Chen Guangcheng in New York

Blinder chinesischer Bürgerrechtler in den USA eingetroffen

publiziert: Sonntag, 20. Mai 2012 / 11:11 Uhr
Chen Guangcheng
Chen Guangcheng

Peking - Nach wochenlangem Tauziehen ist der blinde chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng mit seiner Frau und den beiden Söhnen in den USA eingetroffen. Sie flogen mit einer US-Maschine von Peking nach New York.

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Bei der Ankunft in einer Wohnung in New York, wo die Familie vorübergehend leben wird, richtete Chen einige Worte an eine wartende Menge. Diese jubelte ihm zu.

«Ich bin sehr dankbar», sagte Chen an die Adresse der USA. Zugleich würdigte er die «Ruhe und Zurückhaltung» der chinesischen Regierung im Zusammenhang mit seiner Ausreise. Zugleich betonte er, dass jeder gegen Ungerechtigkeit kämpfen sollte.

Chen war auf Krücken, sein rechtes Bein eingegipst. Chen hatte sich auf seiner Flucht den Fuss gebrochen.

Jus-Studium in New York

In New York will der 40-Jährige ein Jurastudium beginnen. Chen hatte sich bereits in China im Selbststudium Jura beigebracht. Ihm war ein Stipendium der Universität von New York angeboten worden.

Indem er das Land für eine Studium verlässt will Chen sich eine Tür für eine mögliche Rückkehr nach China offenhalten, wo er einen Teil seiner Familie zurückgelassen hat. Diese und seine Unterstützer sind seit Chens Flucht Repressalien der Behörden ausgesetzt.

Gefängnis und Hausarrest

Chen hatte sich in seiner Heimat für Opfer von Zwangsabtreibungen, Zwangssterilisationen und Landenteignungen eingesetzt. Damit hatte hatte er den Zorn der Behörden in der östlichen Provinz Shandong auf sich gezogen.

2005 wurde er zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Nachdem Chen das Gefängnis im September 2010 verlassen konnte, wurden er und seine Familie in ihrem Haus festgehalten und mehrfach misshandelt. Am 22. April floh Chen nach Peking und fand in der US-Botschaft Zuflucht.

Diplomatische Krise

Dies löste eine diplomatische Krise zwischen China und den USA aus. Chen verliess die US-Vertretung am 2. Mai. Danach hatten er und seine Familie abgeschirmt in einem Spital in Peking gelebt. Am Samstag tauchten plötzlich Behördenvertreter im Spital auf und brachten die Familie zum Flughafen, wo sie ihre Reisepässe erhielt.

Das USA begrüssten die Entwicklung. «Wir drücken (China) unseren Dank für die Art und Weise aus, in der wir diese Angelegenheit klären konnten, um Herrn Chens Wunsch zu unterstützen, in den USA zu studieren und sein Ziel zu verfolgen», sagte die Sprecherin des Aussenministeriums.

(asu/sda)

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