Zürich - Nicht schuldfähig ist nach Ansicht des Bezirksgericht Zürich eine 40-jährige Frau, die aus enttäuschter Liebe einen Mann massiv attackiert hatte. Die Angeklagte muss nicht ins Gefängnis, sondern in Therapie.
Die Angeklagte muss nicht ins Gefängnis, sondern in Therapie. (Bild: Archiv) Für die Dauer der Therapie darf sie auf Weisung des Gerichts mit ihrem Kontrahenten nicht in Kontakt treten. Dessen Begehren auf Schadenersatz und Schmerzensgeld wurde jedoch abgewiesen.
Die Vorfälle ereigneten sich zwischen Sommer 2000 und April 2002. Die Krankenpflegerin verehrte einen heute 74-jährigen Arzt, der ihr gemäss Verteidigung anfänglich auch durchaus zugeneigt war, später aber nichts mehr von ihr wissen wollte.
Diese Abweisung brachte die Frau dermassen aus dem Gleichgewicht, dass sie begann, den Mann zu terrorisieren. Anfangs rief sie ihn nur an - dies allerdings tausende Male. Später begann sie, Dinge zu zerstören, die ihm gehörten, unter anderem zerbrach sie seine Brille und gar seine Zahnprothese. Und schliesslich griff sie ihn tätlich an, stiess ihn etwa eine Treppe hinunter.
Während der Verhandlung am Mittwoch wurde bekannt, dass die Untesuchungsbehörden auch gegen den Arzt ein Strafverfahren eingeleitet haben: Ihm wird Ausnützung einer Notlage vorgeworfen.
Laut Verteidigung wurde die Krankenpflegerin vom älteren Mann sexuell ausgebeutet. Der Angeschuldigte selbst stellte jeglichen sexuellen Kontakte zur Frau in Abrede. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
(bert/sda)
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