Beat Hefti und der grosse Zeh

publiziert: Donnerstag, 6. Jan 2011 / 15:25 Uhr
Beat Hefti.
Beat Hefti.

Die Schweizer Bob-Cracks lancieren die zweite Hälfte ihrer Saison mit den nationalen Meisterschaften in St. Moritz. Die Titelkämpfe vom Samstag und Sonntag gelten als Standortbestimmung für die Weltcups in Europa sowie für die EM- und WM-Entscheidungen in Deutschland.

Nach Papierform ist Beat Hefti der aussichtsreichste Anwärter auf Gold. Insbesondere im Zweier an der Seite seines Stamm-Anschiebers Thomas Lamparter dürfte der Appenzeller kaum zu schlagen sein. Mit dem Boblet hat Hefti im vergangenen Winter vier Weltcup-Rennen, den EM- und den SM-Titel gewonnen. In der ersten Hälfte der laufenden Saison, die er auf Stufe Europacup absolviert hatte, siegte er bei sämtlichen vier Starts mit dem kleinen Schlitten. Wäre er nicht Mitte November von seinem Verband für die Wettkämpfe in Igls gesperrt worden, hätte er wohl auch dort triumphiert.

Gregor Baumann und Rico Peter in Lauerstellung

Trotz der Meriten steht hinter der erfolgreichen Verteidigung des SM-Titels im Zweier ein kleines Fragezeichen. Hefti hat sich vor vier Wochen den vorderen Teil des rechten grossen Zehs ausgerenkt. Die Verletzung dürfte zwar mittlerweile ausgeheilt sein, am Start könnte sie ihn aber behindern. Herausragende Zeiten in der Anlaufspur sind normalerweise Heftis Kapital. Seine Vormachtstellung im Zweier könnte am ehesten durch Gregor Baumann oder Rico Peter gefährdet werden.

Baumann gelangt in diesem Winter zum ersten Mal regelmässig zu Weltcup-Einsätzen. An den vier Stationen in Nordamerika durfte sich der Toggenburger an das internationale Top-Niveau herantasten. Einen Exploit konnte er nicht landen; Rang 10 in Whistler bedeutete das Bestresultat, jedoch vermochte er wichtige Erfahrungen zu sammeln. Rico Peter überzeugte im Europacup.

Heftis erste Herausforderer werden wohl an der Zweier-SM auf Anschieber zählen, die an die Olympischen Winterspiele von Vancouver gereist waren, aber im bisherigen Saisonverlauf noch kaum in Erscheinung getreten sind. Gemäss dem Schweizer Sportchef und Nationaltrainer Sepp Plozza dürfte Gregor Baumann mit Jürg Egger antreten, Rico Peter mit Alex Baumann. Diese beiden Hinterleute hätten bei Leistungstests starke Ergebnisse abgeliefert.

Im Vierer ist die Ausgangslage etwas offener. Beat Hefti, Gregor Baumann und Rico Peter gehören auch in der «Königsklasse» zum Favoritenkreis. Der letztjährige Champion Ivo Rüegg ist inzwischen vom Spitzensport zurückgetreten. Hefti könnte im Vierer unter anderen auf Roman Handschin vertrauen, der zuletzt wie Alex Baumann wegen der beruflichen Weiterbildung die sportlichen Aktivitäten eingeschränkt hat. Gregor Baumann muss voraussichtlich für den Rest der Saison auf Armin Batali verzichten. Der dunkelhäutige Anschieber leidet immer noch unter den Nachwehen eines in Whistler erlittenen Trainingssturzes. Batali machen Nackenprobleme zu schaffen.

Hafner vs. Meyer

Bei den Frauen kündigt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Baselbieterin Sabina Hafner und der Luzernerin Fabienne Meyer an. Hafner ist die aktuelle Schweizer Meisterin und EM-Zweite, ihr wird aber seit dem Sommer die Nummer-1-Position mehr als streitig gemacht. Meyer entschied die interne Qualifikation für die Weltcups in Nordamerika zu ihren Gunsten und feierte vor drei Wochen mit Platz 4 in Lake Placid ihre bisher wertvollste Weltcup-Klassierung. Nationaltrainer Plozza freut sich darüber, dass Meyer derzeit mit Konstanz brilliert. Dieser Punkt könne im Duell mit Hafner den Ausschlag geben, da der Wettkampf über vier Durchgänge führe. «Ich erwarte eine enge Sache», sagt Plozza.

Die Verdikte der SM werden kaum Auswirkungen auf die Selektionen in der zweiten Saisonhälfte haben. Beat Hefti, Gregor Baumann, Fabienne Meyer und Sabina Hafner sind im Prinzip für die wichtigsten Rennen gesetzt. Bei den Männern darf sich Rico Peter Hoffnungen machen, dass er die Schweiz im Februar als dritter Pilot an den Weltmeisterschaften am bayrischen Königssee vertreten darf. Bei den Frauen kommt Tamaris Allemann als zusätzliche Starterin für die Europameisterschaften in Winterberg (21. bis 23. Januar) in Frage.

Die Natureisbahn in St. Moritz ist seit dem 19. Dezember wieder in Betrieb. Laut Sepp Plozza, der nur zirka fünf Kilometer neben der Anlage wohnt, sind die Verhältnisse im Kanal sehr gut. Bedenken gebe es höchstens wegen der Wetter-Prognosen.

(sl/Si)

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