte) seit rund 49 Jahren.

Rangliste
1. Basel 30/61. 2. Thun 29/55. 3. Grasshoppers 30/43. 4. Young Boys 29/40. 5. FC Zürich 29/38. 6. Neuchâtel Xamax 28/36. 7. St. Gallen 29/31. 8. Aarau 30/30. 9. Schaffhausen 30/25.

(von Stefan Baumgartner/Si)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
4:1 gewinnt der FC Basel die ... mehr lesen
Penaltyschuetze Julio Hernan Rossi (unten) und Mile Sterjovski jubeln nach dem zweiten Penaltytor von Rossi. Oben Matias Delgado.
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten