Schiffsbergung

Bergung des Unfallschiffs «Merlin» bei Basel angelaufen

publiziert: Mittwoch, 8. Okt 2014 / 18:44 Uhr
Das 52 Meter Lange Schiff samt Bagger war am 4. August ausser Kontrolle geraten und gekentert.
Das 52 Meter Lange Schiff samt Bagger war am 4. August ausser Kontrolle geraten und gekentert.

Basel - Die Bergung des im August gekenterten Kiesschiffs «Merlin» auf dem Rhein bei Basel ist angelaufen. Als erstes wurden die Schaufel und der Ausleger des Schiffsbaggers gehoben, der unter dem kieloben liegenden Schiff unter Wasser lag.

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Die Bergungsarbeiten dürften indes noch einige Tage dauern. Geplant ist vorerst die Hebung von Ausleger, Greifschaufel und Stahldrähten des Auslegers, wie Einsatzleiter Enrico Haltiner vor Beginn der Aktion vor den Medien sagte. Die Teile waren im Vorfeld von Tauchern vom Bagger getrennt waren. Der Bagger war auf der «Merlin» installiert gewesen und kam beim Kentern unter Wasser zu liegen.

Bergung wohl erst nächste Woche

Wie lange die gesamte Bergung dauern wird, konnte Haltiner nicht sagen. Es würden aber «sicher einige Tage». Am Donnerstag sollen Taucher Stahldrähte am Schiff festmachen, mit deren Hilfe der Rumpf später gehoben und gedreht werden soll. Am Freitag soll das Schiff versuchsweise erstmals angehoben werden.

Geschehen soll dies mit Hilfe eines 100-Tonnen-Raupenkrans, der auf einer schwimmenden Arbeitsplattform oberhalb der «Merlin» installiert wurde. Das gekenterte Schiff selbst dürfte laut Haltiner ein Gewicht von etwa 200 Tonnen aufweisen. Ist es dereinst gehoben, wird das Wasser aus dem Rumpf gepumpt und das Schiff abgeschleppt.

An der Bergung beteiligt waren am Mittwoch rund zehn Personen. Haltiner von der spezialisierten Basler Firma ASN International leitet den Einsatz im Auftrag des Schiffseigners Schweizer Wasserbau AG. Das Unternehmen in Birsfelden hatte die «Merlin» für Ausbaggerungen im Rhein eingesetzt.

Seit August kieloben im Rhein

Das 52 Meter Lange Schiff samt Bagger war am 4. August ausser Kontrolle geraten und gekentert. Darauf krachte ein Passagierschiff, das gerade abgelegt hatte, beim Wenden in den Havaristen und danach in ein anderes, vertäutes Passagierschiff. Verletzt wurde niemand. Die vierköpfige Besatzung der «Merlin» wurde auf teils dramatische Weise von Booten aus gerettet.

Das Schiff blieb jedoch seither - gesichert, aber kieloben - beim Dreiländereck an der Einfahrt des Basler Rheinhafens Kleinhüningen liegen. Verzögert wurde die Bergung zunächst durch die starke Strömung des Rheins, dann wegen offener Fragen betreffend allfällige Schäden an einem Yachthafen bei der Unfallstelle.

Dies sei aber abgeschlossen, und die Bedingungen auf dem Rhein seien jetzt gut, sagte Simon Oberbeck, Sprecher der Schweizerischen Rheinhäfen, die die Bergung behördlich begleiten: Der Wasserstand sei optimal und die Strömung schwach. Den Rumpf der «Merlin» zieren mittlerweile die Aufschrift «Just married» und ein Herz in weisser Farbe, angebracht offenbar von einem Spassvogel.

Kosten der Aktion noch unbekannt

Die Schifffahrt am Havarieschiff vorbei und weiter rheinaufwärts zum Hafen in Birsfelden BL erfolgt seit dem Unfall im Einbahnverkehr. Nach wie vor noch nicht bekannt ist die Ursache des Schiffsunglücks. Auch zu den Bergungskosten wollten die Verantwortlichen keine Angaben machen.

Für Haltiner ist derweil die Bergung nicht der erste Grosseinsatz in Basel: Er war schon Bergungsleiter, als 2007 das Passagierschiff «Britannia» gegen einen Pfeiler der Dreirosenbrücke geprallt war. Die letzte Gross-Havarie in Basel liegt indes weiter zurück: 1984 hatte sich der Frachter «Corona» vor der Mittleren Brücke quergelegt und über zwei Wochen lang die Durchfahrt blockiert.

(awe/sda)

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