Bischof von Bologna warnt vor Überfremdung

publiziert: Mittwoch, 29. Nov 2000 / 06:52 Uhr

Rom - Geografisch liegt nur das Mittelmeer zwischen dem Herzland des Katholizismus und der moslemischen Welt. Gerade mal 150 Kilometer Wasser trennen Italien von der Küste Nordafrikas. Doch in den Köpfen mancher Italiener liegen Welten zwischen den beiden Religionen.

Lautstark beschwören sie die angebliche Bedrohung Italiens durch den Islam. Wortführer des Kreuzzugs sind der Erzbischof von Bologna, Kardinal Giacomo Biffi, und der Führer der oppositionellen Lega Nord, Umberto Bossi.

Beide schüren Vorbehalte gegen die Andersgläubigen. Sie greifen das Unbehagen auf, das viele Italiener angesichts der fremdartigen Religion Islam verspüren, und artikulieren dunkle Ängste. «Wir gegen die», lautet die Parole. Einige Medien greifen die Vorurteile bereitwillig auf.

Auch wenn nur ein Prozent der Einwohner Italiens Moslems sind, ist ihre Rolle in der Gesellschaft umstritten. Die Moslems, die meist seit den siebziger Jahren auf der Suche nach Arbeit nach Italien kamen, fordern das Recht auf religiöse Selbstentfaltung. Kritiker fürchten Überfremdung.

Kardinal Biffi behauptet, dass die Einwanderung von Moslems unweigerlich die nationale Identität Italiens verändern werde, und ein Drittel seiner Landsleute folgt dieser Auffassung. Deshalb solle Italien bevorzugt katholische Einwanderer ins Land lassen, etwa von den Philippinen oder aus Lateinamerika, fordert Biffi.

Auch innerhalb der katholischen Kirche sind Biffis Ansichten umstritten. Kritiker werfen dem Kirchenmann seine Nähe zu fremdenfeindlichen Rechtsgruppierungen in Italien und anderen europäischen Ländern vor.

Mit rund einer halben Million Gläubigen sind die Moslems mittlerweile nach den Katholiken die zweitgrösste Religionsgemeinschaft in Italien, noch vor den anderen christlichen Konfessionen.

In der Öffentlichkeit sind sie sichtbarer als je zuvor. Zu den traditionellen Kampaniles gesellen sich moslemische Minarette. Europas grösste Moschee steht in Rom. Und allenthalben entstehen neue Gebetshäuser und Kulturzentren.

Nicht nur an der regen Bautätigkeit scheiden sich die Geister. Umstritten ist derzeit auch, ob moslemische Frauen auf Fotos für offizielle Dokumente ein Kopftuch tragen dürfen.

(sda)

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