Batya Gur ist tot

Nach ihrem Studium arbeitete Gur viele Jahre als Lehrerin und Dozentin für Literatur. Mit dem Schreiben begann die Literaturwissenschaftlerin im Alter von 39 Jahren.

Inspektor als Markenzeichen

Die Entscheidung für einen Krimi begründete sie mit ihrem Respekt vor den Grossen der Literatur, vor einem Leo Tolstoi oder Thomas Mann. Ein Krimi ist nicht ganz so anmassend wie ein Roman, erläuterte sie vor einigen Jahren in einem Zeitungsinterview.

Ihre Hauptfigur, Inspektor Michael Ochajon, wurde bald zu ihrem Markenzeichen. Die ersten drei Ochajon-Romane wurden im New York Times Book Review jeweils zu den zehn besten Krimis des Jahres gezählt.

Kontroverse in Israel ausgelöst

1996 erschien ihr erster Roman, mit dem sie sich vom Krimigenre entfernte, So habe ich es mir nicht vorgestellt. Der Roman wurde in zwölf Sprachen übersetzt.

Ihr 1999 in deutscher Sprache erschienener Roman Stein für Stein basiert laut Gur auf einer wahren Begebenheit. Es löste bei seinem Erscheinen in Israel eine heftige politische Kontroverse aus.

Das Buch beschreibt den Versuch einer verzweifelten Mutter, die Armee zur Verantwortung zu ziehen, nachdem ihr Sohn bei einem Rekrutenscherz, einer Mutprobe im Beisein von Offizieren, ums Leben gekommen war.

(rp/sda)