Weltcup-Slalom Männer Schladming
Bode Miller gewann Nachtslalom - Imboden holte Olympia-Quali
publiziert: Dienstag, 22. Jan 2002 / 22:19 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 22. Jan 2002 / 22:35 Uhr
Schladming - Der Amerikaner Bode Miller gewann in Schladming den letzten Weltcup-Slalom vor den Olympischen Spielen vor Jean-Pierre Vidal (Fr) und Ivica Kostelic (Kro). Als 12. erreichte Urs Imboden den zweiten Teil der Olympia-Norm.
Bode Miller siegte beim Skifest in Sladming.
Die in Rekordzahl aufmarschierten Zuschauer (45'000) sorgten im
Zielstadion und entlang der Planai für eine begeisternde
Athmosphäre, mit Bode Miller und Jean-Pierre Vidal als
Protagonisten. Für einmal in aktiven Nebenrollen agierten die
Schweizer Slalomfahrer, die sich im Finallauf noch zu dritt zeigen
durften.
Imboden, der mit Rang 15 in Kranjska Gora die halbe Olympia-Norm geschafft hatte, war nach dem ersten Lauf -- übrigens gesetzt vom Schweizer Trainer Christian Huber -- mit 3,18 Sekunden Rückstand auf eben diesem benötigten Platz. Der 27-jährige Engadiner konnte es sich aber nicht leisten, zu taktieren und auf Ankommen zu fahren, zu knapp waren die Abstände hinter ihm. «Ich gebe nochmals Vollgas», versprach Imboden, der ein gutes Gefühl zu spüren glaubte vor dem Lauf, der letztlich über seine Olympia-Teilnahme entscheiden sollte. Des Bündners Gefühl trog nicht und mit dem 12. Platz resultierte für ihn sogar das beste Ergebnis seit dem Weltcup- Finale in Are 2001 (11.). Damit qualifizierte sich Imboden für den olympischen Slalom, der am 23. Februar im Deer Valley Resort stattfindet.
Zeitlich in Imbodens Bereich lag im ersten Lauf auch Marco Casanova, aber wenige Sekunden vor dem Ziel schied der 25-jährige Bündner aus. «Am Liebsten würde ich den Bettel hinschmeissen», sagte Casanova im ersten Ärger, machte sich aber wenig später gleich wieder selber Mut: «Ich bin ein Kämpfertyp und gebe nicht auf. Zudem bin ich noch zu jung zum Rücktritt.»
Daniel Defago bot im ersten Lauf mit seiner hohen Nummer eine bemerkenswerte Leistung und fuhr mit Nummer 47 auf Rang 18. Im zweiten Durchgang patzerte der Junioren-Weltmeisters von 2000 und fiel auf den 25. und vorletzten Platz zurück. Im ersten Lauf ähnlich stark wie Defago fuhr Silvan Zurbriggen, der sein Weltcup- Debüt am Sonntag in Kitzbühel gegeben hatte (47.). Der 20-jährige Walliser, mit Nummer 67 gestartet, schien zunächst den Finaldurchgang als 31. und 4,3 Sekunden hinter Miller zurück um einen Hundertstel verpasst zu haben. Weil aber Vorjahressieger Benjamin Raich (Ö) nachträglich disqualifiziert wurde, konnte der Schweizer Youngster den zweiten Lauf eröffnen. Der Europacup-Sieger von Mellau (Ö) vor Wochenfrist konnte die idealen Bedingungen allerdings nicht ausnutzen. Zurbriggen fuhr zwar richtigerweise mit vollem Risiko, fädelte aber nach hervorragender Zwischenzeit ein. Zum Vergleich: Der Japaner Kentaro Minagawa, der an dieser Stelle noch zwei Zehntel langsamer war als der Schweizer, belegte den 14. Schlussrang...
Bode Miller: Mit der Nummer 1 zum Sieg
Im ersten Durchgang eine Klasse für sich waren Miller und Vidal, die den Vorteil der Startnummern 1 und 2 zu nutzen wussten. «Die Nummer 1 war bei diesen Schneeverhältnissen enorm wichtig», bestätigte Miller, «bereits ich war froh, dass nicht mehr als drei Vorläufer über die Piste gegangen waren.» Ivica Kostelic (Kro), der wie der Amerikaner und der Franzose in dieser Saison im Slalom schon zuoberst auf dem Podest stand, hatte als Dritter bereits 1,11 Sekunden Rückstand. Waren in Kitzbühel zur Halbzeit noch acht Fahrer innerhalb von vier Zehnteln klassierte, betrug diese Differenz gestern über zwei Sekunden.
Dass sie eine Klasse für sich waren, zeigten Miller und Vidal aber auch im zweiten Lauf. Die starke Leistung des Franzosen, dem Sieger von Kranjska Gora, konterte der Halbzeit-Führende scheinbar mühelos. Der 24-Jährige aus New Hampshire kam zu seinem vierten Saisonsieg, dem dritten im Slalom. Bereits in Madonna di Campiglio und Adelboden hatte Miller nach dem ersten Lauf geführt -- und ebenfalls gewonnen.
Vor heimischem Publikum nicht wie gewohnt auf Touren kamen die Österreicher. Der zweifache Planai-Sieger Benjamin Raich wie auch Manfred Pranger und Florian Seer schieden im ersten Durchgang aus. Mit Kitzbühel-Sieger Rainer Schönfelder als Sechster und Kilian Albrecht, Zweiter am Ganslernhang, durfte nur ein Austria-Duo ein zweites Mal an den Start. Mit den Rängen 4 (Schönfelder) und 7 (Albrecht) resultierte im sechsten Nachtslalom aber erstmals kein Podestplatz für die Lokalmatadoren.
Imboden, der mit Rang 15 in Kranjska Gora die halbe Olympia-Norm geschafft hatte, war nach dem ersten Lauf -- übrigens gesetzt vom Schweizer Trainer Christian Huber -- mit 3,18 Sekunden Rückstand auf eben diesem benötigten Platz. Der 27-jährige Engadiner konnte es sich aber nicht leisten, zu taktieren und auf Ankommen zu fahren, zu knapp waren die Abstände hinter ihm. «Ich gebe nochmals Vollgas», versprach Imboden, der ein gutes Gefühl zu spüren glaubte vor dem Lauf, der letztlich über seine Olympia-Teilnahme entscheiden sollte. Des Bündners Gefühl trog nicht und mit dem 12. Platz resultierte für ihn sogar das beste Ergebnis seit dem Weltcup- Finale in Are 2001 (11.). Damit qualifizierte sich Imboden für den olympischen Slalom, der am 23. Februar im Deer Valley Resort stattfindet.
Zeitlich in Imbodens Bereich lag im ersten Lauf auch Marco Casanova, aber wenige Sekunden vor dem Ziel schied der 25-jährige Bündner aus. «Am Liebsten würde ich den Bettel hinschmeissen», sagte Casanova im ersten Ärger, machte sich aber wenig später gleich wieder selber Mut: «Ich bin ein Kämpfertyp und gebe nicht auf. Zudem bin ich noch zu jung zum Rücktritt.»
Daniel Defago bot im ersten Lauf mit seiner hohen Nummer eine bemerkenswerte Leistung und fuhr mit Nummer 47 auf Rang 18. Im zweiten Durchgang patzerte der Junioren-Weltmeisters von 2000 und fiel auf den 25. und vorletzten Platz zurück. Im ersten Lauf ähnlich stark wie Defago fuhr Silvan Zurbriggen, der sein Weltcup- Debüt am Sonntag in Kitzbühel gegeben hatte (47.). Der 20-jährige Walliser, mit Nummer 67 gestartet, schien zunächst den Finaldurchgang als 31. und 4,3 Sekunden hinter Miller zurück um einen Hundertstel verpasst zu haben. Weil aber Vorjahressieger Benjamin Raich (Ö) nachträglich disqualifiziert wurde, konnte der Schweizer Youngster den zweiten Lauf eröffnen. Der Europacup-Sieger von Mellau (Ö) vor Wochenfrist konnte die idealen Bedingungen allerdings nicht ausnutzen. Zurbriggen fuhr zwar richtigerweise mit vollem Risiko, fädelte aber nach hervorragender Zwischenzeit ein. Zum Vergleich: Der Japaner Kentaro Minagawa, der an dieser Stelle noch zwei Zehntel langsamer war als der Schweizer, belegte den 14. Schlussrang...
Bode Miller: Mit der Nummer 1 zum Sieg
Im ersten Durchgang eine Klasse für sich waren Miller und Vidal, die den Vorteil der Startnummern 1 und 2 zu nutzen wussten. «Die Nummer 1 war bei diesen Schneeverhältnissen enorm wichtig», bestätigte Miller, «bereits ich war froh, dass nicht mehr als drei Vorläufer über die Piste gegangen waren.» Ivica Kostelic (Kro), der wie der Amerikaner und der Franzose in dieser Saison im Slalom schon zuoberst auf dem Podest stand, hatte als Dritter bereits 1,11 Sekunden Rückstand. Waren in Kitzbühel zur Halbzeit noch acht Fahrer innerhalb von vier Zehnteln klassierte, betrug diese Differenz gestern über zwei Sekunden.
Dass sie eine Klasse für sich waren, zeigten Miller und Vidal aber auch im zweiten Lauf. Die starke Leistung des Franzosen, dem Sieger von Kranjska Gora, konterte der Halbzeit-Führende scheinbar mühelos. Der 24-Jährige aus New Hampshire kam zu seinem vierten Saisonsieg, dem dritten im Slalom. Bereits in Madonna di Campiglio und Adelboden hatte Miller nach dem ersten Lauf geführt -- und ebenfalls gewonnen.
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(kil/sda)
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