Bayern wieder Leader

Vier Tage nach dem starken Auftritt in der Champions League gegen Juventus Turin baute Bayern München in der Meisterschaft seine beeindruckende Heimserie auf 13 Siege in Folge aus. Aufsteiger Duisburg war für die bayrische Starauswahl allerdings nicht viel mehr als ein Sparringpartner.

Oliver Kahn verbrachte gegen den harmlosen Gegner einen geruhsamen Nachmittag. Der deutsche Nationalkeeper, der einem finanziell lukrativen Wechsel ins Ausland (Asien?) nicht mehr so abgeneigt zu sein scheint wie auch schon, blieb auch in der fünften Partie in der Allianz Arena ohne Gegentor.

Ohne die gütige Mithilfe der Konkurrenz hätten die Bayern die Leaderposition indes nicht zurückerobern können. Werder Bremen musste den ungeliebten Konkurrenten aus dem Süden vorbeiziehen lassen, weil es im Nordderby in Hannover nach zuletzt drei Siegen hintereinander nicht über ein torloses Remis hinauskam.

Gefärdete Trainer

Für mindestens zwei Bundesliga-Trainer dürften spätestens mit den heutigen Niederlagen hektische Zeiten angebrochen sein. Nürnbergs Coach Wolfgang Wolf verstand wie das Gros der Zuschauer nicht, wie sein Team den sicher geglaubten Sieg gegen Arminia Bielelfeld noch verspielen konnte. In den letzten zwei Minuten machte Bielefeld aus dem 1:2 noch ein 3:2 und veranlasste die «Club»-Führung zu einer Krisensitzung. «Das war die bitterste Niederlage, seit ich in Nürnberg bin», sagte der fassungslose Wolf.

Auch Uwe Rapolder blickt auf einen rabenschwarzen Auftritt seiner Mannschaft zurück. In Frankfurt kassierte sein desolat aufspielender 1. FC Köln im Duell der Aufsteiger ein 3:6, was die fünfte Nullnummer in Serie war.

Lautern auch ohne Sforza sieglos

Meistgenannter Kritikpunkt bei Kaiserslauterns Trainer Michael Henke ist die desaströste Verfassung der Abwehr. In zehn Partien kassierten die «Roten Teufel», die im ersten Spiel ohne den suspendierten Ciriaco Sforza in Mönchengladbach (1:4) chancenlos waren, bereits 25 Gegentreffer - so viele wie kein anderes Team.

Auch sieben sieglose Spiele in Folge sind für den langjährigen Assistenten von Ottmar Hitzfeld an seiner ersten Wirkungsstätte als Cheftrainer keine Referenz für eine längerfristige Zusammenarbeit.

Bayern München - MSV Duisburg 4:0 (2:0)
Allianz Arena. -- 66 000 Zuschauer (ausverkauft). -- Tore: 27. Ballack 1:0. 33. Zé Roberto 2:0. 59. Santa Cruz 3:0. 92. Pizarro 4:0.

Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln 6:3 (4:1)
Commerzbank Arena. -- 47 800 Zuschauer. -- Tore: 2. Amanatidis 1:0. 5. Streit 1:1. 8. Rehmer 2:1. 28. Chris 3:1. 35. Köhler 4:1. 54. Podolski (Handspenalty) 4:2. 78. Meier 5:2. 89. Cha 6:2. 90. Alpay 6:3. -- Bemerkung: Frankfurt mit Spycher, ab 57. mit Huggel.

Mönchengladbach - Kaiserslautern 4:1 (3:1)
Borussia-Park. -- 46 092 Zuschauer. -- Tore: 11. Strasser 1:0. 14. Sanogo 1:1. 33. Wenzel 2:1 (Eigentor). 45. Kluge 3:1. 86. Neuville 4:1. -- Bemerkung: Kaiserslautern ohne Sforza (intern suspendiert).

Hannover - Werder Bremen 0:0. -- AWD-Arena
48 627 Zuschauer. -- Bemerkung: 82. Rote Karte gegen Fahrenhorst (Bremen/absichtliches Hands als letzter Mann).

Hertha Berlin - Mainz 05 3:1 (2:0)
Olympiastadion. -- 36 392 Zuschauer. -- Tore: 6. Marcelinho 1:0. 35. Marcelinho 2:0. 67. Pantelic 3:0. 71. Manuel Friedrich 3:1.

Wolfsburg - Schalke 0:0
VW-Arena. -- 29 046 Zuschauer.

1. FC Nürnberg - Arminia Bielefeld 2:3 (1:1)
Frankenstadion. -- 20 438 Zuschauer -- Tore: 2. Reinhardt 1:0. 35. Fink 1:1. 83. Banovic 2:1. 88. Leon 2:2. 90. Zuma 2:3. -- Bemerkungen: Nürnberg mit Cantaluppi, Bielefeld ohne Schwegler (nicht eingesetzt).

Rangliste
1. Bayern München 10/25. 2. Werder Bremen 10/23. 3. Hamburger SV 9/20. 4. Schalke 04 10/18 (11:6). 5. Borussia Mönchengladbach 10/18 (15:11). 6. Hertha Berlin 10/17. 7. Wolfsburg 10/16. 8. Arminia Bielefeld 10/12. 9. Borussia Dortmund 9/11 (14:13). 10. VfB Stuttgart 9/11 (10:10). 11. Bayer Leverkusen 9/11 (16:17). 12. Hannover 96 10/11 (13:13). 13. Eintracht Frankfurt 10/10. 14. 1. FC Köln 10/9. 15. Kaiserslautern 10/8. 16. Mainz 10/7. 17. MSV Duisburg 10/6 (11:21). 18. Nürnberg 10/6 (10:20).

(bert/Si)