Bescheidenen Ziele der Färöer

publiziert: Samstag, 4. Jun 2005 / 08:00 Uhr

Im Normalfall spielen die Färöer in einer WM-Kampagne vornehmlich in ihrer eigenen Platzhälfte und nur um die Ehre.

Coach Henrik Larsen: "Wir nehmen uns vor jeder Partie vor, mindestens einen Punkt zu holen."
Coach Henrik Larsen: "Wir nehmen uns vor jeder Partie vor, mindestens einen Punkt zu holen."
Gleichwohl verfolgen die robusten Insulaner die winzige Chance auf ein positives Resultat mit unverminderter Hartnäckigkeit.

Seit dem legendären 1:0 gegen Österreich vor bald 15 Jahren gewann die mehrheitlich aus Amateuren gebildete Auswahl der Inselgruppe lediglich sechs von 69 Wettbewerbsspielen -- gegen andere Exoten wie San Marino, Luxemburg und Malta.

Coach Henrik Larsen, 1992 mit Dänemark Europameister und seit März 2002 im Amt, nimmt die deprimierende Bilanz gelassen: "Für uns ist es halt fast unmöglich, gegen grössere Nationen zu gewinnen." An der Einstellung ändere dieses Faktum indes nichts: "Wir nehmen uns vor jeder Partie vor, mindestens einen Punkt zu holen."

"Revanche"

Gegen die auf jeder Position diskussionslos besser besetzten Schweizer erwartet Larsen "ein deutlich besseres Resultat als in Basel". Jenes 0:6 im vergangenen September hat bei den Färingern Spuren hinterlassen. In ihrer Wahrnehmung war es gar eines der schlechtesten Spiele seit dem registrierten Debüt 1988 in Akranes auf Island.

Optimal verlief die Vorbereitung der "Revanche" nicht. Seit dem 0:2 in Dublin gegen die Iren vor acht Monaten ruhte der offizielle Spielbetrieb des Nationalteams. Als einziger, unerheblicher Gradmesser dient dem Gastgeber das 2:2-Remis gegen den norwegischen Erstligisten Hamar während eines einwöchigen Trainingscamps in Spanien Ende Februar.

100 Prozent Leistung

Die Schweizer rechnen deshalb aber nicht zwingend mit einer einfacheren Aufgabe. Köbi Kuhn wiederholte beim Video-Studium im Kreise seiner Equipe, was er zuvor schon x-fach zu bedenken gegeben hatte: "Für den Sieg benötigen wir 100 Prozent, in jedem Bereich."

Das permanent wechselnde Wetter und Windböen und sind für den Schweizer Selektionär Faktoren, überbewerten will er die zu erwartenden Unanehmlichkeiten gleichwohl nicht. Beide Teams kämpften mit den gleichen Rahmenbedingungen, sagte Kuhn.

Gegen einen stämmigen Gegner mit "einem Spiel älteren englischen Zuschnitts" sei die Bereitschaft ausschlaggebend, die Taktik der weiten Bälle zu antizipieren und "mit gleicher Münze zurückzuzahlen". Dann, so Kuhn, zweifle er ganz sicher nicht am Sieg seiner Mannschaft.

(von Sven Schoch, Torshavn/Si)

 
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