Bergkönig Botero gewann Zeitfahren - Schweizer weit zurück

Bester Schweizer in der Prüfung gegen die Uhr wurde Beat Zberg, der als 18. gut drei Minuten einbüsste.

Der 28-jährige Botero war im Jahr 2000 zwar Bergkönig der Tour de France geworden, doch er gilt mehr als Roller denn als Kletterer. So musste er das am Dienstag der Vuelta an sich genommene Leadertrikot tags darauf in der Bergetappe zu den Seen von Covadonga wieder an Sevilla abtreten.

Im höchst anspruchsvollen Zeitfahren um Torrelavega mit vielen Hügeln und technischen Schwierigkeiten auf teilweise noch nasser Fahrbahn war gegen Botero allerdings kein Kraut gewachsen. Von Beginn weg lag der Südamerikaner in Führung und distanzierte den erneut unerwartet starken Amerikaner Levy Leipheimer aus dem US- Postal-Team schliesslich um eine knappe halbe Minute.

Leichtgewicht Sevilla hielt sich im Zeitfahren zwar sehr gut, büsste gegenüber dem vermeintlich schärfsten Rivalen und Landsmann Joseba Beloki bloss eine Sekunde ein, musste das Goldene Trikot aber wie erwartet weiter reichen. Sevilla hat aber schon heute (Samstag) gute Aussichten, seinem Teamkollegen Botero die Gesamtführung wieder zu entreissen. Die zweite Bergetappe mit dem Ziel in Alto Cruz de la Demanda weist eine 20 km lange und im Finale überaus steile Schlusssteigung auf. In den bis jetzt drei Ankünften in Alto Cruz de la Demanda setzten sich aussschliesslich Schweizer durch: 1993 und 1994 Tony Rominger, 1996 Alex Zülle.

Diese Serie wird im vierten Anlauf sehr wahrscheinlich abbrechen. Beat Zberg fühlt sich zwar ordentlich in Form, gegen die spanischen Bergspezialisten mit ihren starken Mannschaften aber wird er kaum etwas ausrichten können. Im Zeitfahren, das er sehr stark begann, lieferte Zberg eine Leistung im Bereich seiner Möglichkeiten ab. Nach Alto de la Cruz will er sich entscheiden, ob er sich weiterhin aufs Gesamtklassement konzentriert oder aber Etappensiege anstreben wird.

(sda)