Berlusconi paktiert mit Mussolini-Enkelin

publiziert: Freitag, 17. Feb 2006 / 16:12 Uhr / aktualisiert: Freitag, 17. Feb 2006 / 17:01 Uhr

Rom - Sieben Wochen vor der Parlamentswahl in Italien hat Regierungschef Silvio Berlusconi ein Bündnis mit der neofaschistischen Partei Soziale Alternative (AS) der Mussolini-Enkelin Alessandra Mussolini geschlossen.

Mussolini selber sowie die umstrittenen Fiore und Tilgher verzichten auf eine Kandidatur.
Mussolini selber sowie die umstrittenen Fiore und Tilgher verzichten auf eine Kandidatur.
7 Meldungen im Zusammenhang
Sein rechtskonservatives Wahlbündnis Haus der Freiheiten (CDL) und Mussolinis AS hätten sich auf ein gemeinsames Programm geeinigt, sagte Berlusconi auf einer gemeinsamen Medienkonferenz mit der Enkelin des faschistischen Diktators Benito Mussolini.

Der von Berlusconi angestrebte Pakt mit der AS hatte im Vorfeld Unmut unter seinen Koalitionspartnern ausgelöst. Mitglieder seines Regierungsbündnisses stiessen sich an der Tatsache, dass zu Mussolinis Partei mehrere umstrittene Rechtsradikale zählen.

Mussolini verzichtet

«Unser Familienalbum ist vorbildlich und makellos», betonte dagegen Berlusconi. Um die Aufnahme der AS in das Wahlbündnis zu ermöglichen, verzichteten Mussolini und ihre umstrittenen Verbündeten Roberto Fiore und Adriano Tilgher auf eine persönliche Kandidatur auf den Listen der CDL.

Tilgher, Chef der Rechts-Formation Nationale Sozial-Front, war 1975 wegen «Wiederaufbaus der faschistischen Partei» festgenommen worden.

Fiore als Vorsitzender der Gruppe Neue Kraft hatte mehrere Jahre im Londoner Exil verbracht, nachdem er in den 70er Jahren in rechtsextreme Anschläge verwickelt war. Die beiden rechtsextremen Gruppierungen bilden gemeinsam mit Mussolinis Sozialer Aktion die AS.

Kritik der Opposition

Es sei «extrem schlimm, dass Berlusconi Abkommen mit der neofaschistischen äussersten Rechten schliesst», kommentierte der Chef der grössten Oppositionspartei DS, Massimo D´Alema.

In Italien wird am 9. und 10. April ein neues Parlament gewählt. Bislang führt in den Umfragen die Linke unter dem ehemaligen EU- Kommissionpräsidenten Romano Prodi. In jüngster Zeit holte Berlusconis seit fünf Jahren regierendes Mitte-rechts-Bündnis jedoch auf.

Meldung ergänzt

(ht/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Silvio Berlusconi verzichtet auf eine anschliessende Pressekonferenz.
Rom - Berlusconi lenkt doch noch ein: Italiens Regierungschef hat sich im Streit mit Oppositionschef Romano Prodi für ... mehr lesen
Wettbewerbshüter Philip Lowe sieht Probleme bei der Frequenzvergabe.
Rom - Sieben Wochen vor den ... mehr lesen
Rom - Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat wegen einer Geldstrafe ... mehr lesen
Berlusconi verurteilte die Massnahme als nicht zu rechtfertigende politische Initiative.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Berlusconis Regierungskoalition «Casa delle Libertà» heisst wörtlich übersetzt «Haus der Freiheiten». Seine Gegner argwöhnen, damit seien in erster Li ... mehr lesen 
Alessandra Mussolini ist die Enkelin des früheren italienischen Diktators Benito Mussolini.
Rom - Alessandra Mussolini ist wie ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige Untersuchungskommission Neuwahlen für das Präsidentenamt empfohlen. Der Leiter der Kommission, François Benoit, riet am Montag zur Annullierung des ersten Wahlgangs der Präsidentenwahl. mehr lesen 
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs ... mehr lesen
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat unter Donald Trump antreten. «Ich wäre nicht die richtige Wahl für ihn», sagte Rubio dem ... mehr lesen  
Mit 55,8 Prozent der Stimmen  Orlando - Im US-Wahlkampf hat die libertäre Partei den ehemaligen Gouverneur Gary Johnson ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 16°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Basel 15°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
St. Gallen 15°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Bern 15°C 21°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 16°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Genf 16°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Lugano 14°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten