Bericht zu irakischen ABC-Waffen entlastet Blair

publiziert: Mittwoch, 14. Jul 2004 / 20:34 Uhr

London - Der britische Premierminister Tony Blair ist vom Vorwurf der Manipulation von Geheimdienstinformationen zur Vorbereitung des Irak-Krieges entlastet worden.

Blair könne keine absichtliche Verzerrung der fehlerhaften Materialien vorgeworfen werden.
Blair könne keine absichtliche Verzerrung der fehlerhaften Materialien vorgeworfen werden.
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Lord Robin Butler warf dem britischen Auslandsgeheimdienst MI6 in seinem in London vorgelegten Untersuchungsbericht zur Arbeit des britischen Geheimdienstes vor dem Irak-Krieg gravierende Fehler vor. Blair könne aber keine absichtliche Verzerrung dieser fehlerhaften Materialien vorgeworfen werden.

Unklare Formulierung

Blairs zentrale Behauptung vor dem Krieg, Irak könne binnen 45 Minuten Massenvernichtungswaffen einsetzen, sei in den Geheimdienstberichten unklar formuliert worden.

Blair sagte nach Vorlage des 196-seitigen Untersuchungsberichts in einer ersten Reaktion vor dem Unterhaus, er hoffe, dass die Diskussion um seine eigene Integrität und die seiner Regierung mit diesem Bericht beendet sei.

Mögliche Fehleinschätzung

Zugleich räumte der Premierminister eine mögliche Fehleinschätzung in der Frage der angeblichen Massenvernichtungswaffen Iraks ein. Die Beweise dafür seien jetzt nicht mehr so sicher wie vor dem Waffengang.

Die Kommission kritisierte auch den britischen Geheimdienstchef John Scarlett, wandte sich jedoch gegen mögliche Forderungen nach dessen Rücktritt. Scarlett hatte den Bericht über irakische Massenvernichtungswaffen von September 2002 verantwortet, welcher der Regierung als Entscheidungsgrundlage für den Irak-Krieg diente.

Philippinen beugen sich dem Druck

Derweil haben sich die Philippinen als erstes Land dem Druck von Geiselnehmern in Irak gebeugt und mit dem vorzeitigen Abzug ihres Kontingents begonnen.

Die Regierung Bulgariens will hingegen trotz der Enthauptung einer bulgarischen Geisel in Irak und der Gefangenschaft einer weiteren ihre Truppen in Irak belassen.

Autobombenanschlag in Bagdad

Unterdessen sind bei einem Autobombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. 40 weitere Menschen wurden verletzt, wie der irakische Regierungschef Ijad Allawi in Bagdad mitteilte.

Abermals ist in Irak ein hoher Regierungsbeamter einem Anschlag zum Opfer gefallen. Unbekannte erschossen in Bagdad den Generaldirektor des Industrieministeriums, Sabir Karim.

(pt/sda)

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