Beratungen in Nadschaf

publiziert: Samstag, 28. Aug 2004 / 18:43 Uhr / aktualisiert: Samstag, 28. Aug 2004 / 19:04 Uhr

Nadschaf - Einen Tag nach dem Abzug der schiitischen Mahdi-Miliz aus der Imam-Ali-Moschee haben sich die wichtigsten schiitischen Geistlichen zu Beratungen getroffen.

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Bei den dreiwöchigen Kämpfen in der Pilgerstadt wurden weit über 500 Menschen getötet.

Der Konflikt in Nadschaf war am Freitag nach Vermittlung des schiitischen Grossajatollahs Ali el Sistani zu Ende gegangen. Auf Befehl ihres Anführers Muktada el Sadr hatten Milizionäre die Imam-Ali-Moschee geräumt, in der sie sich verschanzt hatten.

Den Schlüssel für die Moschee übergaben sie an die Religionsgelehrten um El Sistani. "Die Moschee blieb am Samstag geschlossen", berichtete der katarische Nachrichtensender El Dschasira. Irakische Polizisten und Nationalgardisten patrouillierten in den Strassen der Stadt.

Beim Treffen der Mardschaija, einem Gremium aus den vier höchsten schiitischen Geistlichen Iraks, ging es nach Angaben von Teilnehmern darum, wie künftig der heilige Bezirk um die Imam-Ali-Moschee geschützt werden kann. Auch darüber, wie man den Kampf gegen ausländische Soldaten beurteilen soll, sprachen die vier Gelehrten.

Gemeinsame Haltung abstimmen

"Wir haben noch nicht alle friedlichen Lösungen ausgeschöpft, um die Besatzung zu beenden", sagte ein Sprecher des Würdenträgers Baschir el Nadschafi, nachdem Grossayatollah El Sistani ihn empfangen hatte.

Die Mardschaija lehne den bewaffneten Kampf gegen die US-Armee weiterhin ab, sagte der Sprecher von Grossayatollah Nadschafi. "Wenn sich eines Tages herausstellt, dass keine Diskussionen mehr möglich sind, dann wird der bewaffnete Kampf eine Option."

Mehr Kämpfe

Die Spannungen im Zentrum und im Norden des Landes hielten an. Die US-Armee bombardierte am Freitagabend erneut Ziele in der Aufständischen-Hochburg Falludscha im "sunnitischen Dreieck". Dabei starben nach Angaben des arabischen Nachrichtensender El Dschasira vom Samstag mindestens vier Iraker.

Bei einem Angriff von Rebellen in der Stadt Bakuba wurden sechs irakische Polizisten getötet. Weitere elf wurden verletzt, als Angreifer an einer Strassensperre das Feuer auf die Polizisten eröffneten.

El Dschasira berichtete zudem, zwei entführte Türken seien von ihren Geiselnehmern umgebracht worden. Die Leichen der beiden erschossenen Ingenieure seien in der Stadt Baiji, nordwestlich von Bagdad, gefunden worden. Eine Bestätigung für den Bericht gab es nicht.

Dozentin in Mossul erschossen

In Mossul im Norden Iraks wurde am Morgen eine irakische Universitätsprofessorin auf offener Strasse erschossen. Unbekannte eröffneten das Feuer auf die die Leiterin der Abteilung für Übersetzung an der Kunsthochschule von Mossul, Iman Abdul Monein, als diese auf dem Weg zur Arbeit war.

In der nordirakischen Stadt Bedschi starben bei einem Mörsergranatenangriff von Aufständischen zwei irakische Zivilisten. Der Angriff habe offenbar einer Gruppe von US-Soldaten gegolten, sagte ein Polizeisprecher.

(bsk/sda)

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