Verstoss gegen offizielle katholische Lehre

Bischof von Lausanne will Bürgler Pfarrer treffen

publiziert: Freitag, 13. Feb 2015 / 13:25 Uhr
Die Segnung eines homosexuellen Paares verstösst gegen die offizielle katholische Lehre. (Symbolbild)
Die Segnung eines homosexuellen Paares verstösst gegen die offizielle katholische Lehre. (Symbolbild)

Bürglen UR - Im Streit um die Segnung eines lesbischen Paares in der Urner Gemeinde Bürglen sucht der Bischof von Lausanne das Gespräch mit Pfarrer Wendelin Bucheli. Er hält jedoch zusammen mit dem Bischof von Chur an der Demission und Versetzung des Bürgler Pfarrers fest.

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Dieser aber will in Uri weiterarbeiten. Der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod, will den Bürgler Pfarrer möglichst rasch sehen. Geplant sei ein direktes Treffen der beiden, ein Datum stehe noch nicht fest, sagte Laure-Christine Grandjean, Sprecherin des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Wie es danach weitergehe, sei noch nicht klar, sagte Grandjean. Auch zu Sanktionsmöglichkeiten, wenn der Pfarrer an seiner Position in Uri festhält, wollte sie sich nicht äussern. Grund für die Einmischung des Lausanner Bischofs ist, dass Bucheli im Westschweizer Bistum geweiht worden war.

Verstoss gegen offizielle katholische Lehre

Streitpunkt ist die Segnung eines homosexuellen Paares. Dies verstösst gegen die offizielle katholische Lehre. Was der Pfarrer von Bürglen getan habe, sei nicht das, was man normalerweise in der katholischen Kirche tue, sagte Bischof Morerod, in der SRF-Sendung «Schweiz Aktuell» vom Donnerstag. Der Pfarrer hätte dies wissen müssen.

Weiter sagte der Lausanner Bischof, er könne verstehen, dass der Bürgler Pfarrer versuche, allen Menschen zu helfen, das sei normal. Die Frage laute aber, wie er dies tue.

Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, hatte nach Bekanntwerden der Segnung den Bürgler Pfarrer aufgefordert, seine Demission einzureichen. Dies nachdem Huonder sich mit dem Lausanner Bischof darauf geeinigt hatte, Bucheli ins Westschweizer Bistum zu versetzen, wo der Pfarrer geweiht worden war.

Bucheli will in Uri bleiben

Pfarrer Bucheli hatte am Mittwoch in einem Zeitungsinterview erklärt, er habe so gehandelt, wie er das Evangelium verstehe. Er liess mitteilen, dass er die geforderte Demission nicht einreichen werde.

Der Pfarrer wird im Rahmen eines Sabbaticals ab Mitte Juli vier Monate in Jerusalem verbringen. Nach der Meinung des Kirchenrats von Bürglen und der politischen Gemeinde soll Bucheli nach der Auszeit im Ausland nach Bürglen zurückkehren. Sie wollen «ihren Pfarrer» behalten.

Unterstützung erhält der Pfarrer auch von einer Online-Bürgerpetition, die gemäss Angaben der Organisatoren bis am Freitag von über 25'000 Personen unterschrieben worden war.

Die Verantwortlichen der Kirchgemeinde Bürglen suchen auch mit Bischof Vitus Huonder das Gespräch. Am 26. Februar wollen sie an einer ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung die Bevölkerung über das weitere Vorgehen informieren.

(bert/sda)

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