Zeitungen sind entsetzt über Busunfall

Belgien trauert um tote Kinder

publiziert: Donnerstag, 15. Mrz 2012 / 09:34 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 15. Mrz 2012 / 11:32 Uhr
Der tragische Verkehrsunfall erschüttert Belgien.
Der tragische Verkehrsunfall erschüttert Belgien.

Bern - Die Kommentatoren in den belgischen Zeitungen reagieren mit Entsetzen, Schock und der Frage nach dem «Warum?» auf den Busunfall im Wallis mit 28 Toten und 24 Verletzten. Unzählige Spezialseiten sind in den Donnerstagsausgaben dem tragischen Unglück gewidmet.

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Für einmal gibt es keinen Graben zwischen den Sprachregionen. Auch wenn die Kinder alle im flämischen Teil Belgiens zur Schule gingen, ist die Bestürzung im ganzen Land riesig, was sich in den Kommentaren der Zeitungen und ihrer oft mit Trauerrand umgebenen Berichterstattung widerspiegelt.

Träume in Särge verpackt

«An diesem schwarzen Mittwoch war nichts mehr wichtig. Träume und Ambitionen wurden in 22 kleinen Särgen verpackt», schreibt der Editorialist der flämischen Zeitung «De Morgen». Im Kommentar hält der Nachrichtenchef der Zeitung fest, dass es «keine befriedigende Antwort gibt, um auf diese Frage zu antworten: Warum mein Kind?».

Die «Dernière Heure» schreibt: «Belgien weint um seine Kinder». Auf 14 Seiten berichtet die französischsprachige Zeitung über das Drama.

«Schockzustand» titelt «Le Soir». Die Kommentatorin bezieht sich auf die fröhlichen Blog-Nachrichten der später verunfallten Kinder: «Wir haben alle einmal auf solche guten Nachrichten gewartet, nachdem unsere Kinder für eine Reise in den Bus oder den Zug gestiegen sind.» Genau so hätten «wir alle die Nachricht gefürchtet, welche die Eltern der 22 toten Kinder erhalten haben».

Hilflosigkeit und Albtraum

Von einem «unermesslichen Schmerz» schreibt das flämische «Het Nieuwsblad» und veröffentlicht die Fotos der 28 Toten und der 24 verletzten Kinder auf der Frontseite. Die Kommentatorin hält fest, dass die Welt nicht plötzlich unsicherer geworden sei. Aber «plötzlich schlägt das Schicksal zu. Manchmal können wir niemandem die Schuld geben, manchmal bleibt nur die Hilflosigkeit.»

Auf der Frontseite der Tageszeitung «De Standaard» prangt das Bild des Tunneleingangs, in dem sich der Unfall ereignet hat. Die Bildlegende lautet: «Siders, 13. März 2012 - 28 Tote, 24 Verletzte». Der Kommentator schreibt vom «schlimmsten Albtraum», den es geben könne. Denn «wir wurden dort getroffen, wo wir am verletzlichsten sind: bei unseren Kindern».

Baldige Repatriierung

Die belgische Regierung befasst sich derweil am Donnerstag mit der Organisation der Repatriierung der Opfer des Busunfalls. Die Todesopfer könnten nach Angaben des belgischen Premiers möglicherweise schon ab Donnerstagabend zurückgeführt werden.

Mit dem Rücktransport der Leichen nach Belgien könne dann begonnen werden, sobald diese identifiziert und von den Schweizer Behörden frei gegeben worden seien. Die Regierung möchte die 22 toten Kinder und die 6 toten Erwachsenen möglichst in einer Aktion mit zwei «Herkules» Transportmaschinen C-130 repatriieren, sagte Verteidigungsminister Pieter De Crem.

Der Zustand von drei verletzten Kindern, die nach dem Busunglück in das Lausanner Universitätsspital (CHUV) gebracht wurden, ist weiterhin besorgniserregend. Das nach Bern eingelieferte Kind ist hingegen auf dem Weg zur Besserung. Alle Eltern konnten ihre Kinder sehen.

(bg/sda)

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