Belgisation: weshalb Unglücke auch politisch sind

Ein belgischer Reisebus fährt in der Schweiz 28 Menschen zu Tode, darunter 22 Kinder. Meine erste, spontane Reaktion als Mutter ist: Oh, nein! Wie grauenhaft! Meine zweite: Erstaunt mich nicht. Ein belgischer Reisebus - mit Betonung auf belgischer.
Wir leben jeden Tag mit Unfällen und Unglücken. Die Zeitungen sind voller Schreckensmeldungen, so dass wir als normale Menschen nur noch mit Apathie reagieren können. Alle Unfälle werden wie Schicksalsschläge kommentiert. Der Busfahrer hatte vielleicht einen Sekundenschlaf, die Betreiber von Fukushima waren nicht genug ausgebildet, die belgische Müllabfuhr beim letzten Dioxin-Skandal wurde nicht kontrolliert usw. Niemand macht sich daran, die Struktur von Unfällen und Schicksalsschlägen zu untersuchen, es sei denn unterbelichtete Wissenschaftler, die jedes menschliche Versagen auf ein hormonelles Zusammenspiel zurückführen wollen.
Weshalb will das niemand mehr? Weshalb werden Unfälle individualisiert, dem sogenannten «menschlichen» Versagen zugeordnet? Weil dies den wirklich Verantwortlichen gerade richtig kommt. So ist nur irgendein XY schuldig, aber nicht ein System, welches Busfahrer nicht bezahlt, deren Ruhezeiten nicht kontrolliert und deren Gefährt je nach korrupten Beziehungen, nie auf verkehrstechnisch gutem Stand hält.
Dieses Muster ist mittlerweile Perfektion. Öltanker verpesten unsere Meere bis zu unserer Enkelgeneration? Kein Thema. Der bulgarische, nicht ausgebildete Kapitän unter griechischer Flagge war schuld. Wie wäre es, die Schuld in den fehlenden internationalen Regeln zu sehen? Nö. Internationale Regeln gelten nur dann, wenn Lohndumping-Freihandel, Korruption und Geldwäsche global organisiert werden können.
Verkehrsunfälle sind nur bedingt individuell, sondern strukturell. Sie hängen mit Preisen, Ausbildung, Infrastruktur etc. zusammen. Nur will dies die Verkehrslobby, die Lastwagenlobby, die Reisebusfahrerlobby nie zugeben. Bezogen auf den Busfahrer mit belgischem Nummernschild bedeutet dies: Die Ausbildung, die Kontrolle, die Fahrtechniken, die Ausstattung der Reisebusse sind in Belgien auf dem Niveau eines Drittweltlandes und drunter. Selbstverständlich nicht offiziell, aber inoffiziell. Denn Vorschriften müssen implementiert und von Zeit zu Zeit überprüft werden.
Stellen Sie sich vor: Belgien hatte anderthalb Jahre keine Regierung und niemand merkte es. Niemand hat sich auch wirklich beklagt: das Business as usual ging für die Hauptstadt der Europäischen Union weiter. Jeder normale Menschenverstand schreit hier: Aua. Wie geht das? In Europa? In einer Demokratie? Doch die Experten beruhigen uns und meinen: Kein Problem, wir wursteln einfach weiter wie bisher.
Unfälle, Verkehrstote? Eigentlich erstaunlich, wie wenig passiert, bedenkt man, wie die Europäische Union jedem Land seine ganz eigene Korruption erlaubt und inmitten einer Stadt sitzt, deren Bau-Miss-Wirtschaft jedem Menschen sofort ins Auge springt. «Bruxellisation» heisst der Begriff, den Stadtplaner brauchen, um die Katastrophe einer Stadtplanung, die Menschen verachtet, die baufälligsten Gebäude mit grässlicher Architektur, verkehrte Strassenführung, kurz alles falsch macht, was man in einer Stadt falsch machen kann.
Vielleicht sollte man für die europäische Verkehrsinfrastuktur auch einen Begriff «Belgisation» einführen, um festzuhalten, dass aus einem Land, in welchem alles möglich ist und nie auch nur ein einziger Verantwortlicher seine Strafe absitzen muss, ein Land, welches den europäischen Präsidenten stellt, nichts wirklich Gutes kommen kann ausser der Schokolade, Moules et Frites sowie ein gewisser surrealer Humor.
Deshalb darf ich wirklich und real rufen: «Typisch. Ein belgischer Reisebusfahrer» ohne die Pauke der politisch Korrekten über meinem Kopf geschlagen zu kriegen. Denn dieses «typisch» verweist auf die Verantwortung der Politik und der Politiker, statt immer die einzelnen Menschen zu prügeln.
PS: Ein belgischer Zusammenhang, der übrigens nie vergessen werden sollte: Der Richter, welcher den Kindervergewaltiger und -mörder Dutroux bei lebenslänglich nach ein paar Monaten in den 1990er begnadigte und freiliess, wurde von der europäischen Kommission und dem europäischen Parlament wenig später zum europäischen Richter befördert. Vive la Belgique!
(Regula Stämpfli/news.ch)
Verstehe ich das richtig und alles ist sowieso egal,die Zeit die verstreicht, wird es schon richten?
Ignorieren,statt kommunizieren.
Der Geist der heutigen Zeit:egal was,egal wie,am Besten noch ganz legal.
Und wo bleibt der Mut?,die Fairness?Wird das nicht mehr gebraucht?
Ersetzt durch Feigheit?Manipulation?und Arroganz?
Warum?
Das ist doch widerlich.
Ich finde das einfach widerlich.
Beide Länder haben eine Vergangenheit die nicht nur Ruhm aufweist, wie jedes Land, beide Länder haben ähnliche Probleme und beide Länder haben ihre Tragödien. Frau Stämpfli schrieb eine persönliche Meinung. Dazu hat sie ihr Recht. Sie vertritt aber nicht die Schweiz oder die Schweizer. Es werden tagtäglich dumme und falsche Aussagen in Artikeln geschrieben. Weltweit. Weder Frau Stämpfli noch der Artikel verdienen jene Aufmerksamkeit die ihnen zu Teil wurde.
Nun müssen wir daraus alle die Lehren ziehen, damit solche Tragödien nicht mehr passieren. Wie kann man einen Bus sicherer konstruieren, wie kann man die Tunnelwände anpassen, etc.
In diesem Bus sassen Kinder und die meisten Schweizer fühlten, wie es einer der Retter im Wallis in jenem Moment einfach richtig ausdrückte: Es waren unsere Kinder.
As a Belgian I am not afraid of truth ! It is lies and manipulation that make me sick !
This fact does not compensate for the journalistic failures in THIS article whatever point the article is TRYING to make ...
Regards,
Jean-Luc
Meine Unterstützung für Frau Stämpfli wächst und wächst.
Can you please give an answer to my previous simple yes/no question? Would you be proud of writing an article like the one from Frau Stämpfli above ?
Please be courageous and identify yourself before posting any more comments and explain the relation between your comments and the article of Frau Stämpfli ?
Enlighten us ...
I am guessing it is something like: since 28 people die every 2 weeks on Belgian roads, we shouldn't bother about any unethical articles trying to explain why this is all happening?
But I leave the honors all to you:
Please feel free to identify yourself, correct me and comment on this some more (may I suggest adding statistics about road density in the forementioned countries ?).
I will comment some more once you have identified ...
Thank you in advance,
My name is Jean-Luc Raes and I live in the small municipality of Reet (South of Antwerp, Belgium.)
And you ?
vielen Dank,uns auf das Engagement für Goforzero hinzuweisen.
Überhaupt sind Anregungen, nach strukturellen und politischen Hintergründen von Unfällen zu suchen sinnvoll.Allgemein.Aktives Engagement auch.
Aber was hat das bitte mit dem Busunglück in der Schweiz und dem Artikel von R.Stämpfli zu tun?
Lesen Sie bitte den Artikel nochmal,und das in dem Kontext vom 14/03/12,9Uhr.
Auch ihr Hinweis auf die hohe Selbstmordrate in Belgien(aus einem vorherigen Kommentar)trägt nicht dazu bei,zu verstehen,was R.Stämpfli auf der Seite von news.ch den Lesern unter Angabe von falschen Tatsachen zu vermitteln versuchte.
P.S.:Ihre Argumentationstechnik erscheint mir suggerierend,formul8.
In Belgium, we have a poor record for road safety: you are twice as likely to be killed on the roads in Belgium than in Holland; we have one of the highest road mortality rates of the industrialized countries (check www.goforzero.be for further statistics).
Most road deaths are stated as caused by speeding, drunk driving or no use of seat belts. Individual responsibility can make our roads safer - collectively we can save lives.
On average two people are killed in car accidents every day in Belgium. The bus accident rightly touched the hearts of many people - yet the equivalent number of deaths occur on our roads every 14 days.
Gofozero has a charter for the road. If you sign, you commit to driving responsibly. The result given enough signed charters and driving accordingly: less deaths on roads. This seems to me to be something we can do individually for the collective to avoid deaths on our roads.

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