Blocher prophezeit erneut Untergang der Schweiz

publiziert: Freitag, 15. Jan 2010 / 21:01 Uhr / aktualisiert: Samstag, 16. Jan 2010 / 13:34 Uhr

Zürich - SVP-Patron Christoph Blocher hat in seiner Albisgüetli-Rede erneut den Untergang der Schweiz prophezeit. In einem Rundumschlag gegen Gutmenschen, die Obrigkeit, Experten und die Classe politique rief er seine Anhänger zum Widerstand auf.

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Diese Kräfte hätten die Absicht, den Bürger weichzuklopfen und die direkte Demokratie abzuschaffen. «Sie wollen mehr Staat und weniger Bürger», sagte er. Ziel dieser Bestrebungen sei es letztendlich, die Schweiz in die EU zu bringen. Und dies sei das Ende der Schweiz.

Die Gegner würden diese Pläne im Geheimen schmieden, zeigte sich der ehemalige Bundesrat überzeugt. Es sei deshalb die «dringende und vornehme Aufgabe» der SVP, «dies alles aufzudecken». Am Anfang seiner Rede verhaspelte sich der 69-Jährige zwar mehrmals, bald redete er sich jedoch warm und genoss sein Heimspiel sichtlich.

Spott für den Bundesrat

Viel Spott hatte er für den Bundesrat übrig, der «nicht wisse was er tue». Harsch kritisiert wurden alle, ausser sein Gastredner, Innenminister Didier Burkhalter (FDP), und der «eigene» Bundesrat, Verteidigungsminister Ueli Maurer.

Über Aussenministerin Calmy-Rey etwa sagte Blocher, dass diese in deutschen Zeitungen «gewimmert» habe, dass die Schweiz nicht Teil der EU sei - und dies, obwohl ihre Aussagen dem Schweizer Volk gegenüber anders tönen würden.

«Dieser Widerspruch war aber leicht zu entdecken», sagte Blocher triumphierend. «Frau Calmy-Rey, Sie müssen nicht glauben, dass wir von der SVP keine ausländischen Zeitungen lesen. Wir können sogar hochdeutsch!»

«Doris die Abnormalverbraucherin»

Spott hatte Blocher auch für CVP-Bundesrätin Doris Leuthard übrig, weil diese in der «Schweizer Illustrierten» ihre über hundert Paar Schuhe präsentierte. Dies sei ja wohl keine Frau des Volkes, keine «Otto Normalverbraucherin», eher «Doris die Abnormalverbraucherin».

Zum Schluss seiner über einstündigen Rede rief er den voll besetzten Saal des Schützenhauses im Zürcher Alibsgüetli dazu auf, bei den Wahlen jene Partei zu wählen, «die sich als einzige noch für die Schweiz einsetzt.» «Es geht jetzt für oder gegen die Schweiz», rief er seinen Anhängern zu.

Respekt gegenüber anderen Meinungen und Religionen

Obwohl Blocher ihn selbst nicht kritisierte, machte sich FDP-Bundesrat Didier Burkhalter wenig Freunde unter den SVP-Anhängern. In seiner Rede rief er das Publikum dazu auf, Respekt gegenüber anderen Meinungen und Religionen zu zeigen.

Gegenseitiger Respekt sei nicht nur das A und O des menschlichen Zusammenlebens, sondern auch die Basis unseres politischen Systems, sagte Burkhalter vor den 1400 SVP-lern. «Die Schweiz wird bekanntlich nicht von einer Religion, Kultur oder Sprache zusammengehalten, sondern vom politischen Willen.» Ohne Respekt gegenüber anderen nehme dieser politische Wille Schaden.

(smw/sda)

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Jaahaha, lieber Albert, da haben Sie voll ...
... recht! Der Christoph Blocher hat so viel Charisma, dass ich seit eh und je dieses Affentheater nicht ausgehalten hatte ... Charisma gibt es halt auf beide Seiten hin ... Ansichtssache auch ... Aber behalten Sie Ihren Christoph so in Erinnerung, wie Sie es sich wünschen und sehen! Bald reden wir (nicht Sie) nicht mehr von ihm oder höchstens mit Schaudern! Auch Ansichtssache - es gibt halt Menschen, die brauchen diese Art von Polteri um glücklich zu sein - mit "Empathie" muss man denen nicht kommen ...
Charisma...
Dem Herr Blocher zu unterstellen, er hätte kein Charisma, ist eine üble Frechheit.
Warum nicht?
Meiner Meinung sollte man das Volk innerhalb der nächsten paar Jahre wieder einmal abstimmen lassen, ob es in die EU will oder nicht. Egal od Ja oder Nein, dann hätten wir wieder einmal ganz klare Verhältnisse und müssten nicht über ein Geheimkomplott nachdenken. Bei alldem, was wir bereits von der EU übernommen haben und in den nächsten Jahren noch übernommen wird, könnte es sein, dass ein Beitritt das kleinere Übel wäre. Bei einem Ja könnten wir dann die bis dann ausrangierten oder in Ungnade gefallene Bundesräte noch für ein paar Jahre aufs "Brüssel-Gleis" schicken.
Die ganze Überschrift zum Beitrag vom 3. Februar 2010 10.33 Uhr ...
.... lautete, ungekürzt weil : in der Überschrift den Rest der derselbigen ... löscht:

"Es gäbe noch andere Namen, die "höheren" Ansprüchen genügen ...
... würden." Die habe ich, aufrund diverser leicht ... usf.

--------------

Ja, eben, ähem, rrrrrrrrrr!
Es gäbe noch andere Namen, die
... würden. Die habe ich, aufrund diverser leicht "verletzbaren" Mitschreiberlingen hier für mich behalten ... Das ROTE habe ich geflissentlich überhört ... genau darum!!

Es stimmt: Das reine, selbstgefällige bürgerliche Gehabe, etlicher Leute hier und anderswo finde ich abscheulich und - jetzt wegschauen! - schlicht asozial, unsozial!

Diese Ansicht hat aber rein gar nichts mit dem vielbemühten Begriff "rot" zu tun, sondern eher mit der christlichen Grundlage des Denkens, worauf unser Land aufgebaut sei ...!?

Wer sich als praktizierender oder auch nicht praktizierender Christ bekennt, der weiss, dass gerade diese Mitglieder SEHR sozial denken müssten - weil Ihr "Gründer" genau dies lebte! Dies halt wieder ein kleiner Rückgriff zu unserem religiösen Ursprung!

Für SIE ist das Thema beendet! Danke. Wieder, leider ein Hinweis darauf, WER hier herablassend sich zeigt!
Auf bescheidene Ansprüche ihrerseits..
habe ich auf Grund Ihrer erwähnten Namen der Ihrer Meinung nach guten Politiker hingewiesen. Generell bin ich aber ja mit vieler Ihrer Ansicht einverstanden.
Schade nur dass Ihre Äusserungen immer sehr stark tendenziös oder eben rot gefärbt und genüber Andersdenkenden herablassend sind, aber die Freiheit dazu haben Sie ja.

Für mich ist dieses Thema somit beendet.
Da sind Sie nicht der Einzige, der nicht weiter weiss ...
Das wird wohl das Problem sein, das auch ganz andere Kaliber von Profis zur Zeit merken! Dies, meine ich, kann schon sehr bedrückend sei. Letztlich ist es aber die Folge der jahrzehntelangen und immer noch fortwährenden Völlerei auf allen Gebieten - aber nur die Gutbetuchten können an diesem grenzenlosen Spiel mitmachen - bis auch denen der Schnauf, echt oder finanziell ausgeht !

Ich würde da noch im NR Leute orten, die sich in der Vergangenheit als intelligente Charaktere profilierten ! Vertrauen gewännen da bei mir einige aus der SP und bei den Grünen und vielleicht noch je ein Kandidat bei der CVP und FDP ... Dann hat's sich. Wischi-Waschi Politiker gibt es genug ....

Ich denke, es gibt sie ... Da müssten aber jetzt UNSERE Profis, die gibt es auch, in die Hosen steigen und sich profilieren. Es braucht ja dann, etwas später DIESE ja wieder für in den Bundesrat ....!

Ja, die von Ihnen genannten Namen, da wäre ich auch nicht unglücklich. Etwas positiver sähe ich Calmy Rey. Sie entspricht zwar nicht dem Cliché eines weiblichen Haudegens, aber sie hat Format und Biss, wenn es sein muss, meine ich!
Die Welt ging unter...
Die Welt ging unter beim Zürichsee bei 30° im Schatten.
So heisst eines meiner Lieblingslieder. Aber das nur nebenbei.

Perlen...schwierig so auf die Schnelle.
Der Bundesrat ist schnell abgehandelt, da finde ich eigentlich nur Frau Leuthard und Frau Widmer-Schlumpf gut.
Herr Leuenberger war mal richtig toll, aber sein Verfalldatum ist vor ca. 1 1/2 Jahren abgelaufen.
Herr Burkhalter und Herr Maurer sind noch zu neu um benotet zu werden.
Herr Merz....oh Schmerz...war ja mal ganz i.O. aber er ist einer der vielen Schönwetter-Politiker, so lange alles gut läuft ist es gut, bei Anzeichen von Krise Totalversager.
Frau Calmy-Rey ist mir ein Rätsel, war sie schon immer, wird sie wohl immer bleiben. Finde ich meistens i.O., hatte aber leider schon ein paar Totalausfälle.

Leider scheint es allgemein so, dass nicht viele Politiker Krisenfest sind.
Ja, JasonBond
Dies ist auch das, was ich meine. Also, sollte man meinen "Fähige vor!". Oder die von Ihnen genannten "Perlen" aus den Partei-Haufen heraus holen und denen endlich wichtige Aufgaben anvertrauen. Die vielen Unfähigen, Arbeitszeitabsitzer, die sind jetzt, in nicht einfacher Zeit, nicht zu gebrauchen.

ODER: Vielleicht müssten wir JETZT darüber abstimmen können, ob wir die Schweizer Stimmbürger zu einem EU-Beitritt JA oder NEIN sagen wollen! Vieles wäre danach einfacher zu lösen!

Nicht wahr ...!?!

PS: Lieber JasonBond, listen Sie doch einmal die Ihrer Ansicht nach vorhanenen Perlen auf, die "ins Feld", an die Front (!) geschickt werden müssten - vielleicht hätte es da ja sogar noch einzelne BundesrätInnen darunter oder doch noch eine handvoll NR oder SR ParlamentarierInnen - man weiss ja nie! ODER Quereinsteiger, von denen bisher niemand sprach ....
ähh...
Jede Partei hat Deppen, von links nach rechts.
Die meisten Beschränkten haben aber schon die SVP, und die Intelligenten in der SVP sind meistens gefährlich manipulativ wenn sie den Mund aufmachen, sie wissen genau wie sie dem Fussvolk nach dem Mund reden können um dort beliebt zu sein.

Jede Partei hat auch ihre Perlen, von denen mag es etwas mehr in den Mitte-Links oder Links Parteien haben, so scheint es jedenfalls.
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