Basler Tinguely-Museum: Tinguely in den 60er Jahren

publiziert: Dienstag, 14. Nov 2000 / 20:48 Uhr

Basel - Das Museum Jean Tinguely in Basel zeigt vom 15. November bis zum 22. April zwei Sonderausstellungen. Im Zentrum stehen dabei zum einen das Schaffen Tinguelys in den 60er Jahren und zum anderen der "MENGELE-Totentanz" des Schweizer Künstlers.

Objekte von Jeannot aus den 60er-Jahren sind zu sehen.
Objekte von Jeannot aus den 60er-Jahren sind zu sehen.
Den 60er Jahren ist die Ausstellung "L´Esprit 60 de Tinguely" gewidmet. In dieser Zeit entwickelte der Schweizer Künstler sein künstlerisches Vokabular und legte den Grundstein für seinen weltweiten Erfolg als "Plastiker der Bewegung", wie das Museum anlässlich der Ausstellungseröffnung am Dienstag mitteilte.

Schrott- und Radioplastiken

In den frühen 60er Jahren schuf Tinguely vor allem Schrottplastiken etwa mit rostigen Eisenstücken oder ausgedienten Fahrrädern und Kinderwägen. Mit seinen Maschinenplastiken veranstaltete er im Mai 1960 mit seinen Freunden einen Umzug durch Paris.

Zwischen 1961 und 1963 entstanden die "Balubas", die Federn, Plastikspielzeuge und weitere "objets trouvés" zur Schau tragen. Weitere Werke umfassen die "Radioskulpturen" (1962), bei denen der Senderknopf eines Radios hin und her bewegt wird - so dass unverständliche abstrakte Radiogeräusche erzeugt werden.

In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts entstanden dann stabiler gebaute Plastiken, denen Tinguely durch den Anstrich mit schwarzer Farbe ein einheitlicheres Aussehen verlieh. Erstmals in Basel gezeigt wird unter anderem auch das schwarze Relief "Eloge de la Folie" (1966), das als Bühnenbild für das gleichnamige Ballett von Roland Petit entstand.

Eigene Erfahrungen und Traditionen

Ebenfalls am Mittwoch öffnet im Obergeschoss des Museums die Ausstellung "In Basel lebte ich mit dem Totentanz" ihre Tore. Im Zentrum steht die Neupräsentation der monumentalen Werkgruppe "MENGELE-Totentanz", die Tinguely 1986 - ein knappes Jahr nach seiner schweren Herzoperation - aus den Überresten eines abgebrannten Bauernhofs geschaffen hatte.

In dem Werk verband er eigene Visionen und Erfahrungen von Vergänglichkeit, Tod und Zerfall mit den Bildern der spätmittelalterlichen Tradition des Totentanz, wie er sie in seiner Jugend in Basel kennengelernt hatte. Tinguely sei es ein Anliegen, den "MENGELE-Totentanz" in der Stadt seiner Kindheit und Jugend aufgehoben zu wissen, schreibt das Museum.

Vom Mittelalter ins 20 Jahrhundert

Die Basler Ausstellung zeigt die Werkgruppe Tinguelys in ihrer Verankerung in der jahrhundertelangen Tradition des Totentanzes, wobei sie sich weitgehend auf die Basler Tradition beschränkt. So werden durch zahlreiche Bilder und Dokumente der berühmte Totentanz der Basler Predigerkirche und Hans Holbeins "Imagines mortis" vorgestellt.

Von dort greift die Ausstellung zu bedeutenden Darstellungen des Totentanzes im 18., 19. und 20. Jahrhundert aus. Mit einem speziellen Begleitprogramm wird zudem die Thematik des Totentanzes in der Musik des 20. Jahrhunderts miteinbezogen.

(klei/sda)

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