Bis 50 Tote vor Lampedusa

publiziert: Sonntag, 20. Aug 2006 / 15:55 Uhr

Lampedusa - Bei einer Flüchtlingstragödie vor der Insel Lampedusa in Süditalien sind vermutlich 50 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien mindestens zehn Kinder zwischen 10 und 14 Jahren, berichteten italienische Zeitungen.

Es gibt unterschiedliche Versionen zu den Gründen des Unglücks.
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Die Zeitung «La Repubblica» sprach von einem «Massaker der Kinder». Zehn Tote konnten geborgen werden, 40 weitere Flüchtlinge würden vermisst, hiess es. 70 Immigranten konnten von der italienischen Marine gerettet werden. Die Suche nach den Vermissten wurde mit Schiffen, Helikoptern und Flugzeugen fortgesetzt.

Das nur zehn Meter lange Boot war total überfüllt an der libyschen Küste gestartet. Bis zu 120 Migranten, zumeist aus Nordafrika sowie Somalia und Eritrea, sollen nach Angaben von Rettern und Geretteten an Bord gewesen sein.

Zum Unglück kam es am frühen Samstagmorgen etwa zehn Seemeilen vor der Küste Lampedusas. Die Marine hatte das Boot bereits gesichtet und war ihm gefolgt, als das Unglück geschah.

Kampf gegen Schlepperbanden

Gemäss dem italienischen Innenministerium kamen zwischen Januar und Ende Juli 178 Schiffe mit 10 414 Flüchtlingen an Bord auf Lampedusa an. Innenminister Giuliano Amato rief zum Kampf gegen die Schlepperbanden auf. Fünf mutmassliche Schlepper wurden auf Lampedusa festgenommen.

Auch der Zustrom von afrikanischen Flüchtlingen über den Atlantik auf die spanischen Kanaren hielt am Wochenende an. Nach Angaben der Behörden gelangten binnen 48 Stunden über 1000 illegale Zuwanderer von Westafrika auf die Inselgruppe, mehr als im gesamten August des Vorjahres.

In den vergangenen Wochen waren auf den Kanarischen Inseln etwa 200 ankommende Flüchtlinge pro Tag registriert worden. Seit Jahresanfang erreichten über 17 000 Afrikaner mit Booten die Inseln, drei Mal so viele wie 2005.

Vor allem in den Sommermonaten wagen zehntausende Afrikaner die gefährliche Überfahrt über Mittelmeer oder Atlantik, um nach Europa zu gelangen. Nichtregierungsorganisationen gehen von hunderten oder sogar tausenden Toten jedes Jahr aus.

(bert/sda)

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