Bilaterale: Deiss kritisiert Wirtschaft

publiziert: Mittwoch, 1. Jun 2005 / 21:00 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 1. Jun 2005 / 21:40 Uhr

Bern - Volkswirtschaftsminister Joseph Deiss fordert von der Wirtschaft mehr Engagement in den Abstimmungskämpfen um die bilateralen Verträge mit der EU.

Deiss: "Im Chor der Lauten hört man die Leisen nicht."
Deiss: "Im Chor der Lauten hört man die Leisen nicht."
5 Meldungen im Zusammenhang
In Bern kritisierte er die "vornehme Zurückhaltung" der Wirtschaft zu Schengen/Dublin.

Dies nütze dem Volkswirtschaftsminister wenig. "Sie dürfen sich nicht wundern, wenn ein Komitee `Wirtschaft-gegen-Schengen´ bei der Bevölkerung plötzlich den Eindruck hinterlassen kann, die Wirtschaft sei gegen Schengen", sagte Deiss vor der Vereinigung Schweizerischer Industrie-Holdinggesellschaften.

Kampf gegen Polterer

"Steigen sie auf die Podien und kämpfen sie gegen die Polterer, die Angstmacher und Abschotter von links und rechts", forderte Deiss die anwesenden Industriekapitäne auf. Er erinnerte an das Sprichwort "im Chor der Lauten hört man die Leisen nicht".

"Sie müssen wahrnehmen, dass die Bevölkerung verunsichert ist, denn sie merkt, dass die Karten rund um den Globus neu verteilt werden", sagte Deiss. Deshalb hätten die Angstmacher mit ihrer einfachen aber meist falschen Logik ein leichtes Spiel.

Es sei einfacher zu behaupten, dass mit der Personenfreizügigkeit Schweizer ihre Stellen verlören, als zu erklären, dass ohne Personenfreizügigkeit Unternehmen ins Ausland abwanderten, gab Deiss als Beispiel.

Finanzielles Engagement zu wenig

Gerade die Abstimmung über die Personenfreizügigkeit mit Osteuropa am 25. September sei entscheidend für die Schweizer Wirtschaft. Auch ein Nein zu Schengen/Dublin am kommenden Wochenende hätte schlimme Folgen. Es reiche deshalb nicht, Gelder für Abstimmungskampagnen zu geben.

Die Industrievertreter nahmen in der anschliessenden Podiumsdiskussion den Ball jedoch nicht auf, den ihnen der Wirtschaftsminister zugespielt hatte. Einzig der Finanzchef des Chemieriesen Ciba, Michael Jacobi, forderte in seinem Schlusswort die Anwesenden zu mehr politischem Engagement auf.

Stattdessen legten sie dem Minister ihren Forderungskatalog vor wie bessere Rahmenbedingungen für Direktinvestitionen, stärkeren Patentschutz, mehr Innovation und tiefere Löhne. Kritisiert wurde auch das Bildungssystem, das sich zu wenig an den Bedürfnissen der Wirtschaft orientiere.

(bert/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Schweiz will mitmachen bei Schengen und Dublin. Mit 54,6 Prozent Ja hat das Volk das Abkommen mit der EU über die ... mehr lesen
Die Schweizer Behörden erhalten nun Zugriff auf die Fahndungs-Datenbank SIS.
Bundesrat und Parlament versprechen sich vom Schengen/Dublin-Abkommen eine wirksamere Bekämpfung von Kriminalität.
Bern - Heute fällt der Entscheid, ob ... mehr lesen
Bern - Aus Sicht von Schweizer Wirtschaftsführern arbeiten die SVP und die AUNS in ihrem Kampf gegen Schengen/Dublin mit bewussten Falschaussagen und fremdenfeindlichen Behauptungen. mehr lesen 
Bern - Eine gute Woche vor der ... mehr lesen
Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz.
Die Schweizer Wirtschaft ist überzeugt: Ein EU-Beitritt hätte mehr Nachteile als Vorteile.
Bern - Die Schweizer Wirtschaft ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Publinews Ab dem 1. Januar 2024 wird der Bundesrat eine Verordnung namens «KFZ-Verordnung» ... mehr lesen  
Die KFZ-Bekanntmachung und -Verordnung sollen  wettbewerbsschädliche Absprachen verhindern und eine Abschottung des schweizerischen Automobilmarktes verhindern.
Frankreich und die Schweiz einigten sich darauf, dass Telearbeit, die sich auf 40 Prozent der Arbeitszeit beschränkt, weder Auswirkungen auf den Grenzgängerstatus, noch auf die damit verbundenen Einkommensbesteuerungsregelungen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit im Wohnsitzstaat der Arbeitnehmenden hat.
Buchhaltung Die Schweiz und Frankreich haben sich auf eine Lösung für die Besteuerung des Einkommens des Homeoffice geeinigt: ... mehr lesen  
Der Bundesrat baut die Internet-Geschwindigkeit in der Grundversorgung aus. Ab 2024 wird die Grundversorgung neu eine Übertragungsrate von 80 Mbit/s umfassen. Der Bundesrat hat am 16. Dezember 2022 die ... mehr lesen
Es wird eine Preisobergrenze festgelegt. Ein Internetzugangsdienst mit 80/8 Mbit/s kostet 60 Franken im Monat (ohne Mehrwertsteuer).
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 13°C 18°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Basel 14°C 21°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
St. Gallen 12°C 15°C anhaltender Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen recht sonnig
Bern 13°C 19°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen sonnig
Luzern 13°C 17°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
Genf 14°C 20°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich sonnig
Lugano 17°C 20°C bedeckt mit Gewitternleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten