Einer tragischen LIebe auf der Spur:

Beethhovens erste "unsterbliche Liebe" entdeckt

publiziert: Dienstag, 29. Feb 2000 / 10:58 Uhr

Berlin - «Mein Engel, mein alles, mein Ich» - so beginnt Ludwig van Beethovens (1770-1827) berühmter Brief aus dem Jahre 1812 an die «unsterbliche Geliebte». Nun ist womöglich eine noch frühere, bisher unbekannte Liebe des Musikers entdeckt worden.

Von Irma Weinreich, dpa

Bei der «unsterblichen Geliebten» handelt es sich gemäss neueren Forschungen um Antonie Brentano - eine tragische Beziehung, denn sie war bereits verheiratet. Ob die Zeilen je abgeschickt wurden, blieb bis heute ein Geheimnis.
Wie auch immer - der Berliner Musikwissenschafter Klaus Martin Kopitz glaubt eine noch frühere Liebe des Musikers entdeckt zu haben, namlich Therese von Zandt, die spätere Frau des Düsseldorfer Opernkapellmeisters August Burgmüller.

Sieben Monate Glückseligkeit
Das Liebesverhältnis mit der etwa gleichaltrigen Leipziger Musikjournalistin soll ganze sieben Monate, vom 5. Dezember 1803 bis zum 5. Juli 1804, gehalten haben, wie Kopitz in einer an der TU Chemnitz Anfang des Jahres erfolgreich verteidigten Dissertation nachwies.
Vermutlich habe Therese von Zandt Beethoven sogar zu seiner einzigen Oper «Fidelio» angeregt, meint der Autor. Als Indiz gilt etwa ein an Schriftsteller Friedrich Rochlitz gerichteter Brief, in dem Beethoven mitteilt, dass er die Arbeit an einem Opernprojekt abgebrochen habe, um stattdessen «Fidelio» zu vertonen.
Nach Schriftvergleichen hat höchstwahrscheinlich von Zandt die Adresse auf dem Briefkuvert geschrieben. Sie soll in dieser Zeit auch in der von Rochlitz redigierten Leipziger «Allgemeinen Musikalischen Zeitung» Aufsätze veröffentlicht haben.
Kopitz: «Berücksichtigt man die Tatsache, dass Rochlitz zugleich der erste war, der den französischen Opernstoff ins Deutsche übersetzte, ist somit anzunehmen, dass Zandt den Stoff ebenfalls kannte und Beethoven bei einem Besuch in Wien empfohlen hat.»

Modell und Muse
Vermutlich habe sie Beethoven sogar als «Modell und Muse für die Titelgestalt der Leonore» zur Verfügung gestanden. Als Zeuge der Liebschaft wird der Beethoven-Schüler Ferdinand Ries zitiert. Er berichtete von der «Eroberung einer schönen Dame», die Beethoven «sieben volle Monate» gefesselt habe.
Zum wichtigsten Beweisstück wird eine Elfenbein-Miniatur im Bonner Beethoven-Haus, die nach Meinung von Kopitz Therese von Zandt zeigt. «Selbst Haarfrisur und Kleidung stimmen überein», meint er.

Bilder-Vergleich
Als Vergleich diente eine andere Darstellung auf einem Gemälde von 1811, wo die Musikjournalistin als Frau von Burgmüller zu sehen ist. Dieser eher zufällige «Bilder-Vergleich» habe ihn überhaupt erst auf die Spur gebracht, sagt der Wissenschafter.
Während ihm seine Doktorväter «kriminalistische Fähigkeiten» bescheinigten, fehlen dem Archivleiter im Bonner Beethoven-Haus, Sieghard Brandenburg, «ausreichende dokumentarische Belege».

(ba/sda)

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