Die Unregelmässigkeiten in der Zürcher Niederlassung der Bank
Leumi (Schweiz) waren schon am 18. Januar 2001 bekannt geworden. Am
Mittwoch bestätigte Leumi-Pressesprecher Thomas Hermann einen am
Donnerstag erscheinenden Artikel des Nachrichtenmagazins «Facts»,
wonach vor einer Woche zwei weitere Personen in Untersuchungshaft
genommen wurden.
Dabei handle es sich um zwei Verwaltungsratsmitglieder der
Vermögensverwaltungsgesellschaft Allfinanz Zentrum in Zürich. Den
beiden wird nach Angaben Hermanns Anlagebetrug bei Kundengeldern in
der Höhe von rund 18 Mio. Fr. vorgeworfen. Gemäss Facts sind die
entsprechenden Konten der Allfinanz Zentrum AG bei der Bank Leumi
durch die Eidgenössische Bankenkommission blockiert worden.
Der bereits im Januar verhaftete Leiter des Bereichs Private
Banking der Zürcher Leumi-Niederlassung soll den beiden Allfinanz-
Mitarbeitern beim Betrug geholfen haben.
Drei weitere Entlassungen
Nach Angaben Hermanns hat die Bank Leumi zudem weitere drei
Personen wegen «unethischen Verhaltens» fristlos entlassen.
Betroffen seien der Börsenchef der Bank und drei Händler.
In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht an die
israelischen Untersuchungsbehörden bezifferte die Bank Leumi den
durch den ehemaligen Private-Banking-Leiter verursachten Schaden
auf mindestens 21,9 Mio. Franken.
Versicherung soll Schäden decken
Die von den betrügerischen Transaktionen auf ihren Konten
betroffenen Kunden seien informiert worden, heisst es weiter in der
Meldung. Der Versicherung der Bank werde für die entstandenen
Schäden aufkommen.
Derzeit überprüfe die Bank weitere Konten mit einer Totalsumme
von rund 180 Mio. Franken auf mögliche Unregelmässigkeiten, gab
Leumi (Schweiz) am Mittoch weiter bekannt. Die Untersuchungen, die
nur eine kleine Zahl von Konten beträfen, sollten abklären, ob
irgend ein Schaden im Zusammenhang mit diesen Konten entstanden
sei. Nach Angaben Hermanns liegen keine konkreten Verdachtsmomente
vor.
(ba/sda)
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