Bob-Weltmeisterin Françoise Burdet als Herausforderin

Die olympische Premiere des Bobsports für Frauen kommt für Françoise Burdet (34) womöglich etwas zu spät, Chancen auf den Gewinn einer Medaille hat sie aber alleweil. Die in Silvaplana wohnende Steuerfrau mit Wurzeln in der Waadt dominierte die Sportart so lange, bis deren Aufnahme ins olympische Programm die ausländischen Verbände zu Sonderefforts bewegte.

An den Steuerseilen macht Burdet wie ehedem keine etwas vor, aber punkto Athletik sind die Teams aus den USA und Deutschland einen Schritt weiter. Burdet wird zudem von chronischen Rückenschmerzen geplagt, wegen denen sie das Training immer wieder unterbrechen muss. Dennoch hat sie im Training im Utah Olympic Park bereits gezeigt, was sie kann: In zwei von vier Trainingsläufen erzielte sie Bestzeit.

Die zweisprachige Burdet ist durchaus guten Mutes: "Es gefällt mir hier sehr gut. Der Rücken hat sich beruhigt. Und in den Trainings habe ich gezeigt, dass ich mit der Bahn zu Recht komme." Anschieberin der Weltmeisterin des letzten Winters und dreifachen Weltcup-Gesamtsiegerin ist die Schaffhauserin Katharina Sutter, die mehrfache Schweizer Meisterin im Kugelstossen. Burdet und Sutter fahren wie die erfolgreichen Männer einen Bob aus der Werkstatt des Schweizer Sportchefs Hans Hiltebrand. Schärfste Gegnerinnen der Schweizerinnen sind die Deutschen Sandra Prokoff und Susi Erdmann sowie die US-Teams der Steuerfrauen Jean Racine und Jill Bakken.

Das Rennen beginnt am Dienstag um 23.30 MEZ. Die Enscheidung fällt in zwei Durchgängen.

(Daniel Good, Utah Olympic Park /sda)