Bettini gewinnt Lombardei-Rundfahrt

publiziert: Samstag, 14. Okt 2006 / 20:27 Uhr

Wie schon letztes Jahr hat Paolo Bettini die Lombardei-Rundfahrt gewonnen.

Paolo Bettini widmete den Sieg seinem vor kurzem  tödlich verunglückten Bruder. (Archivbild)
Paolo Bettini widmete den Sieg seinem vor kurzem tödlich verunglückten Bruder. (Archivbild)
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Der Italiener erreichte das Ziel nach den 245 km zwischen Mendrisio und Como als Solosieger. Samuel Sanchez (Sp) und Fabian Wegmann (De) blieben um wenige Sekunden geschlagen.

Bettini ist der erste Fahrer seit Oscar Camenzind 1998, der das «Rennen der fallenden Blätter» im Trikot des Strassenweltmeisters für sich entschied.

Trauer um Bruder

Doch in der 100. Auflage des Herbst-Klassikers war dies von bescheidener Bedeutung. Bettini weinte bei seinem Triumph bittere Tränen. Am 3. Oktober war sein Bruder Sauro bei einem Unfall mit dem Auto ums Leben gekommen.

Dem tödlich verunglückten Bruder widmete Bettini seinen Sieg, wie der Italiener mit seinen Gesten klar zu erkennen gab.

Verdienter Sieg

Der Olympiasieger von Athen ist kein unverdienter Sieger. Bettini war es, der der Lombardei-Rundfahrt in der Schlussphase seinen Stempel aufdrückte. Der 32-Jährige führte in der Steigung hinauf zur Madonna di Ghisallo eine erste Selektion herbei.

Im Anstieg von Civiglio 17 km vor dem Ziel setzte sich Bettini alleine ab, musste nach der Abfahrt aber Fabian Wegmann aufrücken lassen. Der Deutsche fand aber kein Gegenmittel, als Bettini in der letzten Steigung des Rennens, San Fermo, erneut aufs Tempo drückte.

6 km vor Schluss zeichnete sich so ab, dass Bettini als erster Fahrer seit Michele Bartoli (2002/03) zum zweiten Mal in Folge die Lombardei-Rundfahrt für sich entscheiden würde.

Keine Zeremonie für ProTour-Sieger

Von den elf gestarteten Schweizern trat keiner in Erscheinung. Auch vom Pro-Tour-Gesamtsieger Alejandro Valverde war bei der Fahrt um den Comersee nichts zu sehen. Der Spanier war entgegen einer ersten Absage doch an den Start gegangen.

Im Vorfeld der Lombardei-Rundfahrt hatte es heftige Diskussionen gegeben, weil die Veranstalter keine Zeremonie für den Gesamtersten der ProTour-Wertung vorsahen.

Der Organisator der Lombardei-Rundfahrt, zugleich auch Veranstalter des Giro d´Italia, steht in heftigem Widerspruch zu den Plänen der vom Weltverband UCI initiierten ProTour.

(bert/Si)

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