Bei einem Nein droht Personalnotstand

publiziert: Freitag, 16. Jan 2009 / 10:37 Uhr / aktualisiert: Freitag, 16. Jan 2009 / 15:14 Uhr

Bern - Bei einem Nein zur Personenfreizügigkeit droht dem Schweizer Gesundheitswesen ein Personalnotstand. Darum plädierten Spitäler, Heime und Organisationen an einer Medienkonferenz in Bern für ein Ja.

Schwierige Lage für die Spitäler: Charles Favre an der Medienkonferenz zur Schweizer Spitalqualität im letzten Jahr.
Schwierige Lage für die Spitäler: Charles Favre an der Medienkonferenz zur Schweizer Spitalqualität im letzten Jahr.
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«Die Gesundheitsdienstleister sind von der Personenfreizügigkeit am stärksten betroffen, beschäftigt doch keine andere Branche ähnliche viel ausländisches Personal», sagte Otto Piller, Präsident von CURAVIVA Schweiz, an der gemeinsamen Medienkonferenz mit dem nationalen Spitalverband H+ und der Sozialen Institution für Menschen mit Behinderung Schweiz (INSOS).

Falls die Personenfreizügigkeit mit der EU aufgekündigt werde, wäre dies gerade für das Gesundheitswesen besonders schmerzhaft. Bei zu wenig Personal müssten viele Institutionen ihre Leistungen rationalisieren oder gar Betten schliessen.

Massive Probleme befürchtet

Ein Nein würde die Spitäler und Kliniken in der ganzen Schweiz vor massive Probleme stellen, warnte auch der Waadtländer FDP-Nationalrat und H+-Präsident Charles Favre. Sie könnten die bisher erbrachten Leistungen in der gewohnten Qualität nicht mehr erbringen.

Eine Erhebung von H+ bei seinen Mitgliedsspitälern, -kliniken und Pflegeinstitutionen vom Sommer 2008 habe ergeben, dass drei Viertel bereits heute nur mit Mühe genügend Personal rekrutieren können. Dies, obwohl gegenwärtig bis zu 50 Prozent der Belegschaft im Gesundheitswesen aus dem Ausland stammen.

Top-Ansprüchen genügen

Gerade die grossen Zentrums-, Universitätsspitäler und Spezialkliniken müssten bei den hochqualifizierten Leistung internationalen Top-Ansprüchen genügen. Dies sei nur im Austausch mit Spitzenkräften aus anderen Ländern möglich. Besonders im Lehr- und Forschungsbereich erweise sich das Einzugsgebiet der Schweiz oft als zu klein.

Das Inselspital Bern zähle einen Anteil an ausländischen Beschäftigen von 22 Prozent, führte Favre als Beispiel aus. Davon seien rund die Hälfte aus Deutschland.

(tri/sda)

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Sozial eingestellt...?
Nett liebe Johanna, dass Sie sich um unsere Nachbarländer sorgen. Ich glaube aber, dass die keineswegs auf Schweizer Hilfe angewiesen sind was die Fähigkeit zur Selbsthilfe betrifft....
Im übrigen finde ich es etwas anmassend zu behaupten Bulgarien und Rumänien seien Entwicklungsländer. Wenn Sie den Begriff etwas genauer hinterfragen würden, wüssten Sie dass es in Europa keine Entwicklungsländer gibt. Auch betreffend Korruption dürfen Sie ruhig etwas vorsichtiger sein, denn gemäss dem offiziellen Korruptionsbarometer der transparency.org liegen Bulgarien und Rumänien weit in der vorderen Hälfte der Staaten mit wenig Korruption, weit vor Argentinien, Russland oder der Ukraine zum Beispiel.
Ich bitte Sie doch ihre EU-Antipathie nicht mittels falschen Aussagen zu festigen...
Nein zur Personenfreizügigkeit mit Rumänien und Bulgarien
den Bestqualifizierten zu finden, völlig aus. Es funktioniert eben nicht, wenn zehn Backassistenten nur Mehl sieben, oder Zitronen raffeln wollen; am effektivsten wären in unserem Kuchenbeispiel höchstens ein Mehlsieber, ein Eierschläger und Zitronenraffler.

Wenn man nun bedenkt, dass Bulgarien und Rumänien mit Entwicklungsländern gleichzusetzen und die korruptesten von Europa sind, können die breiten einwan-dernden Massen ganz bestimmt keine geeigneten Spitzenkräfte sein! Obwohl wir in der Pisastudie nicht mehr an der Spitze sind, gibt es keine Erwerbstätigkeiten für Ausländer, die ein Schweizer nicht auch ausüben könnte.

Des Weiteren ist es die EU, die auf die Bilateralen Verträge mit der Schweiz ange-wiesen ist und nicht umgekehrt. Die Befürworter weisen uns zwar darauf hin, dass jeder Dritte Franken in der EU verdient wird und Schweizerunternehmen den nötigen Zugang zum öffentlichen Beschaffungswesen garantiert.

Dass die Löhne an die zugewanderten Arbeitskräften, im Gegensatz zu Aufträgen, welche man sich im öffentlichen Beschaffungswesen ergattern kann, monatlich anfal-len und deren Summe daher entsprechend höher ist, wird selbstverständlich ausge-blendet.

Die EU ist ein viel zu aufgeblähter Verwaltungsapparat, der wirtschaftlich am Boden liegt - denn diejenigen Eurostaatsbürger, welche in der Schweiz, statt im Euroraum Sozialversicherungsbeiträge beziehen, wenn Rezession einkehrt, sind feinsäuberlich abgeschoben: Weil die Schweiz noch nicht EU-Mitglied und deshalb wegen des Fö-deralismus (Garant für die optimale regionale Anpassung an jeweilige Begebenhei-ten) eine stabilere Wirtschaft hat, versucht die EU sie systematisch auszusaugen statt ihre eigenen Missstände zu beheben.

Wollen wir unseren Nachbarländern die Fähigkeit zur Selbsthilfe wirklich ver-weigern, indem wir hier ein Mal mehr klein beigeben?
Abstimmungspanik!
Arbeitgeber sind durchwegs für ein JA, damit sie bweiterhin billge Arbeitskräfte aus dem nahen, deutschsprachigen Ausland rekrutieren können. Denn ihnen geht's nur um's Geld. Und gerade das Gesundheitswesen ist attraktiv für Ausländer. Wir tragen die zu hohen Kosten, die Prämien so wie die Arbeitslosengelder. Weiss Jemand wie hoch die spezifischen Arbeitslosenzahlen derzeit im GESUNDHEITSWESEN sind? Wäre interessant zu wissen!!!
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