Birma: Aung San Suu Kyi ist frei

publiziert: Samstag, 13. Nov 2010 / 12:05 Uhr / aktualisiert: Montag, 15. Nov 2010 / 10:08 Uhr
Suu Kyis jüngster Hausarrest endet bald.
Suu Kyis jüngster Hausarrest endet bald.

Rangun - Nach siebeneinhalb Jahren Hausarrest ist Birmas Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi am Samstag in die Freiheit entlassen worden. Das bestätigte ein Regierungsbeamter. Mehrere tausend Menschen feierten die Freilassung Suu Kyis vor ihrem Haus in Rangun.

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Um 17.30 Uhr Ortszeit hatten die Militärbehörden ihr zunächst die Entlassungspapiere übergeben, berichtete ihr Anwalt Nyan Win. Suu Kyis Strafe war an diesem Samstag abgelaufen. Dann kam die erlösende Nachricht: «Sie ist jetzt frei», sagte Nyan Win, und die Anhänger brachen in Jubel aus.

«Lang lebe Suu Kyi», skandierten sie begeistert. Die Dissidentin zeigte sich wenig später am Tor ihres Hauses. Sie winkte lächelnd ihren Anhängern zu und sagte, das Volk müsse geschlossen zusammenarbeiten. «Nur so können wir unser Ziel zu erreichen».

Über 2000 Menschen hatten vor ihrem Haus seit den frühen Morgenstunden gewartet, berichteten Augenzeugen. Sie trugen Poster und T-Shirts mit dem Bild der 65-Jährigen. Die Menschen stürmten zu ihrem Haus, nachdem die Militärpolizei die Barrieren weggeräumt hatte, die den Zugang zur University Avenue seit Jahren versperrt hatten.

Jahrelang eingesperrt

Die Oppositionsführerin ist seit einem Studentenaufstand 1988 politisch aktiv und fordert Demokratie für das seit vom Militär regierte Birma. Dafür hat das Militär sie insgesamt 15 Jahre eingesperrt. Sie störe den Frieden im Land, werfen ihr die Machthaber vor. 1991 war Suu Kyi mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Suu Kyi durfte nicht an den Parlamentswahlen am vergangenen Wochenende teilnehmen. Ihre Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) hatte die vorherigen Wahlen vor 20 Jahren gewonnen, die Militärführung des südostasiatischen Landes erkannte den Sieg jedoch nie an.

Keine Auflagen für Suu Kyi

Nach dem Ende ihres Hausarrestes gelten für Aung San Suu Kyi nach Angaben der Junta keine Auflagen. Die Nobelpreisträgerin sei «völlig frei - es gibt absolut keine Bedingungen», sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Der Westen begrüsste das Ende ihres Hausarrests und forderte zugleich die Freilassung aller politischen Häftlinge in Birma.

(sl/sda)

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