Laut Anklageschrift haben die zwei ehemaligen Fussballerkollegen
vom August 1996 bis im Februar 1999 Kunden mit gefälschten Auszügen
und hohen Gewinnversprechungen zu Investitionen verleitet. So
wollten sie zuvor mit riskanten Börsengeschäften verursachte Löcher
stopfen. Der am Montag begonnene Prozess soll eine Woche dauern.
Das Geschworenengericht wird unter anderem zu klären haben, wie
weit die zwei Angeklagten ihre Firma Nova Ratio Investments SA
retten und wie weit sie in die eigene Tasche wirtschaften wollten.
Die Gerichtspräsidentin hat zum Prozessauftakt angedeutet, dass sie
letzterem Aspekt mehr Gewicht beimessen will als die Anklage.
Die Angeklagten haben die Finanzgesellschaft Nova Ratio 1995
gegründet, um für Anleger über Sammelkonten mit Optionen und
Futures an der Börse zu spekulieren. Über die Hälfte ihrer Kunden
hatten die zwei Tessiner mit fundierter Ausbildung in Italien
gefunden.
Ihr illegales Geschäftsgebaren flog auf, als 1999 mehrere Kunden
der Nova Ratio bei der Tessiner Staatsanwaltschaft vorsprachen, die
vergeblich die Rückzahlung ihrer Investitionen gefordert hatten.
Kurz darauf, am 5. Februar 1999, wurden die beiden Firmenbesitzer
verhaftet. Seither sitzen sie hinter Gittern.
(klei/sda)