Blaues Kreuz führt Gütezeichen ein - Alkohol erst ab 18 Jahren

Gesetzliche Bestimmungen stärken

Mit einem Jugendschutz-Label will das Blaue Kreuz die gesetzlichen Bestimmungen stärken und erweitern und zusammen mit verantwortungsbewussten Detailhändlern einen Schritt weiter gehen, wie es festhält. Geschäfte, die das Gütezeichen tragen wollen, müssen acht Kriterien erfüllen.

Unter anderem dürfen sie alkoholische Getränke nur an über 18-Jährige verkaufen. Ausweise müssen konsequent kontrolliert und die Mitarbeiter geschult werden. Zu jedem alkoholhaltigen Angebot muss Alkoholfreies in gleicher Menge mindestens 20 Prozent günstiger angeboten werden - auch bei Aktionen.

Spirituosen und Alcopops dürfen nicht in Selbstbedienung angeboten werden, und für ihr gesamtes alkoholhaltiges Sortiment dürfen die Geschäfte nicht werben. Das Blaue Kreuz behält sich vor, in den zertifizierten Geschäften regelmässig Testkäufe durchzuführen und die Resultate der Zertifizierungsstelle zu melden.

Aperto-Läden mit Label

Laut der Eidgenössischen Alkoholverwaltung tragen Testkäufe zum Jugendschutz bei. 2009 wurden in 21 Kantonen 4500 Testkäufe durchgeführt - mehr als doppelt so viele wie 2008. Die Alkoholverkaufsrate an Minderjährige sank demnach gegenüber 2008 um 3 Prozent und lag im vergangenen Jahr bei 32,6 Prozent.

Mit der Revision des Alkoholgesetzes will der Bundesrat für die Testkäufe eine gesetzliche Grundlage schaffen. Die Vorlage ist noch bis Ende Oktober in der Vernehmlassung.

Als erste Geschäfte haben am Dienstag die 21 Aperto-Shops der Detailhandelsorganisation Alimentana das Label erhalten, wie Barbara Füllemann, Projektmitarbeiterin beim Blauen Kreuz, auf Anfrage der SDA sagte. Weitere Detaillisten hätten ebenfalls Interesse am Gütezeichen. Verhandlungen seien im Gang.

(pad/sda)